EngelsZorn - Im Blutrausch
linken Hand durch sein pechschwarzes, glattes Haar, das von der Länge her seinen Nacken bedeckte, und stieß dabei einen leisen Seufzer aus. Fort trug einen Mittelscheitel. Die beiden vorderen langen Strähnen, die seine Wangen bedeckten, fielen ihm vornüber und verdeckten seine ausdrucksvollen Augen, als er sich nach vorne gebeugt hatte, um die verbleibende Asche seiner Zigarette in dem bereits überfüllten Aschenbecher abzuschütteln. Er hatte dunkelbraune Augen, geziert mit langen, pechschwarzen Wimpern und seine schwarzen, dichten Augenbrauen verfeinerten seine männlichen Gesichtszüge. Fort hatte ein sehr kantiges und ebenmäßiges Gesicht, dessen einziger Farbtupfen seine roten, schmalen Lippen waren. Sein Lachen faszinierte so manch eine Frau. Fort hatte eine schmale Nase, einen länglichen Mund und sein Dreitagebart war sein typisches Merkmal. Er war sehr groß, sein muskulöser Körper gut gebaut und seine unglaubliche Sportlichkeit sowie seine unbeschreibliche Ausdauer waren ihm auf seinen früheren Verfolgungsjagden so manches Mal nützlich gewesen.
Am gestrigen Abend hatte er von de Valence eine Nachricht aufs Band gesprochen bekommen. Seine Verlobte beabsichtige am nächsten Tag bereits gegen halb sieben Uhr morgens ihre Wohnung zu verlassen. „Verlobte?.. . fuck it!“ , stieß er leise aus und zog an seiner Zigarette. Diese Neuigkeit hatte bei ihm fast einen Herzstillstand hervorgerufen.
Fort war schon seit mehr als zwei Wochen auf Isabelle Dion angesetzt.
Seit er freiwillig die Polizei vor fast einem halben Jahr verlassen hatte und von der ESCORTE, CONTRÔLE & SÛRETÉ S.A.R.L. engagiert worden war, beobachtete, überwachte und beschützte er Personen aus der High Society. Sein Gehalt war zwar um einiges besser als bei der Polizei, aber richtig glücklich machte ihn dieser Job nicht. Forts Lebensziel war es immer schon gewesen, Verbrecher zu jagen, dingfest zu machen und hinter Gitter zu bringen, aber nicht als Kindermädchen, wie es wohl sein ehemaliger Freund ausgedrückt hätte, seine Zeit zu vertrödeln. Fort hatte schon als Kind danach gestrebt, eines Tages in die Fußstapfen seines bereits verstorbenen Vaters zu treten, daher war es für ihn schon immer beschlossene Sache gewesen, zur Polizei zu gehen. Und nun saß er hier und beobachtete die feine Gesellschaft aus seinem alten, abgefahrenen Renault. Er machte niemandem außer sich selber den Vorwurf, dass alles so gekommen war, denn es war damals auch seine eigene Entscheidung gewesen, die Polizei wieder zu verlassen. Clavel hatte ihn zwar versucht zu halten, auf ihn eingeredet, ihm gesagt, er sei der beste Polizist, dem er jemals begegnet war, aber Fort hatte es nicht länger ertragen, den Tod seines Partner verursacht und anschließend auch noch seinen besten Freund verloren zu haben. Somit hatte er sich schweren Herzens entschlossen zu gehen.
Isabelle Dion war Forts dritter Auftrag, seit er bei de r ESCORTE, CONTRÔLE & SÛRETÉ S.A.R.L . angefangen hatte. Bei ihr war die Beschattung zwar um einiges schwieriger als bei den anderen, weil sie von seiner Existenz nichts wissen durfte, jedoch empfand sie Fort schon am ersten Tag um einiges aufregender als die ersten beiden Aufträge, die diesem vorausgegangen waren, da eine gewisse Faszination von dieser Frau, die er eigentlich nicht kannte, aber dessen Leben er beschützen musste, ausgegangen war. Bereits am zweiten Tag hatte er es sich zur persönlichen Angelegenheit gemacht, diese geheimnisvolle Frau von allem Übel dieser Welt, vor allem aber in Hinblick au f Black Angel , fernzuhalten. Sie war, ohne es zu wissen, zum Mittelpunkt seines Lebens geworden.
De Valence hatte ihm bei seinem ersten Treffen eingetrichtert, Isabelle dürfe nicht beunruhigt werden, auch solle sie nicht das Gefühl haben, in ihrer Privatsphäre eingeschränkt zu sein, daher müsse er alles daran setzen, nicht von ihr entdeckt zu werden. „Hören Sie, Fort, es ist überaus wichtig, dass Isabelle nicht bemerkt, dass Sie sie beschatten.“ , hatte er zu ihm gesagt. Er hatte diese Worte mehrmals im Gespräch wiederholt, so dass sich Fort problemlos an dessen genauen Wortlaut noch Tage danach erinnern konnte.
Vor einiger Zeit war sich Fort sogar ziemlich sicher gewesen, aufgeflogen zu sein, denn Isabelle Dion hatte ihm durchdringend in die Augen gesehen, so als habe sie ihn auf irgendeine Art und Weise wiedererkannt, und war anschließend lächelnd geradewegs auf ihn zugegangen. Fort hatte ihr verlegen
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