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Entfesselt

Entfesselt

Titel: Entfesselt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
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wandte den Blick nicht von der Tür ab, durch die sie jede Sekunde brechen konnten. »Wir sollten durch die Tunnel gehen!«, sagte ich. »River! River!«
      River öffnete langsam die Augen - sie hatte mich gehört. »Arbeite in den Tunneln an deiner Magie«, sagte ich eindringlich. »Wir gehen durch die Gänge und kommen hinter ihnen im Wald wieder heraus! Und wenn sie das Haus stürmen, wird es leer sein!«
      »Ja, natürlich!«, rief Roberto.
      »Los, komm!«, sagte ich und bedeutete Reyn, mir in Rivers Büro zu folgen.
      »Sie werden das Haus abfackeln«, rief Asher. Er legte einen Pfeil mit stumpfer Spitze in seine Armbrust und spannte den Abzug.
      »Ein Pfeil? Macht sie das nicht nur sauer?«, fragte ich.
      »Es ist ein brennender Pfeil«, sagte Asher. »Er wird sie zumindest überraschen. Geht ihr alle durch die Tunnel. Schlagt
      einen Bogen und greift sie von hinten an. Jess, Solis und ich bleiben hier und lenken sie ab.«
      »Es spielt keine Rolle, ob sie das Haus in Brand stecken«, sagte River, während Anne den Zirkel aufhob, so schnell sie konnte. »Wichtig ist nur, dass wir überleben und siegen.« »Tunnel?«, fragte Brynne, als wir in Rivers Büro eilten. Reyn war total verblüfft, als Joshua die Seite von Rivers Schreibtisch aufklappte. Er sah erst Joshua an, dann mich, dann wieder den Schreibtisch. Joshua tauchte zuerst durch die Öffnung und hielt seine Waffen eng an sich gedrückt, um nicht hängen zu bleiben. Dann kroch ich hinein und stellte mich auf die Stufen - immerhin war ich mittlerweile Profi, was diese Geheimgänge betraf. Daisuke, Amy, Brynne, Roberto und Reyn folgten uns. Ich war schon unten, als ich Solis sagen hörte: »Geht! Geht! Ich schließe ihn hinter euch mit einem Zauber!« Ich konnte Daniel nirgendwo entdecken, als wir durch die matt erleuchteten Gänge rannten. Ich musste wieder daran denken, wie wütend und angewidert River und Joshua gewesen waren, und der Gedanke, was Joshua ihm angetan haben konnte, ließ mich schaudern.
      »Du wusstest von diesen Geheimgängen«, sagte Reyn, der nicht einmal schneller atmete, während ich nach Luft japste und das Gefühl hatte, als stünde meine Lunge in Flammen. »Ja-ha«, schnaufte ich.
      »Wo münden sie?«
      »Fünf verschiedene Stellen«, sagte ich und rief die mentalen Bilder ab, die River mir eingepflanzt hatte. »Hundert Meter hinter der Scheune. Siebzig Meter östlich vom Hühnerstall. Achtzig Meter südöstlich vom Parkplatz. Im Pferdestall, in der Box von Titus. Unter einem der Frühbeete im Küchengarten. Und ein paar Gänge sind Sackgassen.«
      In diesem Augenblick blieb Joshua an einer der Wegkreuzungen stehen. »Reyn - nimm Brynne mit«, sagte er und Reyn nickte. »Nastasja, du gehst mit Daisuke und dir, Bertino. Amy kommt mit mir. Alles klar?« Drei Teams, jedes angeführt von einem erfahrenen Kämpfer und jedes mit einem Anhängsel, das vor Angst schlotterte. Auch wenn ich vermutlich die Einzige war, die vor Angst schlotterte. Nicht sichtbar. Nur innerlich. Ich wollte mit Reyn gehen, aber als er ernst nickte, wurde mir alles klar: Er wollte nicht von mir abgelenkt werden, sich keine Sorgen um mich machen müssen. Wenn es nötig werden sollte, konnte er Brynne opfern. Wie Joshua Amy opfern konnte und Daisuke mich. Der Krieg sorgte wirklich für klare Verhältnisse.
      Joshua ging in die Hocke und zeichnete ein kleines Viereck in den Sand und dann ein paar weitere Vierecke daneben. »Das ist das Haus«, erklärte er und zeigte auf ein Viereck, »und das sind die Nebengebäude. Hier enden die Tunnel. Reyn, du kommst hier heraus, hinter der Scheune. Daisuke, du gehst nach Osten und kommst im Wald hinter dem Hühnerstall heraus. Du wirst die Feinde wahrscheinlich sofort sehen können. Ich nehme Amy mit und wir nehmen den Ausstieg hinter dem Parkplatz.« Er schaute auf und sah kampfbereit und selbstsicher aus. Reyn und Daisuke nickten knapp.
      »Und wir gehen alle in Richtung Haupthaus«, sagte Daisuke eindringlich. Ich hatte beobachtet, wie er sein Schwert missmutig und geradezu angewidert betrachtete. Aber genau wie ich war er fest entschlossen, River's Edge zu verteidigen, den Ort, an dem so viele von uns ihrem Leben eine neue Wendung gegeben hatten. »Tötet sie, einen nach dem anderen. Unsere beste Chance ist wohl, am Rand anzufangen und dann vorzustürmen und den Rest zu erledigen.«
      »Müssen wir die wirklich töten?« Amys Zweifel waren nicht zu überhören.
      Daisuke lächelte ihr etwas

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