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Entbrannt

Entbrannt

Titel: Entbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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hell. »W arum rufst du uns, Keshet?«
    »I ch rufe nicht euch. Ich will den Engel sehen, der mich gemacht hat.«
    Uri schob sein Kinn nach vorne. Stolz. »D u glaubst, du bist dazu berechtigt, eine solche Audienz zu verlangen?«
    »J a.«
    Er starrte mich an. Ich stemmte die Hände in die Hüften und starrte zurück. Zum ersten Mal schenkte er mir ein kleines Lächeln.
    »I ch glaube, er könnte damit einverstanden sein.«
    Ich versuchte, meine Überraschung zu verbergen. »D u kennst ihn?« Soweit ich wusste, kannten weder Uri noch Nox seine volle Identität.
    »D as hat Priorität unter unseren Pflichten.« Uri nickte und– wenn ich mich nicht täuschte– lag darin sogar eine Art Verbeugung. »E rinnerst du dich an meine Worte, Keshet?«
    »I ch gebe mich nicht mehr geschlagen, Uri.«
    Sein Blick wurde traurig. »I ch fürchte, dass wird nicht gut für dich sein. Kapitulation bringt nicht nur Verzweiflung, sondern auch Freude– aber wenn du dem nicht nachgeben willst, kannst du keines von beiden erwarten.«
    Ich hatte die Nase so voll davon. »M einetwegen«, erwiderte ich.
    Er senkte den Blick. »W ie du wünschst.«
    Er verschwand und ließ mich mit dem leeren Gefühl zurück, dass ich ihn gerade enttäuscht hatte. Doch bevor ich die Gelegenheit hatte, weiter darüber zu grübeln, stand der, den ich zu sehen gekommen war, neben mir.
    »W ürdest du dich in einer anderen Umgebung wohler fühlen?«, fragte der Engel, der mich gemacht hat.
    Ich ignorierte die Frage. Ehrlich gesagt fühlte sich das Nichts, das mich umgab, richtig an. »D u sagtest, ich könnte etwas verlangen, wenn ich den Krieg gewinnen würde.«
    »J a.«
    »H abe ich den Krieg gewonnen?«
    »D iesen hier, ja, ich glaube schon. Lilith wird nicht mehr zurückkehren.« Seine Mundwinkel kräuselten sich und erinnerten mich daran, dass er ein erbitterter Krieger war.
    »D ann will ich drei Dinge«, platzte ich heraus.
    Seine Augen wurden schmal. »S o viel kann ich nicht anbieten. Du musst dich entscheiden.«
    »N ein, muss ich nicht. Ich werde eure Kriegerin sein. Ich werde ein Grigori wie kein anderer werden. Ich werde jeden Verbannten, der die Menschheit bedroht, ausschalten. Darauf gebe ich dir mein Wort. Aber das wird auf meine Weise, nach meinen Regeln geschehen. Wenn du das willst, stelle ich Bedingungen. Du siehst also, nicht ich bin diejenige, die irgendetwas entscheiden muss, sondern du.«
    Er schüttelte den Kopf. »G enau wie deine Mutter. Nenn mir deine Forderungen.«
    Ich starrte in die Dunkelheit hinaus. Einige der Sterne schienen sich jetzt zu bewegen, sie schwebten um mich herum. Es waren so viele.
    Wie können das so viele sein?
    »I ch will, dass sie eine Chance haben. Mum und Dad. Du kannst Dad die Jahre zurückgeben, die ihm geraubt wurden, du kannst ihnen eine gemeinsame Zukunft geben.«
    »U nd du bist Teil ihrer Zukunft?«, fragte er.
    »I ch… ich weiß nicht.«
    »I ch kann ihnen nicht geben, worum du mich bittest, aber ich kann für eine Alternative sorgen, die ihnen etwas Ähnliches geben würde. Aber sie müssen mit ihrem eigenen freien Willen entscheiden, ob sie das wollen, und sie müssen sich sehr stark wünschen, dass es so kommt.«
    Ich wusste, dass er mir nicht alles sagte, aber wenigstens hätten sie eine Wahl. Ich nickte und fuhr fort. »I ch wünsche mir, dass Phoenix eine Chance auf Frieden hat. Ich weiß, wo er ist, und da gehört er nicht hin. Er verdient mehr.«
    Die Augen meines Engels leuchteten verschmitzt auf. »E rledigt.«
    Schockiert klappte ich den Mund auf. »E cht?«
    Er nickte. »P hoenix hat ebenfalls seine Entscheidungen getroffen. Viele davon waren zwar falsch, aber am Ende entschied er sich, sein wahres Wesen zu überwinden. Sehr wenige– ob Engel, Verbannter oder Mensch– schaffen das jemals. Er wurde erlöst.«
    Meine Beine knickten ein, während ich nach Atem rang. Mein Engel packte mich am Ellbogen.
    »I st er im Himmel oder so?«
    Er wartete ab, bis ich wieder sicher auf den Füßen stand. »O der so.« Sein Lächeln verblasste, als er mich forschend ansah und auf meine letzte Forderung wartete. »I ch bin mir ziemlich sicher, dass ich weiß, was Nummer drei ist, aber das ist kein Geschenk, das ich geben kann.«
    »I ch habe doch noch gar nicht gefragt.«
    Sein Blick sagte mir, dass er es nur allzu gut wusste. »D u willst deine Liebe zurück.«
    Mein Herz setzte einen Schlag aus. »J a«, hauchte ich.
    »D as kann ich nicht.« Er seufzte– eine so menschliche Reaktion, dass ich

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