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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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ansehnlichen städtischen Architektur von Shikari City. Und exakt sechsundvierzig Minuten, nachdem er den Raumhafen verlassen hatte, waren sie da.
    Es war, wie Kosta zugeben musste, ein eindrucksvoller Anblick. Das in der umgebenden Gartenlandschaft aufragende Angelmass-Forschungsinstitut sah aus wie die Vision eines modernistischen Architekten von einer Trutzburg – nur ohne die klassischen Türme. Der Komplex war nur vier Stockwerke hoch, aber so ausgedehnt, dass man ihn als weitläufig bezeichnen konnte. Er bestand aus Glas und Ziegelsteinen und diesem marmorartigen Stein, den er schon im Raumhafen in Hülle und Fülle gesehen hatte.
    Das Taxi fuhr eine gewundene, von Bäumen gesäumte Zufahrt hinauf und hielt vor etwas an, bei dem es sich offensichtlich um den Haupteingang handelte. »Wie viel?«, fragte Kosta, steckte die Karten wieder in die Innentasche des Mantels und öffnete die Tür.
    »Vierzehn Ruya zwanzig. Wünschen Sie, dass ich einen Gepäckkarren rufe?«
    Die Frage überraschte ihn allerdings; Kosta hatte gar nicht gewusst, dass die Empyreaner die Fähigkeit für diese Art doppelt-linearer Kommunikationsverknüpfung besaßen. »Nein«, sagte er dem Auto, schob die passenden Geldscheine in den Einzugsschlitz und nahm das Wechselgeld entgegen. Dann ging er um das Fahrzeug herum, öffnete den Kofferraum und stellte die Koffer auf der Zufahrt ab. Und fragte sich peinlich berührt, ob er sie völlig umsonst durch den ganzen Raumhafen geschleppt hatte.
    Der Eingangsbereich des Instituts war genauso eindrucksvoll wie das Äußere: ein zwei Stockwerke hoher Bogengang, der aus dem marmorartigen Stein bestand. In der Mitte – hinter einem runden Empfangspult aus demselben Material – saß eine dunkelhäutige junge Frau, die sein Näherkommen mit einem etwas fragenden Gesichtsausdruck verfolgte.
    »Kann ich Ihnen vielleicht helfen, Sir?«, fragte sie, als Kosta seine Koffer mit einem dreifachen dumpfen Klatschen vor dem Pult abstellte.
    »Das hoffe ich doch«, sagte Kosta. »Mein Name ist Jereko Kosta. Ich bin Teilnehmer eines Austausch-Studienprogramms von der Clarkston-Universität in Cairngorm auf Balmoral. Meine Referenzen müssen schon vor einer Woche bei Ihnen eingetroffen sein.«
    »Lassen Sie mich mal nachsehen«, sagte sie mit einem Kopfnicken und tippte auf ein paar Tasten am Pult. »Mr. Kosta … Ja, es sieht so aus, als ob Sie bereits angemeldet seien. Benötigen Sie noch immer ein Zimmer hier im Institut?«
    »Ja, wenn noch eins frei ist.«
    »Wir haben Ihnen eins freigehalten«, sagte sie und sah wieder zu ihm auf. »Sie haben Zimmer 433 in der obersten Etage. Wenn Sie Ihr Gepäck auf den Wagen stellen, lasse ich es nach oben bringen.«
    Kosta sah erstaunt nach unten; er hatte den Gepäckkarren gar nicht kommen hören. »Vielen Dank«, sagte er und bückte sich, um zwei seiner Koffer aufzunehmen. »Die Dinger werden mit der Zeit doch ganz schön schwer.«
    »Kann ich mir vorstellen«, pflichtete die Empfangsdame ihm bei. »Ich habe hier auch eine Notiz, wonach Sie sich sobald wie möglich bei Direktorin Podolak melden möchten.«
    »Sicher«, sagte Kosta in bemüht ruhigem Ton, als er die letzte Reisetasche vorsichtig auf die anderen stellte. Es bestand kein Grund zur Panik; falls die Direktorin seine gefälschten Referenzen bereits als solche erkannt hätte, hätten sie ihn gar nicht erst so weit kommen lassen. »Ich kann das auch sofort erledigen; es sei denn, ich muss aus irgendeinem Grund vorher noch auf mein Zimmer gehen.«
    »Nein, der Wagen findet schon selbst dorthin.« Sie drückte eine Taste, und es leuchtete eine Reihe von Führungslichtern auf. Sie führten ein breites Treppenhaus hinauf, das von der Lobby nach rechts abzweigte. »Das Büro der Direktorin ist gleich am oberen Treppenabsatz im ersten Stock; ich werde ihr schon einmal Bescheid sagen, dass Sie kommen.«
    »Vielen Dank.«
    »Keine Ursache. Ich wünsche Ihnen einen produktiven Aufenthalt hier.« Sie erhob sich halb von ihrem Sitz und warf einen Blick auf den Gepäckkarren. »Wagen: Raum 433.«
    Gehorsam rollte er um das Pult und bewegte sich gemächlich zu einer Reihe von Aufzügen, die gerade noch zur Linken sichtbar waren. Kosta sah ihm nach; dann atmete er tief durch und schlug die entgegengesetzte Richtung zum Treppenhaus ein.
    Das Schild an der Tür war eine Überraschung. Dem gediegenen Ambiente der Lobby und dem offensichtlichen Prestige nach zu urteilen, das der Ort genoss, hätte er erwartet, dass man seiner

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