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Entbrannt

Entbrannt

Titel: Entbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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gerührt war. »E s liegt nicht in meiner Macht, solche Dinge zu tun.«
    Ich spürte, wie meine Hoffnung schwand. »A ber… Phoenix sagte… Er sagte, wenn ich hierher käme, könnte ich ihn finden. Dass es einen Weg gäbe.«
    Mein Engel dachte darüber nach. »D u siehst sie. Das wissen wir, aber wir können nicht riskieren, dich zu verlieren.«
    »M oment mal, ›Du siehst sie‹? Was?« Doch dann wurde mir klar, wovon er redete. »D ie schimmernden Dinge? Ja.«
    »W eißt du, was sie sind?«
    »N ein«, sagte ich. Ich blickte in die dunkle Nacht hinaus und merkte jetzt, dass die vielen sich bewegenden Sterne eigentlich Spiegelungen waren, die auf uns zuschwebten. »K önnen sie mir helfen?«
    »V ielleicht. Das sind die Spuren verlorener Seelen. Es besteht die Chance, dass deine Liebe unter ihnen ist.« Mein Herz begann zu rasen, als es diese Möglichkeit erkannte. »I ch kann ihn also finden?«
    Der Engel, der mich gemacht hatte, teilte meine Aufregung nicht. Eigentlich sah er eher verzweifelt aus. »D a draußen gibt es Milliarden von ihnen, mein Kind. Ein unmögliches Kunststück. Und du wirst für andere Dinge gebraucht.«
    »P hoenix dachte das nicht. Ich habe mir das Recht verdient, es zu versuchen!«
    Er betrachtete mich für einen weiteren langen Moment. »D ann werde nicht ich derjenige sein, der das entscheidet.«
    »W er dann? Wen zum Teufel muss ich überreden?«, schrie ich verzweifelt.
    Er zeigte mit dem Arm an mir vorbei. »D en anderen, dem jetzt eine Rolle in deiner Führung zufällt.«
    Ich wirbelte herum und schnappte nach Luft.
    Er sah so stark aus, so gesund. Sein Haar glitzerte im nächtlichen Licht. Er trug eine schwarze Hose und ein weißes Hemd mit hochgekrempelten Ärmeln. Er sah aus wie immer, nur anders… Etwas Wesentliches an ihm hatte sich verändert. Seine Augen. Sie waren noch immer schokoladenbraun und wunderschön, aber sie wirkten nicht mehr so zutiefst gequält.
    Phoenix war ein Engel.

Kapitel Vierzig
    »W eit öffne ich die Fenster meiner Seele, damit die Sonne hereindringen kann .«
    John Greenleaf Whittier
    Meine Beine wollten gar nicht mehr aufhören zu zittern. Ich wollte einen Schritt auf ihn zu machen, fiel jedoch auf die Knie.
    Ich blickte zu Boden, wartete auf die Tränen. Aber ich konnte nicht weinen. Selbst in diesem ungeheuren Moment war ich noch immer taub. Immer noch kalt.
    »W ir haben uns geirrt. Das begreife ich jetzt«, sagte Phoenix, seine Stimme war voller Bedauern.
    Ich wusste, was er meinte, aber ich konnte einfach nicht darauf eingehen. Ich blickte zu ihm auf, meine Augen flehten ihn an, aufzuhören.
    »D u bist…«
    »W ieder ein Engel«, sagte er. Er klang, als wäre er nicht begeistert davon.
    Ich lächelte halb. Typisch Phoenix. »I st es das, was du willst?«
    »B esser als eine Ewigkeit in den feurigen Gruben der Hölle«, erwiderte er.
    »A ber?«
    Er schwieg. Er blickte sich um, als würde er erst jetzt die Dunkelheit wahrnehmen, die uns umgab. Als er mich wieder ansah, war sein Blick zärtlich, auf seinem Gesicht zeichneten sich viel mehr Gefühle ab als je zuvor und … ich verstand.
    Was man unter Hölle versteht, liegt im Auge des Betrachters.
    »I ch habe keinen Grund, woanders zu sein, nehme ich an«, doch in seinen Worten lagen Sehnsucht und all die unausgesprochenen Dinge, die zwischen uns waren.
    »I ch… Es tut mir leid, ich…«
    »D u brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich bin derjenige, der ohne Sinn und Verstand liebt«, sagte er. Er schüttelte den Kopf und ich war mir sicher, dass seine Augen im Sternenschein glitzerten.
    Ich sah zum Himmel und merkte, dass kein Mond da war und dass der Engel, der mich gemacht hatte, verschwunden war.
    »D ann willst du also hier sein?«, fragte ich, noch immer unsicher.
    »I ch will dort sein, wo ich gebraucht werde. Im Moment ist das hier, aber… Sollte der Tag kommen, an dem du aus irgendwelchen Gründen wünschst, dass ich… anderswo bin, dann soll es so sein.«
    Ich schüttelte den Kopf. »I ch sollte diese Art von Macht nicht haben, Phoenix. Das sind nicht meine Entscheidungen. Ich will nicht, dass sie es sind.«
    Er nickte traurig. »B is ich es mir anders überlege, werde ich dann hier sein. Für dich.«
    Wir schwiegen. Phoenix stand, ich kniete noch.
    »I ch bin schneller«, sagte ich.
    »J a.«
    »I ch kann die Dinge nicht so empfinden wie du. Zumindest glaube ich das, aber…«
    »D u kannst deine Gefühle ausschalten.«
    Ich schluckte. »J a.«
    Vorsichtig machte er einen

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