Engelsrache: Thriller
sein Schniedelwutz. Ich meine, wie sein Pimmel, verstehen Sie …« Erlene deutete zwischen ihre Beine, und Mr Dillard lief rot an wie eine Tomate.
»Was wissen Sie sonst noch über Julie?«
»Nur, was sie mir selbst gesagt hat. Zum Beispiel, dass der Freund ihrer Mutter sie vergewaltigt hat, als sie sechzehn war. Ihre Mutter hat sie der Lüge bezichtigt und sie windelweich geprügelt, als sie ihr davon erzählt hat. Deshalb ist sie abgehauen und seitdem ständig auf Achse. Ich glaube, ihr Leben besteht vor allem aus Drogen und Prostitution. Und aus diesen Gründen arbeitet sie auch so gerne in meinem Club. Die Mädchen verdienen bei mir so viel, dass sie sich nicht an jeden dahergelaufenen Kerl verkaufen müssen. Aber Julie kann anscheinend die Finger nicht von den Drogen lassen. Sie spürt sicher, dass ich sie am liebsten wieder rauswerfen würde.«
»Gut«, sagte Mr Dillard. »Das klingt nicht schlecht. Unter diesen Umständen dürfte es uns nicht schwerfallen, die Glaubwürdigkeit des Mädchens vor Gericht zu erschüttern. Aber Sie haben meine Frage noch nicht beantwortet.«
»Welche Frage meinen Sie?«
»Könnte es passieren, dass vor dem Prozess plötzlich irgendwo eine rote Corvette auftaucht und uns in Schwierigkeiten bringt?«
»Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, mein Lieber.«
»Na gut. Ich werde jemanden auf Julie Hayes ansetzen. Wir müssen möglichst viel über das Mädchen herausbringen. Nach allem, was Sie gerade gesagt haben, dürfte es relativ einfach sein, vor Gericht Zweifel an ihrer Glaubwürdigkeit zu wecken.«
Mr Dillard konnte das natürlich nicht ahnen, und Erlene hatte auch nicht die Absicht, es ihm auf die Nase zu binden, aber sie wusste bereits ganz genau, dass Julie Hayes in dem Mordprozess nicht als Zeugin auftreten würde.
»Dann ist da noch ein weiterer Punkt«, sagte er. »Die zwei Haare an Testers Hemd weisen Angels DNS-Merkmale auf.«
»Ist das gefährlich?«
»Sagen wir: Es ist ein Problem, allerdings nicht unlösbar. Ich könnte zum Beispiel die Möglichkeit ins Spiel bringen, dass Tester sich die beiden Haare in Ihrem Club eingefangen hat.«
»Ja sicher. Er hat doch ständig an ihr herumgemacht«, sagte Erlene.
»Allerdings haben Sie dem TBI etwas anderes erzählt.«
»Verdammt noch mal. Dieser TBI-Mann hat mir einen Riesenschrecken eingejagt, mein Lieber. Ich wusste einfach nicht, was ich sagen soll.«
»Ich würde vorschlagen, dass Sie sich von jetzt an in diesem Punkt an die Wahrheit halten. Das dürfte für Angel das Beste sein.«
Der Mann war so klug und so nobel. Am liebsten hätte ihn Erlene in die Wange gekniffen.
6. Juni
5:45 Uhr
Ich hatte es mir zur Gewohnheit gemacht, am Sonntagmorgen den Sonnenaufgang zu beobachten. An dem Sonntag nach Angel Christians erstem Auftritt vor Gericht stand ich um Viertel vor sechs auf, schaltete die Kaffeemaschine ein und ging in der Dämmerung in Boxershorts barfuss zum Briefkasten vorn an der Einfahrt, um die Zeitung zu holen. Als ich draußen am Briefkasten stand, sah ich einen silberfarbenen Pick-up, einen von diesen Macho-Dodges mit getönten Scheiben, der rückwärts in dem Waldweg gegenüber unserem Haus geparkt war. Das Auto stand an derselben Stelle, an der ich Erlenes Geld gezählt hatte. Die Lichter waren nicht eingeschaltet, und auch der Motor schien nicht zu laufen. Das Grundstück, auf dem die Angeberkiste abgestellt war, gehörte mir. Die Jagdsaison war vorbei, und es hatte auch niemand angefragt, der dort campieren wollte. Also beschloss ich, der Sache auf den Grund zu gehen.
Ich zog die Zeitung aus dem Kasten und ging auf den Wagen zu. Als ich nur noch einige Meter entfernt war, heulte der Motor plötzlich auf, und die Scheinwerfer flammten auf. Ich dachte, dass das Auto vielleicht einem von Jacks Freunden gehörte, und hob deshalb die Hand und rief »Hallo«, doch dann schoss das Monster direkt auf mich zu. Bevor mich der Kühlergrill erfasste, konnte ich gerade noch zur Seite hechten, dann brauste der Dodge nur wenige Zentimeter an mir vorbei. Bei meinem Sprung verfing ich mich mit den Füßen in einem kleinen Strauch und landete hart auf dem Rücken. Der Wagen hatte inzwischen die Straße erreicht und raste mit quietschenden Reifen in der Morgendämmerung davon. Vor lauter Überraschung hatte ich weder den Fahrer noch das Kennzeichen erkannt.
Ich rappelte mich fluchend vom Boden auf, ging wieder zum Haus und überlegte, wer, zum Teufel, in dem Pick-up gesessen haben mochte. Mir fiel
Weitere Kostenlose Bücher