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Entbrannt

Entbrannt

Titel: Entbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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setzen.
    Ich nahm seine Hand und drückte die Schlüssel hinein. »H ol sie da raus.«
    Unsere Blicke trafen sich.
    So ein kleiner Junge. Und so tapfer.
    Er nickte und fing an, die restlichen Käfige aufzuschließen. Ein paar Minuten später drängten sich die Kinder um mich. Sie waren frei, mussten aber noch aus diesem Gebäude herauskommen.
    Eine weitere Explosion erschütterte den Keller und noch mehr Beton fiel herunter.
    Ich klammerte mich am Käfig fest und zog mich auf die Füße, wobei ich betete, dass dies das letzte Mal wäre. Ich musste stark für sie sein. Ich sah die Kinder an.
    Meine Umgebung verschwamm mir vor den Augen, aber ich konnte den Rauch sehen, der die Kellertreppe herunter quoll.
    »H ört mir zu, hier wird gleich alles einstürzen«, würgte ich hervor. Das ganze Gebäude stand in Flammen. »S imon, bring alle nach oben. Duckt euch. Versucht, den Rauch nicht einzuatmen. Alle halten sich an den Händen und bleiben in einer Reihe.«
    Die Kinder nahmen sich an den Händen. »B leibt zusammen«, befahl ich. »W enn ihr oben ankommt, geht durch den Saal. Am Ende befindet sich die Eingangstür. Sucht einen Mann namens Griffin. Sagt ihm… Sagt ihm, ich habe euch geschickt.«
    Die Kinder nickten.
    Gute Kinder.
    »G eht!«, sagte ich. Sie gingen der Reihe nach die Treppe hinauf.
    »W as ist mit dir?«, fragte Simon unsicher.
    Ich zwang mich zu einem Lächeln. »I ch bin direkt hinter dir.« Dann nickte ich ihm zu und er ging. Endlich, endlich ließ ich mich mit dem Gesicht nach unten zu Boden fallen.
    Als ich ihre Schritte nicht mehr hören konnte, wusste ich, dass sie oben an der Treppe angekommen waren. Tränen der Erleichterung überkamen mich, weil ich wusste, sie würden es schaffen. Griffin würde sich um sie kümmern.
    Der Keller füllte sich mit Rauch. Das war mir gleichgültig. Die Zeit verlangsamte sich. Ich sah mich selbst sterben. Ich zweifelte daran, dass ich dieses Mal zurückkommen würde.
    Erst jetzt erlaubte ich mir, an ihn zu denken.
    Ich dachte an unsere Liebe, daran, wie viel mir Lincoln bedeutete. Doch selbst als mein Leben davondriftete, hörte ich immer wieder Phoenix’ letzte Worte– die, die er mir ins Ohr geflüstert hatte. Ich hörte sie immer wieder.
    War das überhaupt möglich?
    Ich zwang mich zu einem weiteren schweren Atemzug. Alles, was ich wollte, war, dass es vorbei war. Ich wollte weggehen und nie wieder kämpfen müssen. Doch Phoenix’ verdammte Stimme flüsterte weiter.
    Was wenn? Was wenn? Was wenn?
    Ich knurrte, weil ich zornig auf ihn war, weil er das mit mir machte. Es sähe ihm ähnlich, wenn er mich anlügen würde, mich dazu brächte, zu kämpfen und zu überleben, um dann festzustellen, dass es nur einer von seinen Tricks war, mich zum Handeln zu zwingen.
    Trotzdem…
    Was, wenn die Chance bestand, dass es stimmte?
    Ich hatte Steph einmal versprochen, um zu überleben, würde ich bis zum letzten Atemzug kämpfen. Aber wie konnte ich das, wenn sich jeder einzelne Atemzug wie tausend Tode anfühlte?
    Der Boden vibrierte unter einer weiteren Explosion. Ein großes Stück Decke krachte neben mir herunter. Ich konnte das Prasseln des Feuers über mir hören. Das Gebäude gab allmählich nach. Es konnte jeden Augenblick einstürzen.
    Oh Gott. Was, wenn er recht hatte?
    Ich schrie auf. Dann wälzte ich mich auf den Rücken, grub meine Fingernägel in den Boden und versuchte, irgendetwas zu fassen zu bekommen. Plötzlich bemühte ich mich, auf die Knie zu kommen und zu versuchen, mich hochzuziehen.
    Aber ich war zu schwach. Ich fiel nach hinten und schloss die Augen.
    Es war vorbei.
    Ich war gescheitert.
    Ich spürte Hände auf meinen Beinen, auf meinen Armen. Ich schlug die Augen auf. Von oben sahen Simon und drei der anderen Kinder auf mich herunter.
    Nein.
    »R aus… hier«, stammelte ich.
    Aber sie kauerten sich einfach neben mich und Simon schüttelte den Kopf. »U nd was sollen wir Gott antworten, wenn er uns fragt, warum wir einen seiner Engel zum Sterben zurückgelassen haben?«
    »I ch bin kein… Engel«, versuchte ich zu erklären, denn ganz egal, was ich wollte– ich wusste, sie würden nicht stark genug sein, mich die ganze Strecke durch den Rauch hinauszutragen, und wenn sie jetzt nicht gingen, würden sie es niemals schaffen.
    »D och, das bist du«, sagte das Mädchen an meinem Arm. Es war Katie. »I ch habe geträumt, ein Engel würde uns retten. In meinem Traum warst du das«, sagte sie. Ihre Augen waren vollkommen unschuldig.
    »I ch habe

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