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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Er hatte schon vor langer Zeit erkannt, dass es kontraproduktiv war, seine Frustrationen an Leuten auszulassen, die für den Grund dieser Frustrationen überhaupt nicht verantwortlich waren. »Was ist mit den Ardanalle-Verfolgungssystemen?«
    »Diesbezüglich haben wir gute Nachrichten«, sagte Pirbazari, beugte sich über den Schreibtisch und drückte ein paar Tasten auf Forsythes Tastatur. »Wir haben festgestellt, dass fast fünfzig Prozent von Loreleis Bergbauschiffen mit veralteten Ortungsgeräten fliegen. Deshalb haben wir eine Bestellung für eine ganze Charge von Arda 601ern aufgegeben, und sie werden die Bergbauschiffe nachrüsten, sobald sie ihre Ladung reinbringen.«
    »Gut«, sagte Forsythe und nickte. »Wie sehr müssen sie modifiziert werden, um ihnen Zielerfassungsfähigkeiten zu verleihen?«
    »Überhaupt nicht – aus dem Grund habe ich auch 601er spezifiziert. Natürlich werden die Bergleute noch in ihrer Bedienung geschult werden müssen.« Pirbazari zögerte. »Ihnen ist doch sicher klar, dass, falls die Komitadji die Netzblockade durchbricht, diese ganze Übung einen rein akademischen Charakter annimmt. Selbst wenn wir jedes Schiff im Lorelei-System bewaffnen – Bergbaubarkassen, Transporter und Passagierschiffe –, hätten sie immer noch keine Chance gegen sie.«
    »Wäre es Ihnen denn lieber, wenn wir uns einfach nur zurücklehnen und nichts tun würden?«, entgegnete Forsythe. »Wir wären dann zumindest imstande, ihren Vormarsch etwas zu verlangsamen, wenn sie kommen.« Er schüttelte den Kopf und verspürte wieder einen Anflug von Resignation. »Wir brauchen eine Waffe, Zar. Etwas Neues irgendetwas, womit man die Schutzmechanismen eines solchen Schiffs knacken kann.«
    Pirbazari zuckte die Achseln. Er schien sich irgendwie unwohl zu fühlen. »Theoretisch haben wir so etwas schon«, sagte er. »Man müsste nur eine Möglichkeit finden, dass ein Katapult unkoordinierte Würfe über eine Distanz von weniger als einem halben Lichttag durchführt.«
    Forsythe lächelte verschmitzt. »Richtig. Und wenn Wünsche Pferde wären, dann würden wir schon bis zum Hals in Pferdeäpfeln stecken.«
    Pirbazari erwiderte das Lächeln nicht. »Stimmt. Aber es ist theoretisch trotzdem möglich.«
    »Viele Dinge sind theoretisch möglich«, murmelte Forsythe und trommelte mit den Fingern auf den Schreibtisch, während er das Gesicht des anderen musterte. »Wollen Sie mir denn nicht sagen, was Sie beschäftigt?«
    Pirbazaris Wangenmuskeln zuckten – ein Zeichen von Unbehagen, das Forsythe nicht allzu oft bei dem Mann wahrnahm. »Wenn Sie schon fragen – ich fühle mich nicht ganz wohl dabei, so hinter dem Rücken des Hohen Senats zu operieren.«
    »Wir haben die Regierungsbürokratie doch auch früher schon umgangen«, erinnerte Forsythe ihn, wobei er die Worte sorgfältig wählte. Es war offensichtlich, worauf der andere hinauswollte, und diese Zweifel mussten hier und jetzt ausgeräumt werden. »Immer mit der Maxime, im besten Interesse des Volkes zu handeln. Und wenn ich mich nicht irre, haben die darauf folgenden Ereignisse unsere Handlungen auch immer gerechtfertigt.«
    »Ich weiß das, Sir«, sagte Pirbazari. »Aber diesmal …« Er machte eine Geste in Forsythes Richtung.
    Oder vielmehr auf den glitzernden Anhänger, den Forsythe um den Hals hängen hatte. »Diesmal trage ich einen Engel«, nahm Forsythe ihm das Wort aus dem Mund. »Und Sie haben Bedenken, weil ich über Krieg spreche, aber niemand im Hohen Senat. Trifft es das mehr oder weniger?«
    »Ja, Sir. Mehr oder weniger.«
    »Schön«, sagte Forsythe und nickte. »Dann wollen wir der Sache mal auf den Grund gehen. Zum einen – sind unsere Handlungen in finanzieller Hinsicht irgendwie unethisch? Stehlen wir etwa empyreale Geldmittel oder treiben wir auf eine andere Art Schindluder damit, um Loreleis Bergleute zu bewaffnen?«
    Pirbazari dachte darüber nach. »Nein, Sir, eigentlich nicht«, sagte er schließlich. »Bei diesen Sachen handelt es sich schließlich um veritable Bergbauausrüstung. Nichts davon wäre verschwendet, selbst wenn die Pax morgen über den Rand des Universums fallen würden.«
    »Richtig. Und profitieren wir persönlich finanziell davon?«
    Pirbazari rang sich ein Lächeln ab. »Wohl kaum.«
    »Und profitieren wir politisch davon?«, hakte Forsythe nach. »Werde ich mir damit voraussichtlich einen Namen machen?«
    »Nun …« Pirbazari zog die Augenbrauen zu einer durchgehenden Linie zusammen. »Das wäre zumindest

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