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Entbrannt

Entbrannt

Titel: Entbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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ein schrecklicher Gedanke: »W illst du, dass Lilith hierher kommt, um sie sich zu holen?«
    Lincoln richtete sich auf seinem Stuhl auf, als Josephine das nicht sofort bestritt.
    »D u hast sie eingesperrt, damit sie wehrlos ist, weil du glaubst, dass Lilith verrückt genug ist, in die Akademie einzubrechen, nur um sie umzubringen!«, schrie ich und sprang auf die Füße.
    Josephine erwiderte immer noch nichts.
    »S timmt das?«, fragte Lincoln.
    Endlich winkte Josephine verächtlich ab. »S elbst wenn das passieren sollte, wovon ich nicht sage, dass es unsere Absicht ist– deine Eltern werden gut bewacht und befinden sich innerhalb der Schutzvorrichtungen der Akademie. Kein Verbannter, absolut niemand könnte ihnen jemals zu nahe kommen.« Sie lächelte schmal. »E velyn wird ohne meine Erlaubnis nirgendwohin gehen.«
    Bevor ich widersprechen konnte, stand Lincoln auf und legte mir beschwichtigend die Hand auf die Schulter. »S ind inzwischen weitere Hinweise auf Liliths Verbleib zu dir durchgekommen?«, fragte er.
    Sie wandte ihre Aufmerksamkeit ihren perfekt manikürten Fingernägeln zu. »N och nicht, aber das kommt noch. Griffin hat eure Theorien bezüglich der vermissten Kinder an uns weitergegeben. Wir müssen uns darüber noch eine Meinung bilden, aber wir untersuchen das.«
    Ich bemühte mich sehr, nicht die Augen zu verdrehen. Sie wusste genauso gut wie wir, dass diese vermissten Kinder kein Zufall waren. Und sie hatte offensichtlich nicht vor, uns irgendwelche Informationen mitzuteilen.
    Als Lincoln mich zurück auf mein Zimmer brachte, kamen wir auf dem Flur an Mia und Hiro vorbei.
    »H ey«, sagte Hiro. Er trug seine Wächteruniform, die ausschließlich schwarz war.
    Lincoln und ich nickten ihm zu.
    »H i, Mia«, sagte Lincoln. »S chön, dich zu sehen.«
    Mia nickte knapp. »G leichfalls.« Sie würdigte mich kaum eines Blickes. »V iolet.«
    »H i«, sagte ich und fragte mich, warum sie so distanziert war. Ich dachte, wir wären seit Santorin alle irgendwie befreundet, weil wir gemeinsam eine Schlacht geschlagen hatten.
    »W ir sind im Dienst«, sagte sie.
    »K lar«, sagte Lincoln. »W ir sehen uns später.«
    Sie nickte, und die beiden gingen weiter.
    »W ar das jetzt nicht seltsam?«, fragte ich Lincoln, sobald wir außer Hörweite waren.
    »N ein. Sie konzentriert sich nur auf ihre Arbeit. So war sie schon immer.«
    »A nzunehmen…«
    Lincoln setzte mich in meinem Zimmer ab und versprach, später wieder zu kommen. Wir hatten vor, mit Griffin, Spence und Zoe zu Abend zu essen. Sie wollten mir noch genau sagen, was ich zu erwarten hatte, wenn morgen mein Unterricht beginnen sollte. Dem Grinsen auf Lincolns Gesicht nach freute er sich wohl schon darauf, wie ich die Praxis absolvierte. Ich beschloss, dafür zu sorgen, dass er stolz auf mich sein konnte. Als mein wichtigster Lehrer nahm er meine Leistungen sehr persönlich.
    In meinem Zimmer fand ich eine Notiz auf dem Bett.
    Liebe Violet,
    ich freue mich, dass Du hier bist.
    Meine Einladung steht noch – Du kannst Nyla jederzeit besuchen, wenn Du möchtest.
    Ich habe die Wachen an der Tür darauf hingewiesen, dass Du eine zugelassene Besucherin bist.
    Darüber hinaus wollte ich Dir meine Dienste als potenzielle Mentorin für Deine Vorbereitungen auf die Abschlussprüfungen anbieten. Das wäre eine große Ehre für mich.
    Rania
    Ich steckte den Zettel in meine Tasche und lächelte. Ich hatte soeben eine Mentorin gefunden.
    Nach dem Duschen kam ich aus dem Badezimmer und traf auf Zoe, die auf dem Bett saß und viel zu selbstzufrieden wirkte.
    »D u hast Spence wohl geschlagen?«, sagte ich, und fragte mich, wie schlecht seine Stimmung beim Abendessen sein würde.
    »S o könnte man es auch sagen«, sagte sie. »D as war der größte Spaß seit Tagen.«
    Ich lachte. »D u bist echt fies.«
    »J a, aber ich betrachte meine Fiesheit als Dienst am Gemeinwohl. Letztendlich wird meine Überlegenheit Spence zu einem besseren Kämpfer machen.«
    Wir lachten beide.
    Als wir uns wieder beruhigt und uns auf unserem jeweiligen Bett zurückgelehnt hatten, wälzte sich Zoe auf die Seite und stützte sich auf den Ellbogen.
    »A lso?«
    »A lso was?«, sagte ich und fuhr mir mit der Bürste durch das Haar.
    Erwartungsvoll zog sie die Augenbrauen nach oben. »W irst du mir jetzt davon erzählen?«
    Ich fragte mich, ob mein Treffen mit dem Rat wohl geheim gehalten werden sollte, aber niemand hatte was davon gesagt. Und Zoe war unglaublich geduldig gewesen.
    Deshalb

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