Entbrannt
bendessen ist gleich fertig«, sagte er, ohne sich umzudrehen.
Was immer Lincoln erlebt hatte, seit ich ihm das letzte Mal begegnet war, er war offenbar zu demselben Schluss gekommen wie ich.
Ich lächelte gezwungen.
»N un«, sagte ich beiläufig. »W ir sterben also wirklich, was?«
Daraufhin legte Lincoln den hölzernen Kochlöffel weg und drehte sich um. Er zögerte und musterte mich von oben bis unten. Sein Blick wanderte über mich, wie er es sich sonst kaum erlaubte. Mein Herz hämmerte.
Unsere Blicke trafen sich und ich bemerkte die Schramme auf seiner Wange. Er machte einen Schritt auf mich zu, und jegliche zusammenhängende Gedanken, die ich hatte, gerieten durcheinander.
»W ie auch immer«, sagte er. Seine Stimme war schwer wie Sirup. »F indest du nicht, dass wir lang genug gewartet haben?«
Ich zog eine Schulter nach oben. »D as Vorspiel hat sich ein wenig hingezogen«, sagte ich mit einem inzwischen vorwitzigen Lächeln.
Er sah mich an und biss sich auf die Unterlippe.
»U nd falls wir nur noch heute Nacht haben, dann weiß ich genau, wie ich sie verbringen möchte«, sagte er. Einfach. Klar.
Hyperventiliere später!
Ich sah ihn ebenfalls an. »I ch auch.«
Er nickte knapp und drehte sich wieder zur Küchenzeile um. »S etz dich«, sagte er. »I ch mache das Essen fertig.«
Selbst mit dem Rücken zu mir sah ich, wie sich sein Körper unter den schweren Atemzügen hob und senkte, die die meinen widerspiegelten.
»L inc?«, flüsterte ich.
»H mm«, sagte er. Er klammerte sich an die Küchenzeile, als würde er dort nach Halt suchen.
Mein Herz pochte. Ich spürte, wie jeder Nerv in meinem Körper in Schwung kam, während meine Seele mit dem Gefühl erwachte, dass alles möglich war.
Atme.
»I ch habe keinen Hunger.«
Ich hatte noch nicht einmal meinen ersten Schritt auf ihn zu gemacht, da war er schon da, erdrückte mich fast mit seinem Körper und nahm mein Gesicht in seine Hände. Er hielt nur inne, um mich anzuschauen, um sicherzugehen, dass ich wusste, dass er mich sah.
»I ch liebe dich«, sagte er. Dann pressten sich seine Lippen auf meine.
Meine Hände fuhren durch sein Haar und folgten dann den starken Linien seines Rückens nach unten. Er hob mich hoch und meine Beine schlangen sich um seine Hüften. Ich schrie auf vor purer Erleichterung darüber, zu wissen, dass ich endlich würde loslassen können, zu wissen, dass ich meiner Seele endlich ihre Freiheit gewähren konnte.
Er trug mich nach oben. Unterwegs blieb er mehrere Male stehen, um mich mit dem Rücken an eine Wand zu drücken, sich an mich zu pressen und mich auf die Art und Weise zu küssen, die alle nur vorstellbaren Arten von Feuer entzündete. Langsam und bedeutungsvoll bewegten sich seine Lippen, zielstrebig. Mit jeder wohlüberlegten Berührung sagten sie mir, dass er mich liebte. Es erinnerte mich an unseren ersten Kuss, und ich wusste jetzt, dass das der Moment gewesen war, in dem meine Seele seine entdeckt und beschlossen hatte, dass sie zusammengehörten.
Die Last unserer Entscheidung fiel endlich von uns ab. Als Resultat zeigte mir Lincoln, wie es war, ohne Hemmungen von ihm geliebt zu werden. Er war stark und unerschütterlich, aber er war nicht hastig, er ließ sich Zeit mit meinen Kleidern und ließ mich trödeln, als ich ihm seine auszog. Ich brauchte Zeit zum Starren, verdammt. Er war wunderschön.
Er legte mich auf das Bett und hielt sich über mir, sein Blick brannte sich vor Liebe und Verlangen in mich, und ich wusste, dass sich die gleichen Gefühle auch in meinen Augen widerspiegelten. Es war wie in einem Traum.
Die Welt hatte eine neue Perspektive gewonnen und ich konnte plötzlich alles viel intensiver wahrnehmen und sehen.
Er drückte meine Arme nach oben über meinen Kopf und presste seine Handflächen auf meine. Jeder seiner Finger verband sich mit einem von meinen. Er ließ sich Zeit, und irgendwie war das die sinnlichste Erfahrung meines Lebens. Ich spürte, wie sich seine Finger auf meine drückten, bis sie sich um meine Hand schlangen, dann ließ er mich los und fing noch einmal von vorne an– dabei sah er mir die ganze Zeit in die Augen.
Meine Seele schob sich nach vorne, hungrig und willig, sie forderte ein, wonach sie sich so lange gesehnt hatte. Was sie brauchte. Zum ersten Mal ließ ich los.
In meinen Träumen hatte ich mir diesen Augenblick wieder und wieder vorgestellt. Ich hatte gedacht, ich wüsste, wie es sich anfühlen würde, aber es war nicht so, wie ich es mir
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