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Entbrannt

Entbrannt

Titel: Entbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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dich nicht zwingen, Liebling. Egal, was du von mir denkst, trotz meiner früheren … Ausrutscher – so ein Mensch bin ich nicht .«
    Ich drehte den Kopf zur Seite und fing an, mich auf meinen Willen zu konzentrieren, auf die eine Sache, von der ich wusste, dass sie mich aus diesem Traum herausholen würde.
    »I ch dachte, du wärst gar kein Mensch. Du hast doch gesagt, du wärst jetzt ganz Verbannter .« Ich versuchte, meine Gefühle in den Griff zu bekommen. Wenn ich mich nicht selbst unter Kontrolle hatte, dann hatte ich keine Chance, da wieder rauszukommen.
    »L ilith wird jeden Tag stärker «, sagte er.
    Ich hatte keine Lust, mir anzuhören, wie er sich damit brüstete, dass sie bald allmächtig sein würden.
    »B ald wird keiner von deinen Grigori mehr in der Lage sein, sie aufzuhalten «, fuhr er fort.
    Ich spürte eine Kraftwelle in mir, als ich handgreiflich wurde, um von ihm loszukommen. Plötzlich waren wir beide wieder auf den Füßen und standen auf gegenüberliegenden Seiten des Cafés. Zu jeder anderen Zeit wäre das cool gewesen, aber nicht jetzt.
    Phoenix’ Augen wurden groß und er streckte die Hand aus. »N ein, Violet, bitte! Wir müssen reden .«
    Ich schüttelte den Kopf, endlich hatte ich mich wieder unter Kontrolle. »D amit du mir sagen kannst, wie wir alle sterben werden ? Das glaube ich kaum .« Ich trat einen Schritt zurück und die Wand hinter mir verschlang mich.
    Phoenix schrie. »W arte! Ich brauche dich!«
    Mit einem Ruck wachte ich auf und schnappte keuchend nach Luft.
    Oh, Gott. Oh, Gott.
    Ich fuhr mir mit den Händen durch das feuchte Haar. Lincoln schlief immer noch auf dem Sofa. Ich überlegte, ob ich ihn aufwecken sollte, aber er schlummerte so friedlich, dass ich es einfach nicht übers Herz brachte.
    Warum ist er zu mir gekommen? Nur um mich zu quälen?
    Meine Hände zitterten und meine Gedanken rasten.
    Warum gingen mir seine letzten Worte nicht mehr aus dem Kopf? Und dieser Blick in seinen Augen …
    Da ich unmöglich weiterschlafen konnte, stand ich auf und zog das Laken an der Wand zurück, die Lincoln freigelassen hatte, damit ich sie bemalen konnte.
    Irgendwie spürte ich, dass ich an einem Abgrund stand, dass dies einer dieser Jetzt-oder-nie-Momente war. Lange hatte ich Lincoln damit genervt, mir diese leere Fläche zu überlassen. Jetzt lag sie vor mir und zeigte nichts als eine einzige weiße Lilie. Nun wusste ich zum ersten Mal, was auf dieser Wand abgebildet sein sollte.
    Es war bereits Morgen, als ich mit Malen fertig war. Heute würden wir nach New York aufbrechen und niemand wusste, was uns erwarten würde. Ich ließ das Laken wieder darüber fallen und räumte auf.
    Kurz danach wachte Lincoln auf. »E s riecht nach Farbe«, sagte er, als er sich streckte. Ich versuchte, den dadurch freigelegten Streifen Haut zwischen seinem T-Shirt und seiner Jogginghose nicht anzuschauen, und wurde rot, als er mich dabei ertappte, dass ich doch hinschaute.
    »A lles okay?«, fragte er vorsichtig.
    »K affee?«, fragte ich und reichte ihm eine Tasse. »G riffin will, dass wir ihn in einer halben Stunde im Hades treffen.«
    Er stöhnte, nahm dankbar einen Schluck und warf einen Blick auf die inzwischen wieder verhüllte Wand. »D arf ich es sehen?«
    »E rst wenn das alles vorbei ist, okay?«
    Er machte den Mund auf, um zu protestieren, sah dann wohl aber die Bitte in meinen Augen und nickte einfach.
    Habe ich schon erwähnt, dass ich dich liebe?
    Ich stellte meine leere Tasse ab und setzte mich ganz zwanglos neben ihn.
    »A ch übrigens, heute Nacht hat mich Phoenix besucht.«

Kapitel Neun
    »G etrennt von jenen, die wir lieben, ist selbst von selbst– o tödliche Verbannung!«
    William Shakespeare
    Griffin hatte sich seit dem Vorabend nicht umgezogen. Er saß bereits an unserem inzwischen gewohnten Tisch im Hades. Dapper saß neben ihm, zwischen ihnen lag ein Buch und sie unterhielten sich mit gedämpften Stimmen.
    Onyx stand hinter der Bar, schockierenderweise machte er Kaffee. Als er Lincoln und mich hereinkommen sah, sagte er nichts, sondern schob mir einfach eine Tasse über die Theke. Eine Geste, die so gar nicht zu Onyx passte.
    »G riffin hat es dir erzählt«, sagte ich, als ich die Tasse nahm. Es war mir peinlich, dass alle wussten, was Dad getan hatte.
    Onyx zuckte mit den Schultern und schnipste sich die schwarzen Haare von den Augen.
    Sieh mal einer an – er ist sprachlos.
    Ich sah ihn mit unbeweglicher Miene an. »D u hast Mitleid mit mir– das geht gar

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