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Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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Dolchstoß gleich, der sie mitten ins Herz traf. In jener Nacht war sie sehr schwach gewesen. Hätte er eingegriffen, ihr geholfen …
    »Ich wäre noch am Leben«, flüsterte sie.
    »Nein, Nicole, wärst du nicht. Das wäre gegen die Regeln gewesen.«
    Erschrocken drehte sie sich zu der harten Männerstimme um.
    Der Mann stand ein Stück weiter. Er hatte dunkles Haar, das ihm auf die Schultern fiel, und trug eine dunkle Sonnenbrille, deren Gläser Nicoles Spiegelbild zeigten. Breite Schultern dehnten das schwarze T-Shirt. Der Fremde lehnte mit dem Rücken an der Seitenmauer eines Gebäudes und lächelte matt.
    »Dich davon abzuhalten, in jene Gasse zu gehen, dich zu retten, die Option hatte unser Junge nicht«, sagte er grinsend.
    Unser Junge?
    Plötzlich kam ihr der Tag nicht mehr ganz so warm vor. Sie machte einen winzigen Schritt nach vorn. Gleichzeitig wurde ihr bewusst, wie wenig belebt diese Straße war. Nur einige Menschen waren hier unterwegs, was bedeutete, dass sie nicht mit Hilfe rechnen durfte. »Wer bist du?«
    Er zog eine schwarze Braue hoch. Seine Daumen hatte er in die Gürtelschlaufen der Jeans gehakt. »Ich bin ein Freund von Keenan.«
    »Ein Engel?« Sie war mit dem festen Glauben an Engel aufgewachsen. Nur hatte sie nie erwartet, dass sie wie Keenan aussahen … oder wie dieser Typ.
    Aber sie glaubte an sie.
    Vampire und die anderen Monster waren es gewesen, an die sie nicht geglaubt hatte. Und diese Ahnungslosigkeit hatte sich auf grausame Weise gerächt.
    Sein leises Lachen jagte ihr einen Schauer über den Rücken. »Ich bin genauso wenig ein Engel wie Keenan.«
    Aber Keenan war doch einer!
    »Sobald ein Engel gefallen ist, wird er zu etwas ganz, ganz anderem.« Er nahm seine Sonnenbrille ab, und Nicole sah, dass seine Augen vom gleichen strahlenden Blau waren wie Keenans. Sein Blick ging erst nach links, dann nach rechts an den Passanten vorbei. »Wieso kommst du nicht näher? Dann können wir uns unterhalten, ohne die Menschen zu verstören?«
    Sie rührte sich nicht. Die Waffe steckte im Jeansbund, verborgen unter ihrem T-Shirt. Nur was könnte eine Silberkugel gegen jemanden wie ihn ausrichten? Wahrscheinlich nicht viel. »Ich fühle mich hier ganz wohl.«
    Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Wirklich?«
    Nicole schluckte. »Was willst du?«
    Er trat einen Schritt auf sie zu, und sofort ging Nicole in Habachtstellung.
    »Wo ist Keenan?«, fragte er.
    »Richtig gut bist du nicht mit ihm befreundet, was?« Unauffällig bewegte sie ihre rechte Hand zur Waffe. Sollten die Menschen sie ruhig sehen! Sie hatte nicht vor, auf dieser Straße zu sterben.
    »Nein, bin ich nicht«, antwortete er, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Super.
    »Er hat dich also allein gelassen.« Seine Lippen waren sinnlich und grausam zugleich, was für seine Erscheinung insgesamt galt, stellte Nicole fest, als er die Mundwinkel nach unten zog. »Das hätte ich nicht erwartet. Ich hatte gedacht, dass du ihm wichtiger bist.«
    »Weshalb sollte ich ihm wichtig sein?« Ich habe um Hilfe gefleht, doch Keenan half mir nicht. »Wir kennen uns kaum.« Ihr entging nicht, wie wütend sie klang.
    Der Fremde machte noch einen fließenden Schritt auf sie zu, und bei der Bewegung musste sie an eine Schlange denken, die sich an ihre Beute anschlich. »Oh, du magst ihn nicht gut kennen, Keenan dich hingegen schon.«
    Dann war er vor ihr, nur Zentimeter entfernt. Er hatte sich viel zu schnell bewegt, so schnell wie Keenan in dem Motel.
    Ihre Hand griff nach der Waffe.
    Im selben Moment packte er ihr Handgelenk und hielt es fest. »Das kann ich dir nicht gestatten.« Sein Kopf neigte sich ganz nahe zu ihr, sodass seine Lippen ihr Ohr streiften, als er sprach. Für die Leute auf der Straße sah es gewiss aus, als wären sie ein Liebespaar, das sich heimliche Versprechen zuflüsterte. »Diese Kugeln rauszuholen, kann ziemlich unerfreulich sein«, raunte er. Sein Atem wehte über ihre Haut.
    Nicoles Fingerspitzen wurden taub. Er tat ihr nicht weh, sondern es schwand einfach jedes Gefühl in ihrer Hand. »Wer bist du?«
    Er strich ihr mit der linken Hand das Haar von der Wange. »Nenn mich Sam.«
    Das sagte ihr nichts.
    Er hob den Kopf und sah sie an. »Er hätte bei dir bleiben müssen.« Tatsächlich hörte er sich fast traurig an. »Ich dachte, dass er dich beschützt.«
    »Warum sollte er?«, konterte sie, denn auf keinen Fall ließ sie sich einschüchtern. Soweit sie wusste, könnte dieser Knabe ein niederer Dämon sein,

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