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Engelsrache: Thriller

Engelsrache: Thriller

Titel: Engelsrache: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Pratt , Christian Quatmann
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in das Separee zurückgezogen. Viagra sei Dank.
    Dunwoody saß in der VIP-Lounge an der Bar und unterhielt sich gerade mit einer Oben-ohne-Barfrau namens Tina, als Mrs Barlowe von hinten an ihn herantrat. Die beiden tauschten die üblichen Höflichkeiten aus. Dann fragte Erlene, ob sie Mr Dunwoody einige Minuten allein sprechen könne. Aber selbstverständlich, sagte Dunwoody. Die beiden gingen in ein kleines Separee in einer Ecke der Lounge. Mrs Barlowe verscheuchte die Mädels, dann waren der Anwalt und die Strip-Club-Besitzerin unter sich.
    Da Dunwoody lange Jahre für Erlenes Ehemann tätig gewesen war, wusste er, dass er einer – wenigstens nach den Maßstäben der Region – sehr vermögenden Frau gegenübersaß. Er hatte sich zwar nie die Freiheit gestattet, ihren verstorbenen Mann direkt zu fragen, woher die immensen Barbeträge stammten, über die Gus Barlowe verfügen konnte. Aber man musste nicht in Oxford studiert haben, um auf die Idee zu verfallen, dass sich Barlowe mit seinen Aktivitäten – gelinde gesagt – hart am Rande der Illegalität bewegte. Dunwoody hatte stets vermutet, dass der Sexclub-Betreiber mit Drogen handelte, aber solange der Mann seine üppigen Rechnungen umstandslos beglich und in seiner Gegenwart bestimmte Formen wahrte, hatte der Anwalt keine Probleme damit gehabt, das Bargeld in die richtigen Kanäle zu schleusen.
    »Was kann ich denn für Sie tun, gnädige Frau?«, sagte Dunwoody. Er fand Mrs Barlowe ganz schön flott. Auch wenn sie wie ein Flittchen gekleidet war und sich einer sehr deftigen Sprache befleißigte, konnte man ihr einen gewissen rauen Charme nicht absprechen, von ihrem – vor allem für eine Frau ihres Alters – äußerst attraktiven Körper ganz zu schweigen.
    »Ich brauche Ihren juristischen Rat, mein Lieber.«
    »Charles B. Dunwood der Dritte – zu Ihren Diensten.«
    »Ihre Rechnung heute Abend geht selbstverständlich auf das Haus, damit ich Sie mit gutem Gewissen ein paar Minuten behelligen kann. Ich möchte Ihre Gutmütigkeit nämlich keinesfalls über Gebühr strapazieren.«
    »Ich stehe jederzeit gerne zu Ihrer Verfügung«, sagte Dunwoody. Erlenes großzügiges Angebot war für ihn eine angenehme Überraschung, vor allem, da sich seine Rechnung auf rund zweitausend Dollar belaufen hätte. Bestimmte Dinge waren nun mal ziemlich kostspielig.
    Dunwoody hatte offenbar zu viel Viagra genommen. Obwohl er sich im Laufe des Abends in dem Separee bereits mehrfach glänzend bewährt hatte, fühlte er sich plötzlich unwiderstehlich zu Mrs Barlowe hingezogen. Sie trug ein tief ausgeschnittenes zebragestreiftes Top, das einen großzügigen Blick auf ihre phantastischen Brüste gewährte. Dunwoody gab sich alle Mühe, nicht ständig dorthin zu starren, und spürte, dass er einen mächtigen Ständer bekam. Deshalb hoffte er inständig, dass er nicht plötzlich gezwungen sein würde, vom Tisch aufzustehen.
    »Ich weiß, dass Sie eigentlich keine Strafsachen bearbeiten«, sagte sie, »aber ich stecke gerade in einer schwierigen Situation, und Sie können mir sicher sagen, wie ich mich zu verhalten habe, mein Lieber.«
    Noch nie hatte jemand Charles Dunwoody mit solch zärtlichen Worten bedacht, und das, obwohl er längst kein junger Mann mehr war. Mit der Annahme, dass er das vulgäre Geschäft des Strafverteidigers verabscheute, lag Mrs Barlowe hundertprozentig richtig. Die meisten Strafverteidiger waren in seinen Augen nichts als Schwindler und Selbstdarsteller. Aber natürlich kannte jeder Anwalt, der im Studium halbwegs aufgepasst hatte, wenigstens die Grundzüge des Strafrechts.
    »Und wo drückt Sie der Schuh?«, fragte Dunwoody. »Erzählen Sie mal, dann sehen wir schon, was wir tun können.«
    Erlene beugte sich nach vorn und senkte die Stimme. Ihre Brüste ruhten auf der Tischplatte. Dunwoody hatte alle Mühe, sich zu konzentrieren.
    »Ich habe da ein Problem: Das heißt, ich möchte ein Pferd zur Tränke führen, es aber gleichzeitig am Trinken hindern«, sagte sie.
    Dunwoody stellte Mrs Barlowe diverse Fragen und erklärte ihr dann, dass sie sich auf ein riskantes Unterfangen eingelassen hatte und dass ihr die Situation, die sie in ihrem Sinne zu manipulieren gedachte, jederzeit völlig entgleiten konnte. Trotzdem verbrachte das merkwürdige Paar eine äußerst angenehme Stunde zusammen. Als Dunwoody schließlich ging, war er hochzufrieden. Ja, er war sogar davon überzeugt, Mrs Barlowe mit einigen überaus klugen juristischen Ratschlägen gedient und ihr

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