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Entbrannt

Entbrannt

Titel: Entbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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Frage, aber ich nickte trotzdem.
    »O h, ihr verdammten Mistkerle«, murmelte sie.
    Fragend zog ich die Augenbrauen nach oben.
    Sie schüttelte den Kopf. »D ie Engel haben das mit Absicht gemacht. Sie wussten, dass du aus Liebe deine Wahl treffen würdest.«
    Das war neu für mich. »W ie? Ich meine… Wie ? «
    Sie schüttelte immer noch den Kopf. »W eil ich ihnen gesagt habe, dass deine Entscheidung vom Herzen kommen würde.« Sie fixierte mich mit ihrem Blick. »U nd James? Er war also nicht oft da?«
    Unbehaglich zuckte ich mit den Schultern. »E r arbeitet viel.«
    »N etter Versuch. Wie oft habt ihr zusammen Urlaub gemacht?«
    Ich dachte an unseren einzigen Wochenendausflug zurück, der in einem Blutbad geendet hatte. »N icht oft.«
    »U nd offenbar kann keiner von euch kochen«, bemerkte sie. Als sie mein Gesicht sah, fügte sie hinzu: »A uf dem Backofen kleben immer noch Preisschilder. Und…«, ihr Blick wurde weicher und zugleich intensiver, »i ch habe genug gehört, um zu wissen, dass dir vor ein paar Jahren jemand wehgetan hat.«
    Ich senkte den Blick und machte mich auf die unvermeidlichen Fragen gefasst.
    Als hätte sie meine Gedanken gelesen– vielleicht aber auch wegen meiner Körpersprache–, seufzte sie. »I ch werde keine Fragen stellen. Es tut mir nur leid, dass ich nicht da war, um den Mistkerl für dich zu töten.«
    Ich blinzelte Tränen weg.
    Eine Zeit lang schwiegen wir beide. Keiner von uns wusste, wie es jetzt weitergehen sollte, aber jetzt war ich wohl an der Reihe, irgendetwas zu sagen.
    »D er Engel, der mich gemacht hat, sagte mir, dass du dich auf einen Handel eingelassen hast. Ich dachte, es ging darum, dass du in den Himmel kommst oder so was. Aber so war es nicht, oder?«
    Sie lächelte matt. »N icht direkt. Der Deal bestand darin, zurückzukommen, falls Lilith zurückkommt.«
    »U nd dafür bist du in die Hölle gegangen?«
    Sie nahm einen Schluck von ihrem Kaffee. »E s war die einzige Möglichkeit, sicherzugehen, dass ich zur gleichen Zeit wie sie zurückkehre. Diese Dinge können sehr kompliziert sein. Ich will kein Mitleid von dir. Ich kannte den Preis und traf meine Entscheidung, ohne etwas zu bereuen. Das heißt nicht, dass ich nicht wünschte, ich hätte für dich da sein können. Für alles.«
    Ich senkte den Blick und schüttelte rasch den Kopf. »H at es wehgetan? Ich meine, in der Hölle?«
    Ich spürte förmlich, wie es kalt im Zimmer wurde.
    »V iolet, versprich mir, dass du mir diese Frage nie wieder stellst, dann verspreche ich dir, es dir nie zu erzählen.«
    Ein Teil von mir wollte darauf bestehen, dass sie es mir erzählte. Doch der andere Teil von mir verstand die Warnung in ihrer Stimme. Ich war mir sicher, dass wir beide an der Wahrheit zerbrechen würden, wenn sie sie aussprach. Deshalb nickte ich einfach.
    Ich sah auf meine Uhr und dachte an Lincoln.
    Ich hätte mit ihm gehen sollen.
    »S ie wird kommen und uns holen«, sagte Evelyn nüchtern.
    »L ilith? Ich glaube nicht. Sie will nur zerstören. Phoenix weiß, dass es nicht gut ist, weiterhin gegen uns zu kämpfen. Er wird sie dazu bringen, uns in Ruhe zu lassen.« Doch selbst ich glaubte nicht an meine Worte.
    Evelyn heftete wieder ihren stahlblauen Blick auf mich. »W as Phoenix wollte, hat in dem Moment aufgehört von Bedeutung zu sein, als Lilith zurückkehrte. Sie ist das Alphatier unter den Verbannten und nimmt auf niemanden Rücksicht, nicht einmal auf ihn. Und ganz oben auf der Liste der zu tötenden Leute stehen ich und meine Tochter.«
    Ich hörte mich selbst lachen, als würde ich aus weiter Ferne zuhören. Ich verlor die Nerven.
    »N un, das ist ja dann nicht schwer. Wenn Phoenix ihr egal ist, dann braucht sie ihn einfach nur umzubringen, und damit tötet sie mich dann auch.«
    Bevor ich überhaupt registrieren konnte, dass sie sich bewegte, packte mich Evelyn so hart an den Schultern, dass es wehtat. »W ie kann es dir schaden, wenn Phoenix verletzt wird?«, schrie sie und schüttelte mich.
    Meine Instinkte erwachten zum Leben und ich versuchte, sie wegzuschubsen, aber sie hielt mich fest und schüttelte mich erneut. »W ie?«, schrie sie. »W ie!?«
    »W eil er mich geheilt hat!«, schrie ich zurück und sorgte dafür, dass mein nächster Versuch, sie zu schubsen, Wirkung zeigte. Ich stieß sie gegen die Speisekammer, während ich hinzufügte: »I ch lag im Sterben und er hat mich gerettet!«
    Wieder stürzte sie sich auf mich, und ich machte mich zum Angriff bereit, doch stattdessen

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