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Entbrannt

Entbrannt

Titel: Entbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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tief Luft. Ich ertappte mich dabei, wie ich dasselbe tat. »E in Tunnel, den… ein Engel benutzen kann, um einen Teil seiner Essenz auf den Körper des Kindes zu übertragen. Wenn das Kind siebzehn wird, kann es sich entscheiden, ob es die Gaben und die Verantwortung, die diese Essenz mit sich bringt, annimmt oder nicht.« Sie sah mich an.
    Ich hatte praktisch aufgehört zu atmen.
    »E in… Engel?«, sagte Dad langsam.
    »J a, James. Engel sind sehr real. Sie sind nicht das, was du dir jetzt wahrscheinlich vorstellst – sie sind nicht immer freundlich, und sie sind nicht immer grausam, aber sie sind definitiv immer aktiv und beherrschen unsere Welt. Wenn ein Mensch, der eine Engelessenz in sich trägt, sich dafür entscheidet, dann erhält er oder sie – unter anderem – größere Kraft, Schnelligkeit, sowohl innere als auch äußere Waffen, die Fähigkeit überirdische Wesen wahrzunehmen, die Fähigkeit zu heilen, einen Partner im Kampf und … Und wir können zwar noch immer gewaltsam zu Tode kommen, doch unsere Lebensspanne ist erheblich länger, und je älter wir werden, desto langsamer altern wir.« Sie blickte zu Boden. »W ir können viele Hundert Jahre alt werden.«
    Ich war beeindruckt, dass Dad noch immer aufrecht und im Zimmer war. Er räusperte sich. »W ie alt bist du?«
    Evelyn blinzelte nicht einmal. »I ch war hundertfünfundachtzig, als ich starb. Jetzt, wo ich zurückgekommen bin, könnte man wohl sagen, dass ich mein zweihundertjähriges Jubiläum überschritten habe.«
    Dad sah mich mit großen Augen an. »V iolet, hast du das gehört? Das ist doch wohl nicht das, was in den letzten Monaten mit dir los war, oder? Das kann doch nicht wahr sein.«
    »I ch wünschte, das wäre es nicht, Dad.« Ich ergriff seine Hand. Sie war heiß und feucht. »A ber alles, was sie sagt, stimmt. Und genau wie ein Engel seine Essenz Evelyn gegeben hat, als… bin auch ich das, was man eine Grigori nennt. Zur Hälfte Mensch, zur Hälfte Engel. Ich habe Fähigkeiten– aber du hast ja meine Handgelenke gesehen.« Ich biss mir nervös auf die Lippe, weil ich mich an seine heftige Reaktion erinnerte, als er die wirbelnden, silbrigen Male gesehen hatte, bevor ich nach Santorin aufgebrochen war.
    Während er die Male betrachtete, fingen sie an, sich durch einen Zauber zu bewegen, den niemand von uns begreifen konnte. Sie wirbelten wie ein Fluss aus Quecksilber um meine Handgelenke. Zarte, gefiederte Spitzen tauchten in den Mustern auf, die zu Evelyns Armbändern passten. Dad sah uns abwechselnd an und ich bemerkte, dass Evelyn die Male wie hypnotisiert anstarrte.
    »S ie sagt, du hattest die Wahl. Wolltest du das, Violet?«
    »A m Anfang nicht. Ich wollte die Schule beenden, eine Künstlerin werden,… normal sein. Nach allem, was passiert ist…« Mir stockte die Stimme, als ich an den Übergriff dachte.
    Dad nickte und zwang mich nicht dazu, es laut auszusprechen. Evelyn hörte weiterhin schweigend zu. Ich würde es ihr auf keinen Fall erzählen– wie dieser Lehrer mich an meiner alten Schule angegriffen hatte. Dad und ich hatten nach der Gerichtsverhandlung und den ganzen schrecklichen Fragen alles, was wir konnten, dafür getan, um unser Leben wieder in den Griff zu bekommen.
    »W as ist passiert?«
    Ich funkelte sie an und sprach weiter mit Dad.
    »J eder Grigori hat einen Partner. Eine Person, deren Macht die unsere am besten ergänzt. Grigori können den Heilungsprozess einleiten, wenn ihr Partner verletzt wurde. Das einzige Problem dabei ist, dass Grigori– abgesehen von mir– nur ihren eigenen Partner heilen können. Mein Partner ist Lincoln.«
    »W as meinst du mit abgesehen von dir ? «, warf Evelyn ungeduldig ein.
    »I ch bin nicht hier, um deine Fragen zu beantworten!«, fuhr ich sie an. Wieder wandte ich mich Dad zu. »I ch habe ein paar… besondere Fähigkeiten. Nichts Wichtiges«, sagte ich mit einem Schulterzucken. Dad sah mich an, als sei ich soeben grün angelaufen.
    »L incoln war verletzt«, sagte Evelyn, die sich alles zusammenreimte.
    Ich nickte, während ich mich daran erinnerte, wie es sich angefühlt hatte zu wissen, dass er ohne meine Hilfe sterben würde. Die überwältigende Angst vor einer Welt ohne ihn war alles, was ich brauchte, um zu wissen, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte.
    »E r lag im Sterben«, sagte ich.
    »D u bist…« Er suchte nach Worten. »D u bist das geworden!« Er deutete auf meine Handgelenke. »D as hast du für Lincoln getan?«
    Seine

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