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Entfesselt: House of Night 11 (German Edition)

Entfesselt: House of Night 11 (German Edition)

Titel: Entfesselt: House of Night 11 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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ihren Geist in sich eingesaugt.
    Die Lebenskraft der Jungvampyrin war in Neferet geflutet. So rein, so stark, so süß, als sei das Mädchen gar nicht gestorben, sondern in ein Wesen aus Licht und Macht verwandelt worden, das nun in Neferet weiterleben würde.
    Ehrfürchtig hatte Neferet sich vor der Leiche des Mädchens verneigt und diese neue Gabe angenommen, die mit dem House of Night von Tulsa über sie gekommen war.
    Als die Krieger sie hysterisch schluchzend über Crystals Körper kauernd fanden, glaubten sie, jener erste Tod in ihrem eigenen House of Night habe Neferet zutiefst getroffen.
    Sie hatten nicht geahnt, dass Neferet Tränen der Freude weinte – dass sie schluchzte, weil ihr endlich ihre Bestimmung klargeworden war. Königin der Tsi Sgili war ein denkbar bescheidener Titel. Sie sollte sich wahrhaft Göttin der Tsi Sgili nennen, denn sie war unsterblich geworden und würde eines Tages ihren Platz unter den Göttern einnehmen und als solche verehrt werden!
    Doch ihre Gabe entwickelte sich nochmals weiter. Noch ehe Neferet die Cherokee-Prophezeiung erfüllt und Kalona befreit hatte, begannen die Jungvampyre ihres House of Night mit ihr zusammen eine Metamorphose zu durchlaufen.
    Neferets Glieder zuckten. Ihr Atem beschleunigte sich, und weiter durchwanderte sie die Schichten ihres Bewusstseins, die Räume der Zeit.
    Bald wurden alle Jungvampyre, die an ihrem House of Night starben, wiedergeboren, an sie gebunden durch Finsternis und Blut. Neferet ahnte, dass sie nicht nur eine neue Brut von Vampyren, sondern eine Art Armee erschuf, die sie beschützen und ihr dienen würde, wenn sie mit ihrem Gefährten in jener neuen Blütezeit der Vampyre regierte.
    Dann war Zoey Redbird Gezeichnet worden, und was folgte, war ein Fehltritt nach dem anderen – ein Ärgernis nach dem anderen – eine Niederlage nach der anderen. Neferet hasste diese Jungvampyrin und ihre rebellischen Freunde mit einer Leidenschaft, die all ihre anderen Leidenschaften überstieg.
    Zoey Redbird war der Grund dafür, warum Neferet sich, nur in Blut und Finsternis gehüllt, hier in einem Fuchsbau verkriechen musste.
    Es war einer Göttin nicht würdig, sich mit solch einem Ärgernis herumschlagen zu müssen! Niemand durfte eine Göttin daran hindern, ihre göttliche Bestimmung zu erfüllen!
    Wie zur Antwort auf ihren emotionalen Aufruhr grollte der Donner vor ihrer Höhle, und ein Blitz schlug mit einer Kraft in die Erde ein, die auch Neferet durch und durch erschauern ließ.
    Da öffnete Neferet, Königin der Tsi Sgili, die Augen.
    »Was war ich doch für eine Närrin! Ich bin eine Unsterbliche. Niemand kann meine Herrlichkeit schmälern, außer ich lasse es zu. Von nun an werde ich es nicht mehr zulassen! Welt, sei bereit, vor mir auf die Knie zu fallen!«
    Donner und Blitz zollten ihr Beifall, und Regen liebkoste sie, als sie aus ihrem Fuchsbau trat, neu erstanden, bereit, sich ihre Zukunft und ihre Bestimmung zu erstreiten.

Einundzwanzig
    Zoey
    Z uerst war mir überhaupt nicht bewusst, wohin ich ging. Ich wollte einfach nur weg. Ich schlüpfte durch die geheime Tür in der Mauer und umrundete die Südseite der Schule bis zur Utica Street. Unschlüssig sah ich nach rechts, wo nicht weit entfernt der Utica Square lag. Es war Sonntagmorgen, aber Starbucks würde wahrscheinlich offen haben. Ich konnte mir so ein Fudge-Cappa-Frappa-Dingens holen, das wahrscheinlich zigtausend Kalorien hatte, mich draußen hinsetzen und darüber nachdenken, was in meinem Leben schiefgelaufen war.
    Nein. Ich hatte keine Lust auf Leute. Ich wollte mit niemandem reden. Ich wollte mich auch nicht mit den Blicken herumschlagen müssen, die meine Tattoos auf sich ziehen würden.
    Ich wollte mich mit nichts und niemandem herumschlagen müssen.
    In der Ferne grollte ein Donner. Ich sah zum dunkler werdenden Himmel auf. »Na mach schon. Regne auf mich runter. Mir egal. Viel schlimmer kann der Tag nicht mehr werden«, murmelte ich vor mich hin, während ich die Straße überquerte.
    Oh ja, ich war stinksauer.
    Ich konnte einfach nicht fassen, was Aphrodite und Shaylin sich da geleistet hatten. Eigentlich waren sie doch meine Freundinnen! Na gut, zumindest Aphrodite war meine Freundin. Und ich hatte gedacht, auch mit Shaylin entwickelte sich langsam eine Freundschaft. Einmal in den Tunneln hatten wir doch dieses gute Gespräch gehabt. Da hatte sie mir anvertraut, wie das mit ihrem Wahren Blick war. Wir hatten uns sogar noch darüber unterhalten, wie sehr ihre Gabe

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