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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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selbst ihr Hauttyp und die Falten im Gesicht – alles hatte sich völlig verändert.
    »Es hat wohl wenig Sinn«, murmelte sie und brach damit das angespannte Schweigen, »zu fragen, was zum Teufel Sie da eigentlich tun.«
    Und als sie ihn mit ihren dunklen Augen ansah, war der hilflose, verletzliche Teenie auch verschwunden. An seiner Stelle …
    Kosta schüttelte den Kopf. »Nein. Nein, ich …«
    »Also was jetzt?«
    Das war wirklich eine gute Frage. »Weshalb sind sie denn hinter Ihnen her?«, fragte er.
    Sie zuckte die Achseln, ohne den Blick von seinem Gesicht zu wenden. »Ich hatte wohl die Gastfreundschaft des Schiffs etwas überstrapaziert.«
    »So kann man es auch nennen.«
    Sie zuckte wieder die Achseln.
    Ich könnte es tun, sagte Kosta sich. Ich könnte gleich wieder mit ihr ins Gebäude marschieren und sie an die Polizisten an den Türen ausliefern. Das wäre nur recht und billig – immerhin hatte ihr kleiner Ausflug die Raumfluglinie viel Geld gekostet. Und es würde ihr auch recht geschehen, weil sie ihn dafür missbraucht hatte, sie unter den Augen der Sicherheitskräfte durchzuschleusen.
    Aber wenn er sie auslieferte, bedeutete das, dass er die Aufmerksamkeit der Behörden auch auf sich richtete.
    Langsam, fast zögernd, ließ er ihren Arm los. »Verschwinden Sie«, murmelte er. »Hauen Sie ab.«
    Sie blieb noch für einen Moment stehen, und er glaubte, Erstaunen in diesem sonst so ausdruckslosen Gesicht zu erkennen. Dann drehte sie sich wortlos um und verschwand im Strom der Leute, die auf die Reihe der Taxis zu gingen.
    Kosta schüttelte den Kopf, und eine widerwillige Bewunderung mischte sich in den Ärger, als er dorthin zurückging, wo er die Reisetasche abgestellt hatte. Ja, sie hatte ihn benutzt. Sie hatte ihn nach allen Regeln der Kunst ausgenutzt, und wahrscheinlich hatte sie sich dafür kein bisschen geschämt.
    Aber sie hatte ihr Spiel wirklich gut gespielt …

7
    »Willkommen, Sir«, sagte die sanfte Frauenstimme des Taxis, als Kosta einstieg und sich in den weichen Konturensitz fallen ließ. »Wohin soll es denn gehen?«
    »Zum Angelmass-Forschungsinstitut in Shikari City«, sagte er knurrend und zog die Tür mit einem gemurmelten Fluch zu. »Du wirst wohl eine Adresse brauchen.«
    »Das wird nicht nötig sein, Sir«, sagte das Taxi und fädelte sich flüssig in den Verkehr ein. »Angelmass-Forschungsinstitut; U San Avenue 100, Shikari City. Geschätzte Ankunftszeit in sechsundvierzig Minuten.«
    »Gut«, sagte Kosta mit einem Grunzen. »Los geht’s.«
    Er sah mit finsterem Blick aus dem Fenster, während das Fahrzeug sich einen Weg durch den Verkehr bahnte; die Aufmerksam keit war zwischen dem der Müdigkeit geschuldeten dumpfen Schmerz in den Armen und dem Ärger wegen dieses Fiaskos geteilt, das die Einheimischen beschönigend als Gepäckausgabe eines Raumhafens bezeichneten. Dies war das wahrscheinlich eindrucksvollste Beispiel einer unzweckmäßigen Konzeption, die er je gesehen hatte – überfüllt, langsam und augenscheinlich ohne Gepäckkarren. Alles weit unterhalb der Standards, die er gewohnt war. Er hatte alle drei Koffer selbst nach draußen zum Taxistand schleppen müssen.
    Und das Schlimmste ist, dass sie wahrscheinlich noch glauben, es sei alles paletti, sagte er sich grimmig. Wartet nur ab – wenn die Pax erst einmal hier sind, werden wir euch schon noch zeigen, wie man einen vernünftigen Raumhafen baut.
    Ganz zu schweigen von der Lektion in Sachen Stadtsanierung, die ihnen auch erteilt werden müsste. Das Gebiet, durch das er gerade fuhr …
    »Wo sind wir gerade?«, rief er und griff in die Innentasche des Mantels, wo das Kartenmaterial steckte, das die Pax an der Abwurfstelle auf Lorelei für ihn deponiert hatten.
    »Wir fahren in nördlicher Richtung auf der Kori Street, in der Stadt Magasca«, antwortete das Taxi. »Wir nähern uns der Kreuzung von Kori Street und Enamm Street.«
    Kosta nickte und ermittelte die Position. Anhand des Layouts der zwei Städte und der sie umgebenden Vororte war er bereits zu dem Schluss gelangt, dass Magasca und Shikari City zu verschiedenen Zeiten errichtet worden waren; beim Blick aus dem Fenster wurde ersichtlich, dass zumindest Magasca schon seit einiger Zeit die Landschaft verzierte – oder eher verschandelte.
    Streiflichtartig fragte er sich, wie lang eine Stadt wohl existieren musste, bis sie solche Slums gebar.
    Die maroden Straßen und Gebäude von Magasca wichen – ziemlich abrupt, wie es schien – der sauberen und

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