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Entbrannt

Entbrannt

Titel: Entbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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eingesetzt habe.«
    »V ertraust du ihm?«
    Ich nickte. »M it meinem Leben.«
    Sie packte mich an der Schulter. »D a bist du dir besser sicher, denn das ist vielleicht genau das, worauf es letztendlich ankommen wird.«
    Ich schüttelte sie ab. »S pence würde mich nicht verraten. Niemals.« Er hatte immer wieder seine Loyalität unter Beweis gestellt und dafür meine bekommen. Ich zog die Augenbrauen nach oben. »W as hättest du schon dagegen unternehmen können? Was, wenn ich dir gesagt hätte, man könnte ihm nicht trauen?«
    Sie sah weg. »D as spielt keine Rolle. Du sagst, du vertraust ihm. Ich glaube dir. Aber sorg dafür, dass niemand anderes davon erfährt. Verstehst du? Das beweist, dass du von einem der Einzigen und dann auch noch von einem der mächtigsten unter ihnen erschaffen wurdest. Es gibt Leute, die alles andere als erfreut darüber sein werden, dies zu erfahren. Haben wir uns verstanden?«
    Ich nickte, weil ich nicht wusste, was ich sonst tun sollte, dann schaute ich wieder auf die Uhr und nahm mein Handy, um Lincoln anzurufen. Doch in dem Moment piepste es, weil eine SMS gekommen war.
    Bin auf dem Nachhauseweg.
    Nichts Erfreuliches.
    L.
    Erleichtert atmete ich auf– es ging ihm gut, auch wenn ich enttäuscht war, dass er kein Wundermittel gefunden hatte, um meine körperliche Verbindung mit Phoenix zu lösen. Ich sah wieder Evelyn an und entdeckte, dass sie ein Buch aus ihrer Tasche gezogen hatte, das jetzt auf dem Tisch lag.
    Ich trank den Rest meines inzwischen kalten Kaffees. »I ch kann jetzt nicht mehr weiter über diese Dinge sprechen. Wie wäre es, wenn du mir zeigst, was das ist?«
    Es stellte sich heraus, dass das Buch angefüllt war mit Zeitungsausschnitten aus aller Welt und Ausdrucken aus dem Internet. Jeder einzelne der Artikel bezog sich auf das Verschwinden, die Entführung oder den Verdacht der Ermordung einer Person, manchmal einer Gruppe, manchmal sogar einer Familie.
    »W arum zeigst du mir das?«, fragte ich schließlich, weil ich nicht wusste, was das beweisen sollte, außer dass die Welt ziemlich verkorkst war.
    »W as haben all diese Fälle gemeinsam?«, fragte sie und tippte dabei auf das Sammelalbum.
    Ich rieb mir mit der Hand über das Gesicht. »I ch weiß nicht… dass sie tragisch sind.«
    »D as einzig Konstante ist, dass in jeden Fall ein kleines Kind verwickelt ist und dass dieses Kind vermisst oder tot geglaubt ist. Wie auch immer die Umstände sind, es wurden keine Leichen gefunden.«
    »W as willst du damit sagen?«, fragte ich, während ich die Artikel studierte und das Muster ebenfalls erkannte. Allmählich machte ich mir Sorgen, worauf das hinauslief.
    »L ilith hat Kindern schon immer den Tod gebracht.«
    Ich nickte und dachte an die Geschichten zurück, die ich gelesen hatte. Als Lilith vor Adam geflohen war, schwor sie, Tod und Vernichtung über die Menschheit zu bringen und ihre Rache an den Kindern auszuleben. Deshalb war auch das Amulett so wichtig, das meine Mutter mir als Kind hinterlassen hatte. Lilith hatte mit den Engeln Sanoy, Sansenoy und Semangelof die Abmachung getroffen, dass sie Kindern, die deren Namen in einem Amulett bei sich trugen, nichts tun würde. Alle anderen Kinder waren jedoch Freiwild. Manche bezeichneten Lilith als den Ursprung des plötzlichen Kindstods. Ich spürte, wie mir das Blut aus den Wangen wich.
    »W enn Phoenix ihr die Grigori-Schrift gegeben hat, wozu sie ihn gezwungen haben wird, bestünde ihr erster Angriffsplan darin, die Kinder auszulöschen– das verschafft ihr am meisten Befriedigung, und sie zeigt damit dem Himmel den Mittelfinger.«
    Phoenix hatte versprochen, die Schrift niemals zu verwenden – er hatte sogar angedeutet, dass er offen dafür wäre, sie gegen etwas einzutauschen, was er lieber wollte. Das einzige Problem war, dass dieses Etwas zufällig ich war. Doch wenn Evelyn recht hatte, brauchte Lilith wohl nicht besonders viele Nachforschungen zu betreiben, um herauszufinden, dass die Schrift in seinem Besitz war, und dann …
    »O h, mein Gott! Das sind alles Kinder, die dazu bestimmt sind, Grigori zu werden. Sie schnappt sie sich und bringt jeden um, der sich ihr in den Weg stellt!«
    Evelyn nickte. »D iese Artikel hier sind etwa zwei Wochen alt. Wie ich sie kenne, will sie irgendetwas Dramatisches inszenieren. Wenigstens haben wir dadurch eine Chance. Ich vermute, dass sie die Kinder am Leben halten wird, bis sie bereit für ihren großen Auftritt ist.«
    »W ie bist du dahintergekommen?«
    Sie

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