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Engelsrache: Thriller

Engelsrache: Thriller

Titel: Engelsrache: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Pratt , Christian Quatmann
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Mädchen flach auf die Matratze und holte sich die Flasche. Dann nahm er einen tiefen Zug, während das Mädchen wimmernd auf dem Bett lag. Ich hörte Sarahs Stimme … Joe, er soll mich in Ruhe lassen. Er tut mir weh.
    Irgendwann erwachte ich aus meiner Benommenheit. Ich drückte auf den Knopf und wartete, bis der Türöffner betätigt wurde. Dann ging ich langsam durch das Labyrinth aus Gängen und Stahltoren. So wie Angel mir die Geschehnisse in dem Motelzimmer geschildert hatte, konnte man höchstens von einer Affekttat sprechen, einem minderschweren Verbrechen, das mit maximal sechs Jahren bestraft wurde. Ich konnte mich jedoch nicht dazu durchringen, mit ihr zur Staatsanwaltschaft zu gehen und dort alles zu offenbaren. Es leuchtete mir einfach nicht ein, dass Angel auf Jahre im Gefängnis verschwinden sollte, bloß weil sie es einem Mann heimgezahlt hatte, der sie vorher bestialisch gequält und gedemütigt hatte.
    Aus meiner Sicht war dem miesen Hurensohn genau das widerfahren, was er verdient hatte.
    24. Juli
    18:05 Uhr
    Ich fuhr vom Gefängnis aus direkt nach Hause, während mir abwechselnd Sarahs Klage und Angels Geständnis in den Ohren klangen. Als ich vor der Garage aus dem Pick-up stieg, pinkelte mir Rio wie üblich auf den Schuh. Doch statt wie sonst nur zu lachen oder ihn sanft beiseite zu drängen, holte ich mit dem Fuß aus und wollte ihm schon einen Tritt verpassen. Ich war außer mir, konnte mich aber gerade noch beherrschen. Ich schrie ihn an und stieg über den ängstlich am Boden kauernden Hund hinweg.
    Zuerst ging ich in die Küche. Caroline stand am Herd. Es roch nach Broccoli, und ich kann Broccoli einfach nicht ausstehen.
    »Hallo, Liebling«, sagte sie. »Ich habe gehört, die Verhandlung ist vertagt. Was ist denn passiert?«
    »Ich drehe dem verdammten Köter demnächst noch den Hals um.«
    »Das solltest du dir besser noch mal überlegen.«
    »Ich habe es satt, dass jeder glaubt, er könnte mich anpissen.«
    »Was ist denn los, Joe?«
    »Gar nichts.« Ich marschierte durch die Küche und ging ins Schlafzimmer, um mich umzuziehen. Ich hatte höllisches Kopfweh und sah alles nur noch verschwommen. Dann berührte mich eine Hand an der Schulter – eine zärtliche Geste, die mich sonst augenblicklich besänftigte. Diesmal nicht.
    »Was ist denn los, Joe? Willst du es mir nicht sagen?«
    »Ich glaube, es wäre am besten, wenn du mich im Augenblick einfach in Ruhe lässt.«
    »Ich soll dich in Ruhe lassen? Wieso denn? Was habe ich dir denn getan?«
    »Gar nichts«, sagte ich. »Das ist es ja gerade.«
    Ich hatte mich auf dem Heimweg in eine richtige Wut gegen Caroline hineingesteigert. Ich musste für sie sorgen, und das hieß, dass ich mit der verdammten Juristerei nie würde aufhören können. Aber ich hatte es satt, meinen Arsch für Leute hinzuhalten, die diese Mühe weder verdient hatten, noch zu schätzen wussten, kranke Leute, die mich nur für ihre Zwecke benutzten und mich belogen. Ich hatte keine Lust mehr, ständig darüber nachzugrübeln, ob ich meine beruflichen Aktivitäten moralisch überhaupt vertreten konnte. Ich hatte die Nase bis obenhin voll.
    »Ich habe dir nichts getan, Liebling. Ich liebe dich, das weißt du doch«, sagte sie.
    »O ja, das ist wirklich eine große Hilfe.«
    »Du bist einfach total kaputt. Wie wär’s mit einem heißen Bad?«
    »Ich will aber kein heißes Bad nehmen. Wieso lässt du mich nicht einfach in Ruhe?«
    »Was fällt dir ein, so mit mir zu sprechen«, sagte Caroline. »Ich weiß, dass deine Arbeit dich quält. Ich weiß, dass du dich manchmal selbst nicht leiden kannst. Aber das gibt dir noch lange nicht das Recht, deinen Frust an mir auszulassen. Ich habe dich immer unterstützt, und ich denke gar nicht daran, mich von dir beschimpfen zu lassen. Ich bin nicht dein Prügelmädchen, Joe!«
    Ich spürte nur noch den Druck in meinem Kopf. Ich konnte nicht mehr klar denken. Ich drängte mich an ihr vorbei und ging in die Küche.
    »Was hast du vor?« Sie war direkt hinter mir. »Wo willst du hin?«
    »Weg«, sagte ich. »Ich will einfach nur raus.«
    Dann ging ich zur Tür hinaus und fuhr zu einer Bar in Johnson City. Die Kneipe hieß Fritter’s. Ich saß dort eine Zeit lang allein an der Theke und trank Wodka. Dann verlangte ich einen Jägermeister. Und dann noch einen. So verbrachte ich dort mehrere Stunden.
    Als ich aus der Bar wieder ins Freie kam, regnete es, aber das war mir scheißegal. Ich wollte noch einen Besuch machen. Ich fuhr durch die

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