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Entfesselt

Entfesselt

Titel: Entfesselt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
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Curry-Chicken-Wraps mit Limonen-Erdnuss-Soße, was César mit seiner Erdnussallergie natürlich nicht essen konnte. Eine weitere Krankenhausrechnung hätte mir noch gefehlt. Alan tauschte sein   Mittagessen mit ihm.
      »Das ist der Wahnsinn«, sagte Anne und biss noch einmal ab. Wir beide aßen an meinem »Schreibtisch«. »Kriegst du das Essen von Pitson's?«
      Ich nickte. »Wir sind der Willkür der Möchtegern-Chefköchin Julie Pitson ausgeliefert. Gibst du mir bitte die Soße?«
      Etwas ließ mich aufschauen und ich entdeckte einen Mann, der von draußen zu uns hereinsah. Als er eintrat, kam er mir irgendwie bekannt vor, aber ich konnte ihn nicht einordnen. In vierhundertfünfzig Jahren sieht man eine Menge Gesichter. »Ja?«, sagte ich, obwohl ich schon wusste, dass er nach Arbeit fragen würde.
      »Roberto!«, rief Anne freudig. Sie sprang auf und warf sich ihm an den Hals. »Nastasja! Das ist Rivers Bruder Roberto!« »Oh, toll«, sagte ich. »Brüder kann man nie genug haben.« Ich stützte die Ellbogen auf den Tisch und ließ meine Stirn in die Hände sinken.
      »Wir sind so froh, dass Ottavio, Daniel und Joshua bei uns sind!«, berichtete Anne freudig. Ich stöhnte leise vor mich hin. »Wer ist Joshua?«, fragte Roberto.
      »Der zweitälteste nach River..
      »Mi stai prendendo in giro!«
      »Sie macht keine Witze«, knurrte ich deprimiert. »Und jetzt ist die Familie komplett. Wie wundervoll.«
      »Komm, Bertino«, rief Anne. »Ich fahre dich zum Haus, Nastasja – es ist großartig, was du hier auf die Beine stellst. Ich bin stolz auf dich.«
      Ich rang mir ein gequältes Lächeln ab. Nachdem sie gegangen waren, blieb ich einen Moment lang sitzen und fragte mich, ob Roberto vielleicht Schauspieler oder Model oder so etwas war. Ich hatte sein Gesicht schon mal gesehen. Natürlich war da die Familienähnlichkeit. Seine Haare waren zwar heller, länger und lockiger als die seiner Brüder und sein Gesicht sah jünger und weniger gereizt aus, aber davon abgesehen war er der typische spross des Hauses von Genua.
      Na toll. Ich konnte das Abendessen kaum erwarten.
      Beim Abendessen stellte sich heraus, dass Roberto der Liebling der Familie zu sein schien – sogar Joshua und Ottavio lächelten beinahe, wenn sie ihn ansahen.
      »Ich war vorhin auch in der Stadt«, sagte Joshua. »Wieso bist du nicht zu mir gekommen?«
      »Niemand hat mir gesagt, dass du da warst«, sagte Roberto und sah Anne an.
      Sie wurde rot. »Ich war so überrascht, dich zu sehen, dass ich gar nicht daran gedacht habe.«
      Am Kopfende des Tisches strahlte River und sah aus, als wären ihre liebsten Menschen um sie versammelt. Da keiner von ihnen Joshua in den letzten fünfzehn Jahren gesehen hatte, war es wohl das erste Familientreffen seit einer Ewigkeit.
      »Meine Brüder«, sagte sie warmherzig und freudestrahlend. »Wieder vereint.« Sie streckte die Hände aus und ergriff Ottavios Hand mit der rechten und Daniels mit der linken.
      Wie praktisch, dass du sie nicht alle abgemurkst hast, dachte ich, als ich mir ein weiteres Stück Braten nahm.
      »Und, Joshua, hast du bei Nastasjas Projekt geholfen?«
      Auf der anderen Seite des Tischs fuhr Reyns Kopf hoch, eine Bewegung, die Joshua veranlasste, sich blitzartig zu ihm umzusehen. Als er merkte, dass es nur Reyn gewesen war, ignorierte er ihn und schenkte sich noch ein Glas Wein ein. (Der   Göttin sei Dank für die Wein-Mittwoche.)
      »Ja.«
      »Was hast du auf der Baustelle gemacht?« Brynne sah ehrlich interessiert aus und ich fragte mich, ob sie in Gedanken schon ihre eigenen Handwerksfähigkeiten durchging, um auch helfen zu können. Natürlich Seite an Seite mit ihm.
      Joshua wirkte überrascht (was bei ihm bedeutete, dass er einmal blinzelte), aber er antwortete. »Ich habe beim Aufbau der Zwischenwände in einer der Wohnungen mitgearbeitet.« »Es ist schön, wieder mit der Familie vereint zu sein«, sagte Roberto, »aber ich fürchte, ich bin nicht nur gekommen, um euch zu sehen.«
      Nein, natürlich nicht.
      »Ich bin sicher, dass ihr die schlechten Nachrichten schon gehört habt«, fuhr er fort.
      »Welche schlechten Nachrichten?«, fragte River und hielt beim Servieren des Kartoffelbreis inne.
      Ihr Bruder sah sie nüchtern an. »Das Haus in Australien ist angegriffen worden. Drei Mitglieder der Familie sind tot.« Alle verstummten.
      Also ich war die ganze Zeit hier. Das konnten sie mir nicht anhängen.
      »Oh nein«,

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