Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Entbrannt

Entbrannt

Titel: Entbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
Vom Netzwerk:
nicht.«
    »O h, Gott sei Dank«, rief er erleichtert. »I ch dachte schon, ich müsste jetzt den ganzen Tag so tun.«
    »D u bist ein Idiot, aber das weißt du, oder?«
    Er verbeugte sich. »J a, ich weiß, vielen Dank.« Er musterte meine Tasse. »G enieß es, da ist mehr Rum drin als Kaffee«, sagte er zwinkernd. Dann schlenderte er hinüber und setzte sich neben Dapper.
    Ich drehte mich zu Lincoln um, der mit verblüfftem Gesichtsausdruck Onyx beobachtete. »G laubst du, da läuft etwas zwischen Dapper und Onyx?«, fragte er mich.
    Ich blickte wieder zu den beiden hinüber. Sie schienen sich sehr wohlzufühlen, wenn sie zusammen waren. Dapper hatte nie gesagt, dass er auf Männer stehen würde, und wenn man ihn so anschaute, passte er auch nicht ins Klischee des typischen Schwulen– na ja, außer vielleicht wegen seiner Vorliebe für Innendesign und diamantenbesetzte Accessoires. Und jetzt, wo ich darüber nachdachte, hatte ich auch noch nie gesehen, dass Onyx auf eines der Angebote einging, die ihm die Mädchen, die im Hades herumhingen, gemacht hatten.
    »B estimmt«, sagte ich und merkte, dass ich mich für sie freute.
    Lincoln sah sie wieder an und nickte. Genug gesagt.
    Griffin winkte uns zu sich.
    »Z eit, die Welt zu retten«, sagte ich zu Lincoln.
    Lincoln schaute demonstrativ auf die Uhr. »J etzt schon?«
    »H a, ha«, sagte ich, während wir zu den anderen gingen. Doch ich merkte, dass sein Lächeln schnell verschwand. Er war gut darin, sich zu verstellen, aber er war nicht gerade glücklich gewesen zu hören, dass Phoenix einen Weg in meine Träume gefunden hatte. Der einzige Grund, weshalb er nicht völlig durchdrehte, war, dass ich es geschafft hatte, mich aus dem Traum zu befreien.
    »K ommt sonst noch jemand?«, fragte ich, als wir am Tisch ankamen.
    »N ur wir heute Morgen«, sagte Griffin. »I ch dachte, ein wenig Privatsphäre könnte uns nicht schaden. Wenn wir erst mal in der Akademie sind, haben wir vielleicht keine Gelegenheit mehr, miteinander zu reden.«
    Das war Griffins Art, uns zu sagen, dass wir mit Argusaugen beobachtet würden, wenn wir erst mal in New York waren.
    Lincoln betrachtete das Buch, das Dapper und Griffin angeschaut hatten. Es war alt– das Papier dick und abgegriffen an den Rändern, der Buchrücken schälte sich ab.
    »I st es das?«, fragte Lincoln.
    Dapper nickte. »E s hat die ganze Nacht gedauert, es zu übersetzen.« Anders als viele der Bücher war dieses nicht ins Englische übersetzt. Es hatte es nur bis ins Altaramäische geschafft. »H ätte gut die Hilfe von diesem Mädchen gebrauchen können«, fügte er hinzu, womit er Steph meinte. Aber »d ieses Mädchen« hatte letzte Nacht andere Pläne, und nicht einmal ihre große Freude über die Entdeckung von Dappers kostbarem Wissensquell konnte sie davon überzeugen, ihr Zusammensein mit Salvatore zu verschieben.
    »J edenfalls ist in dem Buch ein Zaubertrank namens Qeres aufgeführt. Es ist nicht einfach zu entschlüsseln, aber es gibt eine Liste mit zwölf Inhaltsstoffen«, sagte Griffin.
    »W as für welche?«, fragte Lincoln.
    »F ür einige brauchen wir noch die Übersetzung, aber nichts Dramatisches. Weihrauch, Myrrhe, Zedernöl, blauer Lotus, überwiegend Blumen und Kräuter, die in Ägypten beheimatet sind, was in Anbetracht der Zeit, in der das aufgeschrieben wurde, logisch ist.«
    »E infach«, sagte ich schulterzuckend. »D as meiste davon bekommen wir wahrscheinlich online, wenn nicht sogar im Supermarkt.«
    Dapper nahm seine Brille ab und starrte mich an. »G laubst du wirklich, wir könnten einfach runter zum Tante-Emma-Laden gehen und die Zutaten für ein Unsterblichkeitselixier holen? Bitte, sag mir, dass das ein Witz war, den ich falsch verstanden habe.«
    Ich sank in meinem Stuhl zurück. Es geht doch nichts darüber, in seine Schranken verwiesen zu werden. Dapper war ja immer barsch und unhöflich, aber das war…
    Er seufzte und sah einen Augenblick lang zur Decke. »E s tut mir leid«, sagte er schließlich. »E s tut mir leid. Ich habe kein Recht, so mit dir zu reden. Ausgerechnet mit dir .« Beschämt senkte er den Kopf, und ich fragte mich, weshalb er das »d ir« so betont hatte.
    »O h, mach keinen Wirbel«, warf Onyx ein. »S ie mag es, wenn wir fies zu ihr sind, so was in der Richtung hat sie jedenfalls beim Reinkommen gesagt.«
    Ich verdrehte die Augen, aber wenigstens hatte er die seltsame Anspannung gelöst.
    »H ier«, sagte Onyx und reichte Dapper eine Tasse. Er sah mich an und

Weitere Kostenlose Bücher