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Entbrannt

Entbrannt

Titel: Entbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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lächelten alle und kippten ihren Schnaps. Ich warf Lincoln einen Blick zu. Unbeeindruckt schaute er zu. Ich schnappte mir ebenfalls ein Glas und kippte es hinunter.
    »D ie Autos sind da!«, rief Steph.
    Spence neigte das Tablett und hielt Lincoln das letzte Glas hin. Lincoln schüttelte einfach den Kopf. Ohne zu zögern, und nur weil das alles so schmerzte und ich es an ihm auslassen wollte, nahm ich das Glas vom Tablett und stürzte das Getränk hinunter. Dann lächelte ich und ignorierte das Brennen in der Kehle.
    »S pare in der Zeit, so hast du in der Not«, sagte ich schulterzuckend, dann drehte ich mich um und ging zur Tür.

Kapitel Vier
    »S ind sie nicht alle nur dienende Geister, ausgesandt, um denen zu helfen, die das Heil erben sollen?«
    Hebräer 1, 14
    Zwei Stunden und ein paar hochprozentige Getränke später flüchtete ich von der Tanzfläche, um frische Luft zu schnappen.
    Alle wirbelten umher, lachten über die idiotischen Tanzstile von Steph und Salvatore und über Lydia Stilton, die verzweifelt versuchte, sich Spence zu krallen– nicht dass es ihm etwas ausgemacht hätte. Jase und ich tanzten mit Zoe und den anderen, bis ich es schließlich schaffte, mich davonzustehlen, in der Hoffnung, Zoe dadurch die Gelegenheit zu geben, Jase für sich allein zu haben.
    Ich schlüpfte durch die Schiebetüren unserer Aula, die heute als Ballsaal fungierte, auf den kleinen Balkon. Ehrlich gesagt war der Abend eine kleine Enttäuschung. Nicht das, was ich mir in all den Schuljahren davor ausgemalt hatte, und im Großen und Ganzen auch weniger bedeutend.
    Als ich allein war, ließ ich meine Fassade fallen. Mein Lächeln fiel ab und die Einsamkeit, die ich normalerweise in Schach hielt, kam an die Oberfläche. Sobald ich mich geöffnet hatte, nahm ich ihn wahr. Und ich merkte, wie nah er war.
    Ich richtete mich auf, ging zurück zu den Türen und schaute in den Ballsaal. Mein Herz setzte einen Schlag aus, als ich ihn entdeckte, er stand am Eingang und trug einen Anzug und ein Hemd, das am Kragen offen war. Die Art und Weise, wie er diesen Anzug ausfüllte, hatte etwas– etwas, was mich glauben machte, dass das der ursprüngliche Grund war, weshalb Anzüge überhaupt hergestellt wurden. Sein Haar war zerzaust, hellbraun mit goldenen Strähnen, seine vollen Lippen waren gerade weit genug geöffnet, seine goldbraune Haut schrie danach, berührt zu werden und– das Beste von allem– seine gefährlich verführerischen grünen Augen blickten genau in meine.
    Er ist hier.
    Mein Herz setzte einen weiteren Schlag aus, und ich wollte mich in seine Arme werfen. Stattdessen ertappte ich mich dabei, wie ich langsam auf ihn zuging, während er sich mir näherte– die Hände in den Hosentaschen. Es fühlte sich an, als würde der ganze Raum verschwinden, sodass nur noch wir beide übrig waren, nur wenige Zentimeter voneinander entfernt starrten wir uns an und meine Seele schrie nach seiner. Meine Augen verengten sich, und ich stemmte die Hände in die Hüften.
    »W arum bist du hier?«
    Er zuckte zusammen. »D u lallst.«
    »V ersuch das mal zu ignorieren und beantworte meine Frage.«
    Er dachte einen Moment nach, dann nickte er, als wäre er zu einem Entschluss gekommen. »D rei Gründe.« Er blickte in Jase’ Richtung, der am Rand der Tanzfläche stand, sich mit Zoe unterhielt und zu uns herübersah. »E rstens, damit er die Hände von dir in diesem Kleid lässt. Zweitens: Das letzte Mal, als ich dich aus einem Zimmer gehen ließ, ohne dir zu sagen, wie schön du bist, musste ich dich am Ende aus einem Vulkan fischen und du bist gegangen, bevor ich dir sagen konnte…« Er schluckte und sah mich von oben bis unten an. »D u siehst atemberaubend aus.« Er sah mich eindringlich an und die Stille dehnte sich aus, bis er blinzelte und wieder im Hier und Jetzt ankam. »U nd drittens«– er lächelte teuflisch–, »w enn du schon mit jemandem Spaß hast und Salsa tanzt, dann besser mit mir.« In seinem Blick lag jetzt etwas Grundlegenderes, Raubtierhaftes und… definitiv etwas Herausforderndes.
    Hölle noch mal. Was war nur in ihn gefahren ?
    Mein Mund war trocken. Ich stand da, erstarrt wie ein Reh im Scheinwerferlicht eines Autos, als Jase zu uns herüberkam, sichtlich unglücklich über Lincolns Ankunft.
    »A lles okay, Vi?«
    Ich schaute ihn mit großen Augen und offenem Mund an.
    Was sag ich jetzt, was sag ich jetzt …
    Aber Lincoln sprach zuerst und hob die Hand, um mich aufzuhalten. »J ase, ich habe mich zu diesem

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