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Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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genug, um Mike den Kiefer zu brechen. Und tatsächlich hörte sie die Knochen knacken.
    Er trat zu, zielte mit seinem Stiefel auf ihren Bauch, doch sie wich aus, sodass er ins Leere traf und zu Boden ging.
    »Das mit deinem Bruder tut mir leid«, sagte sie keuchend. »Ich wollte es nicht.« Nur hatte sie letztlich gar keine Wahl gehabt. Er hatte sie angegriffen, und hätte sie ihn nicht getötet, wäre sie am Ende geköpft worden.
    »Du beschissene Schlampe!« Mike stemmte sich auf und zog ein Messer aus seinem Stiefel. »Er hätte dich umbringen sollen.« Seine Klinge pfiff durch die Luft.
    Sie berührte Nicole nicht. Keenan hatte Mikes Hand gegriffen, sie umgedreht, dass das Gelenk brach, und das Messer fiel klappernd herunter.
    »Ich hatte dir gesagt, dass du die Hand verlierst«, erinnerte Keenan ihn.
    Die Adern an Mikes Hals wölbten sich vor.
    Hinter ihnen sah Nicole die Überreste von Mikes Mannschaft. Sie lebten noch, wie sie an den Bewegungen ihrer Brustkörbe sah, aber sie konnten nichts tun. Mike hatte keine Verstärkung mehr.
    Nicole schritt auf den Biker zu, berührte ihn jedoch nicht.
    »Willst du mich jetzt beißen?«, fragte er. Blut tropfte ihm von den Lippen.
    Ja, das würde sie gern. Vor allem brauchte sie Blut.
    Keenans Schlag hatte den Kerl in die Knie gezwungen, und er blickte zu ihr auf, den Hals entblößt.
    »Willst du mich umbringen, wie Jeff?«
    Wieder sah sie zu den bewusstlosen Männern und kämpfte mit aller Kraft um ihren Rest Selbstbeherrschung. »Jagt ihr immer im Rudel?« Wölfe waren nicht die Einzigen, die das taten. Mike jagte Vampire, doch er war menschlich. Und Menschen waren Vampiren gegenüber stets im Nachteil. Folglich war es nur klug, ihre Schwäche durch entsprechende Mannstärke wettzumachen.
    »Dir verrat ich sicher nicht, wie ich jage.« Tiefe Falten umrahmten seinen Mund. Keenan hatte immer noch Mikes gebrochene Hand gepackt, und dem Biker traten Schweißperlen auf die Oberlippe. »Ich sag dir kein Wort, also schlitz mich ruhig auf.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das mit deinem Bruder tut mir wirklich sehr leid.« Sie konnte verstehen, dass Mike ihr Blut sehen wollte. Und die anderen Vampire, die er tötete, hatten es vielleicht verdient. Aber vielleicht auch nicht. Wir sind nicht alle böse. Nicht, wenn wir eine Wahl haben.
    »Schwachsinn. Scheiße, du bist bloß … ein beschissener Blutsauger.«
    Richtig, der war sie. Und er konnte ihre Zähne sehen.
    Nur wurde sie nicht mehr von einem Geborenen kontrolliert. Nicole blickte zu Keenan, denn was sie sagte, war auch für seine Ohren bestimmt. »Wenn Vampire genommen werden«, begann sie. Genommen war der Ausdruck für Vampire, die durch einen Blutaustausch geschaffen wurden, nicht als solche geboren. Nur sehr wenige waren geborene Vampire. Und die Geborenen waren die stärksten, übelsten und am schwersten zu töten.
    Sie holte Luft und sah wieder zu Mike. »Genommene bleiben an den Vampir gebunden, der sie gewandelt hat.« Nur war der Vampir, der sie wandelte, tot. Deshalb hatte sie nichts über die Vampirregeln oder deren Kräfte erfahren. Sie musste alles auf die harte Tour lernen.
    »Ist mir doch scheißegal!«
    »Vampire sind durch das Blut an den Geborenen gebunden, der ihre Linie begann«, fuhr Nicole unbeirrt fort, denn er musste ihr zuhören. Viel anderes blieb ihm in seiner Lage ohnehin nicht übrig. »Wir werden von dem Geborenen kontrolliert, der uns seine Gedanken aufzwingt und …«
    »Es war kein Scheißgeborener, der meinen Bruder abgemurkst hat. Das warst du!«
    Sie ließ die Schultern hängen. Ja, er hatte recht. Der Geborene war in ihrem Kopf gewesen, hatte geflüstert, befohlen, ihren Willen gebrochen, aber sie war es, die mordete. Es waren ihre Zähne, die sich in Jeffs Hals bohrten.
    »Mach schon, bring mich um, damit dieser Scheiß ein Ende hat!«
    Nicole verneinte stumm. »Ich töte dich nicht.« Die Stimme in ihrem Kopf war längst fort. Der Geborene, Grim, war tot, dank einer Kopfgeldjägerin namens Dee Daniels. Heute flüsterte niemand mehr in ihren Gedanken. Es war die Hölle gewesen, und es war vorbei.
    Sie hatte die Kontrolle über sich. »Ich bin keine Mörderin.« Nicht mehr. Sie trank, um zu überleben, das war alles. Sie mordete nicht.
    Denn wenn sie die Grenze überschritt und anfing zu töten, bekam sie es mit Dee zu tun. Dee hatte alle von Grim Genommenen gewarnt: Tötet, und ich hole euch.
    Und Nicole wollte sich gewiss nicht mit Dee oder Night Watch anlegen.
    »Lass ihn los,

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