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Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Engelstraum: Schatten der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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Keenan«, sagte sie leise.
    Prompt gab Keenan Mikes Hand frei, und der Biker kippte nach vorn, dass seine Hände aufs Pflaster klatschten.
    »Komm mir nicht mehr in Quere, dann lasse ich dich auch in Ruhe.« Sie würden beide weiterleben. Als Nicole einen Schritt zurück machte, streifte ihre Schulter Keenans. »Verschwinden wir.«
    Sie waren gerade fünf Schritte gegangen, als Nicole ein Rascheln hörte, das von Kleidung stammte, und dazu das Schaben von Holz.
    Sie drehte sich um. Mike war auf den Beinen, hatte einen Pflock in der linken Hand und stürmte wieder auf sie zu.
    So viel zu »in Ruhe lassen.«
    Keenan wollte sie wegschieben, doch das ließ sie nicht zu. Stattdessen schubste sie ihn zur Seite, sodass Keenan zu Boden ging. Mit einem Arm blockierte sie Mikes Bewegung. Der Pflock hing über ihr, und Mike strengte sich an, ihn nach unten in ihr Herz zu rammen.
    »Ich bin keine Mörderin«, sagte sie, obgleich ihr Blutdurst sie eine Lügnerin strafte. »Aber wenn du nicht aufhörst, wehre ich mich.«
    »Gut so«, raunte er. »Denn ich höre ganz sicher nicht auf. Er war mein Bruder, mein Fleisch und Blut! Ich gebe erst auf, wenn du in der Erde verrottest.«
    Schade. Sie wollte ihn wirklich nicht töten, denn sie hatte sich geschworen, nie wieder ein Leben zu nehmen.
    Aber nach Sterben war ihr auch nicht, ganz gleich welcher Todesengel es auf sie abgesehen hatte.
    »Greif mich noch einmal an«, warnte sie ihn ein letztes Mal, »und ich sauge dich aus.«
    »So wie Jeff?«
    »Ja«, antwortete sie, entriss ihm den Pflock und trieb ihn in seine Schulter. Er heulte auf, als sein Blut aus der Wunde spritzte.
    Keenan knallte ihm seine Faust ins Gesicht. Sogleich verstummte das Geheul, und Mike gesellte sich zu seinen bewusstlosen Kumpanen auf dem Boden.
    Dann blickte Keenan sie mit dunklen Augen an. »Wenn du ihn am Leben lässt, hetzt er dich weiter.«
    »Kann sein.« Wahrscheinlich. »Aber ich muss ihm die Chance geben.« Die Chance, einfach wegzugehen.
    Nur würde er es tun? Immerhin ging es um seine Familie, nicht bloß um seinen Stolz.
    Er wollte Vergeltung.
    Fraglos würde er sie weiterjagen.
    Und irgendwann müsste sie ihn vielleicht sogar töten. Doch nicht heute, nicht diese Nacht. Der Blumenduft, der unverkennbar in der Luft lag, sagte ihr, dass der Engel nahe war. Vorerst musste er allerdings noch warten.
    »Eventuell ist er einsichtiger, wenn er wieder zu sich kommt.« Ich hätte ihn töten können und habe ihm eine Chance gegeben.
    Jetzt sollte er mir eine geben.
    »Wir müssen hier weg«, sagte sie. Bevor die Typen wieder wach wurden und ehe die Streifenwagen kamen, deren Sirenen sie schon hörte.
    Es war ein schlimmer Fehler gewesen, sich in New Orleans blicken zu lassen. In dieser Stadt lauerten zu viele Gefahren.
    Andererseits schien dieser Tage überall irgendjemand hinter ihr her zu sein.
    »Komm«, sagte Keenan und nahm ihre Hand. Sie hörte, dass er wütend war, und zögerte. Er wusste jetzt Bescheid, kannte die Finsternis in ihr. Ihm war bewusst geworden, dass sie nicht die Frau war, die er einst beobachtet hatte. Während er fort war, trat ihre böse Seite zutage.
    »Beeil dich, Nicole, komm schon!« Dann rannten sie die Straßen hinunter und Seitengassen entlang. Die Bourbon Street passierten sie so schnell, dass das Gewimmel wie ein verschwommener Film vor ihren Augen war. Stimmen, Gelächter, Körper, die sie streiften. Sie liefen immer schneller, durchquerten Bars, die sie durch die Hintertüren wieder verließen, und eilten im Zickzack durch die Stadt.
    Und plötzlich war Stille.
    Sie blieben vor einem Voodoo-Laden stehen. Das Geschäft war geschlossen, Schaufenster und Tür mit dicken Gitterstäben geschützt. Kein Mensch war auf der Straße, denn das Nachtleben fand mehrere Blocks weiter statt. Nicole beugte sich vor und japste nach Luft. Vorerst waren sie in Sicherheit.
    »Du hast getötet.« Da war sie wieder, die Wut in seiner Stimme. Und sie musste sich rechtfertigen, was sie eigentlich nicht konnte.
    Sie hatte die Hände auf die Oberschenkel gestützt, rang nach Luft und nickte.
    »Nach dem, was dir der Vampir in jener Gasse antat«, sagte er kopfschüttelnd und sah sie ungläubig an, »hast du jemand anderen getötet?«
    Mehr als einen anderen. Sie räusperte sich. »Du weißt Bescheid über die Geborenen.« Sie hatte sich so lange gewehrt, wie sie konnte, doch er brach ihren Willen. »Sie nehmen dir deinen Willen.« Von dem Moment an, da sie ihren ersten Atemzug als Untote tat, war

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