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Entbrannt

Entbrannt

Titel: Entbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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vorgestellt hatte. Dieser Moment übertraf alles, denn als wir uns vereinigten, stieg meine Seele– so viel intensiver als meine engelhafte Kraft– nach oben und fand seine, verflocht sich mit ihr, ertränkte mich in seiner Essenz und allem, was sich wie die Sonne anfühlte.
    Und dann kam die Kraft.
    Wie ein Wirbelwind öffneten sich unsere Fähigkeiten einander und ich spürte, wie sich das endgültige Band knüpfte und einen Übergang von einem zum anderen bildete. Ich spürte den Rausch seiner immensen Stärke und war sofort im Einklang mit seinen Fähigkeiten als Schattenfinder. Wenn ich auf seine Kraft zugreifen wollte, dann könnte ich das jetzt. Alles war da, um genommen zu werden, genau wie meine Kraft für ihn da war.
    Lincoln schrie auf. Nicht vor Schmerz, sondern vor Überwältigung.
    Seine Hand griff nach meinem Gesicht, strich meine Haare zurück. Seine Augen blitzten grün auf.
    »D u bist unglaublich. Ich kann deine Kraft spüren, und es ist mehr als alles, was ich… Violet.« Er schluckte und schaute mich ehrfürchtig an. »E s ist, als wärst du… Es ist, als wärst du so machtvoll wie ein Engel.«
    Seine Worte waren bedeutsam. Doch trotzdem war ich ruhelos. Seine Kraft strömte durch mich hindurch, forderte mich heraus, auf die Probe gestellt zu werden. Ich lächelte, und ohne darüber nachzudenken, drehte ich ihn so schnell um, dass es uns beide überraschte.
    Er ließ es sich gefallen.
    Dann zog er mich zu sich herunter, näher und näher, bis es unmöglich für uns war zu unterscheiden, wo der eine anfing und der andere endete. Und das wollte ich auch gar nicht. Ein Mal in meinem Leben war ich genau da, wo ich sein sollte, war ich genau die, die ich sein sollte. Und ich war mit der Person zusammen, mit der ich zusammen sein sollte.
    Ich schmiegte mich an seinen Hals, atmete alles ein, was er war, und war zum ersten Mal in der Lage, etwas zu sagen, seit er seine Lippen auf meine gepresst hatte.
    »I ch liebe dich auch.«
    Er drückte mir einen Kuss auf den Kopf. Ich fühlte mich wie im Himmel.
    Ich. Violet Eden. Grigori. Menschenkind. Kriegertochter. Engeltochter. Aber vor allem anderen gehörte ich zu ihm.
    Und er zu mir.

Kapitel Neunundzwanzig
    »Ich liebe dich so tief, so weit, so hoch wie meine Seele reicht … «
    Elizabeth Barrett Browning
    Ich lag auf der Seite, vor mir eine Schüssel Erdbeeren und ein Stapel Pancakes. Um mich herumgewickelt Lincoln, noch immer ohne T-Shirt. Ich wusste nicht so genau, ob das, was ich spürte, seine Kraft war, unsere Seelen oder einfach… das Nachglühen all dessen, was wir gerade getan hatten.
    Ich steckte mir eine Erdbeere in den Mund, nahm dann eine andere und hielt sie Lincoln hin. Seine Lippen schlossen sich um meine Finger und ich spürte, wie mich erneut Hitze durchströmte. Wir machten das schon eine ganze Weile. Eigentlich war ich satt. Nicht dass ich deshalb aufhören wollte.
    »K lingt das jetzt klischeehaft, wenn ich sage, dass wir verrückt sind, so lange gewartet zu haben?«, fragte ich.
    »J a«, sagte er. Ich rammte meinen Ellbogen nach hinten zu ihm, aber er nutzte die Bewegung nur dazu aus, mich näher zu sich zu ziehen. »K lingt nach Klischee, stimmt aber«, fügte er rasch hinzu. Ich lächelte. Er küsste meine Schulter.
    »A propos Klischees: Ich liebe dich– mit allem, was mich ausmacht«, flüsterte er.
    Ich schmiegte mich in seine Arme. »I ch liebe dich auch. So sehr, dass ich nicht einmal nachfrage, wie lange du geübt hast, um so verdammt gut zu sein in…«
    Er kicherte an meiner Schulter und ich erschauerte. Ich fragte mich, ob ich genug Energie hätte, um eine Wiederholung vorzuschlagen.
    »N ein, diese Diskussion führen wir jetzt nicht. Nichts, was ich je mit einem anderen Mädchen gemacht habe, wäre je mit dem zu vergleichen, was wir füreinander sind, Vi. Und außerdem besteht ein himmelweiter Unterschied zwischen Sex und…«
    Ich hielt mir die Ohren zu. »L a, la, la!«
    Seine Augen leuchteten auf, als er mich auf den Rücken rollte. »W as?«
    Ich nahm eine Hand weg. »B itte sag es nicht, es klingt so…« Ich schauderte. Nach Vorabendseifenoper, brachte ich den Satz in Gedanken zu Ende.
    Er kicherte wieder. »N a ja, du weißt, was ich gemeint habe. Außerdem gibt es andere Dinge, die ich jetzt lieber zu dir sagen würde.«
    Ich drehte mich in seinen Armen, um ihm das Gesicht zuzuwenden, meine Finger strichen über seine Wange. »H at es etwas mit der Schramme zu tun, die vorhin noch da war?« Ich musste sie

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