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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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rechten Hand verborgen hatte, ganz vergessen. »Ich hätte nicht gedacht, dass du ihn von dort aus sehen kannst«, sagte er mit plötzlich steifen Lippen.
    »Ich weiß, wie es aussieht, wenn jemand etwas in der hohlen Hand verbirgt«, klärte Chandris ihn auf. »Aber du hast meine Frage noch nicht beantwortet.«
    Kosta schluckte, und das Herz schlug ihm plötzlich bis zum Hals. Er wurde sich bewusst, dass sie Recht hatte. Auf diese Distanz würde der Schocker, der noch immer auf einen Fächer eingestellt war, mit einem einzigen Schuss die Lampe, den Schneidbrenner und Chandris selbst erledigen.
    Ein leichter Druck auf den Schussbolzen, und er wäre frei. Er könnte den Engel nehmen, die Tests durchführen und dann durch das Empyreanum nach Lorelei zurückkehren. Dort könnte er sich verstecken; und wenn die Komitadji zurückkehrte, wäre er in der Lage, ihnen in dem Bewusstsein entgegenzutreten, dass sein Erfolg ihre Erwartungen bei weitem übertroffen hatte. Selbst Telthorst würde dann dieses selbstgefällige Grinsen vergehen.
    Er schielte im Licht und sah auf die Stelle, wo Chandris schweigend mit ihrem Schneidbrenner wartete. Einen Schneidbrenner, den sie auch hätte betätigen können, was sie aber nicht getan hatte – und schließlich dämmerte es ihm, dass sie hier auch einen Test durchführte. Ein Test, der genauso wichtig war wie der, dem er den Engel der Daviees unterziehen wollte.
    »Ich bin nicht ins Empyreanum gekommen, um Leute zu töten, Chandris«, sagte er leise und sicherte den Schocker. Dann ließ er die Waffe auf den Boden fallen und schob sie mit dem Fuß in ihre Richtung. »Ich bin gekommen, um zu helfen.«
    Für eine Weile war es still im Raum. Dann erlosch zu Kostas Erstaunen das gleißende Licht. »Der Lichtschalter ist neben der Tür«, sagte Chandris.
    Kosta fand und betätigte ihn. Chandris stand hinter dem Gestell, das sie aufgebaut hatte, an der Wand des Lagerraums. Von einem Schneidbrenner war aber nichts zu sehen. »Was ist das denn für ein Test, den du durchführen willst?«, fragte sie.
    Kosta senkte den Blick. Der Schocker lag noch immer an der Stelle auf dem Deck, wohin er ihn mit dem Fuß befördert hatte. »Ich will die Masse des Engels messen«, sagte er und sah wieder auf. »Ich glaube, das könnte uns helfen, herauszufinden, was mit Angelmass geschieht.«
    »Du meinst diese Stürme?«
    »Die Stürme, und eine theoretisch unmögliche Verschiebung seines Schwerefelds«, sagte Kosta. »Darüber hatte ich mit dem Hohen Senator Forsythe gesprochen, nachdem wir gelandet waren.«
    »Du weißt, was da los ist?«
    »Ich habe zumindest eine Idee«, sagte Kosta grimmig. »Ich hoffe aber, dass ich mich irre.«
    Für eine Weile musterte sie ihn. Und dann nickte sie plötzlich. »In Ordnung. Aber du musst mir versprechen, dass der Engel nicht beschädigt wird.«
    »Diese Gefahr besteht nicht«, versicherte Kosta ihr. »Er wird durch keinen Test, den ich durchführe, zu Schaden kommen.«
    »Und ich will die ganze Zeit bei dem Engel anwesend sein.« Chandris bückte sich und hob den Schocker auf. »Hier – steck ihn weg«, sagte sie und warf ihn Kosta zu.
    Er fummelte erstaunt daran herum. »Willst du ihn denn nicht behalten?«, fragte er. »Ich meine, als Garant für mein gutes Benehmen?«
    Sie schnaubte. »Scheiß auf gutes Benehmen. Wenn du glaubst, dass ich es riskieren würde, mit einer Waffe der Pax erwischt zu werden, musst du verrückt sein.« Sie schob sich an ihm vorbei. »Komm mit – der Engel ist in einer Tragetasche in meiner Kabine. Du hast drei Stunden Zeit für deine Tests.«

28
    Auf dem Bildschirm richtete Kostas Kollege Gyasi sich von der großen, glänzenden Box auf und beschäftigte sich für einen Moment mit einer darin integrierten Tastatur. Er betrachtete die Box noch für einen Moment, dann drehte er sich um und gab der Überwachungskamera ein Daumen-hoch-Signal, bevor er ihren Erfassungsbereich verließ. »In Ordnung, er hat es zum Laufen gebracht«, sagte Kosta fast atemlos. »In ein paar Minuten werden wir es wissen.«
    Chandris nickte und sah auf die Box, die noch immer die Bildschirmmitte ausfüllte, und auf die andere Ausrüstung, die auf dem Tisch dahinter gestapelt war. Dieser ganze Aufwand, nur um das Gewicht eines winzig kleinen Engels zu messen. »Was meinst du, wie viel kleiner als die anderen Engel er sein wird?«
    Er seufzte. »Ich weiß nicht«, sagte er. »Wenn es nach dem ginge, was wir über die Quantentheorie wissen, hätte er gar nichts an

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