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Entbrannt

Entbrannt

Titel: Entbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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das das zweite Versprechen war, um das du mich in sehr kurzer Zeit gebeten hast?«
    Er lächelte. »J a, das ist mir bewusst. Aber ich kann dir versprechen, dass ab jetzt nicht mehr geredet wird.«
    »D ann verspreche ich es.«
    Als wir uns schließlich aus dem Bett schleppten, war es schon mitten am Vormittag– obwohl wir nur wenige Stunden geschlafen hatten, schien es sinnlos, etwas von unserer Zeit zu zweit zu verschwenden. Ich kochte Kaffee. Lincoln machte Rührei, und wir bewegten uns auf unsere vertraute Art und Weise umeinander herum, die jetzt so ganz anders war. Und so ausgesprochen herrlich. Wir gewöhnten uns an unser Seelenband– das Gefühl, vollkommener und totaler Verbundenheit miteinander.
    Es fühlte sich an, als würden wir tanzen.
    Lincoln war sich ziemlich sicher, dass er seine silbernen Armbänder nicht mehr brauchen würde, er sagte, dass seine Sinneswahrnehmungen jetzt von mir zu ihm fließen würden und stärker wären als alles, was er bisher erlebt hätte. Es konnte einem das Herz brechen zu wissen, dass wir niemals Zeit haben würden, diese Theorien auszutesten.
    Wir saßen draußen in unseren Schaukelstühlen, hatten uns Decken über die Knie gelegt und aßen unser Frühstück.
    »W ir sollten wohl Griffin anrufen. Steph und die anderen sollten jetzt da sein– oder zumindest inzwischen auf dem Weg zu ihnen«, sagte ich. Geistesabwesend ging ich meine mentale Checkliste durch, während meine Blicke über Lincoln wanderten– eine andere Checkliste.
    Er lächelte, und zwar nicht wegen dem, was ich gesagt hatte. Ich wurde rot und streckte ihm die Zunge heraus, was ihn nur zum Kichern brachte.
    Es ist komisch, wenn man weiß, dass das Ende naht. Man würde totale Panik erwarten, aber… Es ist eine Erleichterung. Und eine gewisse Ruhe. Endlich kann man ganz man selbst sein.
    »I m Ernst«, sagte ich.
    Er nickte. »O kay. Ja, wir sollten Griffin anrufen. Aber es hat keinen Sinn, das jetzt schon zu tun. Wir rufen ihn eine Stunde, bevor wir gehen, an.«
    Zuerst verstand ich das nicht, aber dann dämmerte es mir. »G laubst du, er will versuchen, uns aufzuhalten?«
    Lincoln strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr, die sich verirrt hatte, und ließ seine Hand dort. »W ie auch immer– es ist zu grausam, ihn in eine Situation zu bringen, in der er sich entscheiden muss. Wenn er uns gehen lässt, wird es ihm vorkommen, als würde er uns in den Tod schicken. Wenn er uns zum Bleiben zwingt, wird er sich die Schuld für das geben, was mit diesen Kindern passiert.«
    Er hatte recht. Griffin war ein Meister darin, sich selbst die Schuld zu geben. Ich beschloss, das Lincoln zu überlassen– er kannte Griffin am besten.
    »I ch spüre, wie dein Herz schlägt«, sagte er, und wechselte damit das Thema. »I ch war mir deiner immer bewusst, aber es war mehr so ein Instinkt, oder wenn du verletzt warst eine Art Übertragung. Aber das… Konntest du schon immer mein Herz schlagen hören?«, fragte er. In seinen Augen lag Ehrfurcht.
    Ich nickte. »S eit Onyx dich das erste Mal verletzt hat. Ich spürte es an dem Morgen meiner Annahme. Ich lauschte deinem Herzen, als ich von dem Felsen sprang.«
    Er blickte zu Boden. »B ereust du es?«
    »Ü berhaupt nicht.« Obwohl wir wussten, was vor uns lag, war ich mir meiner Antwort noch nie so sicher gewesen.
    Ich besprach meine engelhaften Fähigkeiten mit ihm. Bei einigen Dingen zögerte ich und ließ mir Zeit– meine engelhafte Sehkraft zum Beispiel. Ich warnte ihn davor, sie zu benutzen. Er erklärte sich völlig damit einverstanden und zweifelte sogar daran, dass es einfach für ihn wäre, diese Kraft anzuzapfen. Bestimmt konnte er sie so leicht spüren wie die Sinneswahrnehmungen. Ich erzählte ihm von den Träumen, in denen Uri und Nox sowie der Engel, der mich gemacht hat, erschienen waren. Ich zappelte herum, als ich erklärte, wie sie zu mir kommen und die Grenze zwischen den Reichen überschreiten konnten.
    Er sah, wie nervös ich war, als ich ihm endlich alles erklärte.
    Er legte mir den Finger auf die Lippen. »B eruhige dich. Das meiste davon wusste ich bereits. Griffin und ich hatten den Verdacht, dass du eine Traumgängerin bist, nach allem, was du uns erzählt hast. Wir wussten, dass du einfach nur Zeit brauchtest, um selbst dahinterzukommen. Wir glauben, dass du diese spezielle Fähigkeit von deiner Mutter geerbt hast.«
    »O h.« Das war logisch, weil Evelyn selbst eine Traumgängerin war.
    Da wir schon dabei waren, alles zu erzählen, klärte

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