Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Entbrannt

Entbrannt

Titel: Entbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
Vom Netzwerk:
vollständigen Frack mit Schwalbenschwänzen. Ich hätte mich nicht gewundert, wenn er noch einen Zylinder hervorgezogen hätte. Anders als bei Uri schien sich der Ozean in Strömen von ihm wegzubewegen.
    Ich nickte beiden zu, durch das unpraktische Arrangement war es unmöglich für mich, beide gleichzeitig im Blick zu behalten.
    »T räume ich ? «, fragte ich, nur um sicherzugehen. Bisher waren sie mir noch nie im Traum erschienen.
    Uri nickte. »W ir dachten, das wäre einfacher, wenn wir dich zusammen besuchen. Träume erfüllen genauso ihren Zweck wie ein Übergang zwischen den Welten .«
    »H abt ihr gesehen, was alles passiert ist ? «, fragte ich.
    »U nd noch mehr «, erwiderte Nox selbstgefällig.
    »W as soll das heißen ?«
    Ich blickte wieder in die dunklen Spiegel. Etwas bewegte sich definitiv in ihnen.
    »N och immer fasziniert von den Spiegelungen ?«
    Da wurde mir klar, dass es dieselben Dinge waren, die ich im Hintergrund hatte schweben sehen, als Uri und Nox mich in der Vergangenheit besucht hatten.
    »W as ist das ? «, fragte ich, während ich meine Hand ausstreckte, um über die gläserne Oberfläche zu streichen. Sie war eiskalt, aber sie war nicht fest. Als ich meine Hand wieder wegnahm, hatte ich silberne Fingerspitzen.
    »N ur wenn du es wissen musst, kannst du es wissen « , antwortete Uri.
    Ich verdrehte die Augen, wandte meine Aufmerksamkeit jedoch wieder rasch meinen versilberten Fingern zu.
    »W as ist das ?«
    »A nfänge. Und Enden «, sagte Uri.
    Nox stand auf, womit er meine Aufmerksamkeit erregte. »R ufen sie dich noch ? «, fragte er und deutete auf die Reflexionen im Spiegel.
    »W arum sind es jetzt mehr ? «, fragte ich.
    Nox neigte den Kopf und musterte mich. »E s sind nicht mehr. Du siehst sie einfach nur besser .« Er warf einen Blick durch den Korridor zu Uri, ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen. »S ie wächst .«
    Uri blieb sitzen. »D as muss sie .«
    Ich sah zu, wie die Reflexionen über die verspiegelte Oberfläche wanderten. Sie hatten etwas so Einsames, Verlorenes an sich. Ich machte einen Schritt auf die Spiegel zu und spürte, wie sich mein Arm wie durch eigenen Willen ausstreckte. Sie waren schön, und sie waren schrecklich, und ich verstand sie irgendwie. Ich machte noch einen Schritt.
    Nox seufzte. »S o interessant das auch sein könnte, jetzt ist nicht die Zeit dafür – Kind des Einzigen .«
    Ich hörte Nox, aber ich schien nicht aufhören zu können. Sie riefen mich. Meine Hand wanderte wieder zu dem Spiegel und auf eine der Reflexionen zu, die in der Luft schwebte.
    Eine feste Hand mit langen Fingern drückte sich in meinen Oberarm und riss mich brutal zurück. Nox’ Stimme erklang in meinem Ohr.
    »W enn du jetzt zu ihnen gehst, kehrst du vielleicht nie mehr zurück .« Mit seinen Worten sickerte eine Kälte in mich hinein und hinterließ nur einen kleinen Geschmack von der schrecklichen Einsamkeit, die in diesem Ort lag. Erschrocken trat ich zurück. Er ließ mich los.
    »D u hast keine Zeit mehr «, sagte Uri. Er klang gelangweilt.
    »Z eit ?«
    »D ie Hexe wird stärker. Mach deine Augen auf, damit du siehst, wer deine Verbündeten sind .«
    »I ch weiß, wer meine Verbündeten sind .«
    »N ein, du weißt, wem du vertrauen kannst, aber es gibt einen, der sein Leben, seine ganze Existenz für dich geben würde. Du musst dich mit ihm treffen, bevor es zu spät ist «, sagte Nox lächelnd. »D ie Dunkelheit gibt dir ein Zeichen .«
    »P hoenix «, flüsterte ich.
    »W ir haben die Erlaubnis bekommen, dir zu helfen. Wenn du Lilith in ihrer physischen Form beherrschen kannst, wenn du sie völlig unterworfen hast, können wir sie dir abnehmen. Aber …« Uri stand auf und machte ein paar Schritte auf mich zu. »W ir können sie nicht aus deiner Welt holen. Du musst sie zu uns bringen .«
    »I ch? Wie? Ich … ich weiß nicht, wie man die Grenze zwischen den Reichen überschreitet .«
    Uri blinzelte mich an und schien in Gedanken woanders zu sein. Ich drehte mich zu Nox um.
    Er zuckte mit den Schultern. »D u hast bereits bewiesen, dass du Dinge zwischen den Reichen transportieren kannst .«
    »J a, Sandkörner und einen Knopf!«
    »W ir werden die Verbindung öffnen, so wie wir es früher schon getan haben. Du brauchst einfach nur in unseren Raum überzuwechseln. Es wird sein wie damals, als du gelernt hast, dich zu bewegen, bei deiner Annahme. Wie glaubst du, ist dir das gelungen ?«
    »D urch Stärke .«
    »W ohl kaum «, höhnte Nox.
    Ich war

Weitere Kostenlose Bücher