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Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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– es waren nur eine heruntergekommene Plantage auf der Insel und ein vernachlässigter Besitz in England –, deshalb war es mehr eine Last denn eine glückliche Fügung des Schicksals.«
    Er sah sie mitfühlend an. »Ich würde dieses Leben und diesen Reichtum gern verschenken – würde alles Petar geben –, wenn das nur möglich wäre. Ein Titel bringt viele Verpflichtungen mit sich, wie du zu verstehen scheinst.«
    »Auch mein Bruder Kieran hat das lernen müssen. Er ist wie du der Zweitgeborene. Er hat niemals erwartet oder es sich gewünscht zu erben. Aber das Schicksal meint es oft anders mit einem, nicht wahr? Mein älterer Bruder starb bei einem Feuer – einem Sklavenaufstand. Es war ... entsetzlich. Für uns alle.«
    Nash war zusammengezuckt. »Eine Revolte? Wie grauenvoll.«
    Jetzt war es an Xanthia, mit den Schultern zu zucken. »Ich glaube nicht, dass Luke getötet werden sollte«, sagte sie. »Aber er geriet mitten in das Kreuzfeuer und wurde auf einem brennenden Zuckerrohrfeld buchstäblich von den Flammen eingeschlossen. Diese Dinge geschehen. Wir waren nicht die einzige Familie, die an jenem Tag von einer Tragödie heimgesucht wurde.«
    »Und so fiel deinem jüngeren Bruder die Aufgabe zu, mit den Folgen zurechtzukommen«, sagte Nash. »Großer Gott, plötzlich empfinde ich Mitgefühl für Rothewell. Aber mach dir keine Gedanken, ich bezweifle, dass es andauern wird.«
    »Das tut es selten«, sagte sie mit einem Lachen. »Er ist kein Mensch, der normalerweise Mitgefühl weckt. Aber ich liebe ihn. Wir ... wir stehen uns auf eine Weise nahe, die schwer zu erklären ist.«
    Sie aßen schweigend. Xanthia empfand die Stille als angenehm und hatte nicht das Bedürfnis, das Schweigen mit unnötigen Worten zu füllen. Von Zeit zu Zeit sah Nash sie lächelnd an. Seine dunklen, ungewöhnlichen Augen waren heute Nacht besonders geheimnisvoll, als hätte das Reden über seine Heimat und seine Familie den exotischen Teil in ihm verstärkt.
    »Du hast deinen Duft geändert«, sagte sie schließlich und schaute ihn an. »Als wir uns das erste Mal begegneten, hast du einen Hauch von Amberöl getragen.«
    Seine schmalen schwarzen Brauen hoben sich. »Eine wunderschöne Frau hat mir erklärt, dass es ihr nicht gefällt«, erklärte er und legte eine weitere Scheibe Fleisch auf ihren Teller. »Eine wunderschöne Frau, der ich verzweifelt zu gefallen wünsche. Deshalb habe ich meinen Parfümeur gebeten, das Öl nicht mehr hineinzumischen.«
    Xanthia fühlte sich von seinen Worten berührt. Nash erhob sich vom Tisch und ging zur Kredenz, um Wein nachzufüllen. Sie liebte die Art, wie er sich bewegte, mit lässiger, fließender Grazie – so wie er sie liebte. Ein Schauer der Sinnlichkeit lief ihr den Rücken hinunter, als sie ihn beobachtete. Ja, heute Nacht konnte man gut glauben, dass das Blut Byzanz’ durch seine Adern floss und seine stolze Haltung von den Horden der Mongolen geerbt war.
    »Du musst die Augen deiner Mutter haben.« Sie hatte gesprochen, ohne nachzudenken.
    Er ließ ein schiefes Lächeln aufblitzen und ging zu seinem Stuhl zurück. »Ja«, murmelte er. »Noch etwas an mir, das niemals fälschlicherweise für englisch gehalten werden wird.«
    Xanthia legte ihre Hand auf die seine. »Wenn ich in deine Augen schaue, bleibt mir mein Herz stehen«, flüsterte sie.
    Seine Miene wurde weich. »Ich möchte nur, dass es ein, zwei Schläge lang aussetzt, das reicht mir, meine Liebe.«
    Xanthia lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und legte die Gabel aus der Hand. Sie schaute zu, wie sich seine große schmale Hand zusammen mit dem kristallenen Dekanter über das Glas neigte, das sie miteinander teilten.
    »Wenn ich nicht zu indiskret bin«, sagte sie schließlich, »wie ist deine Mutter gestorben?«
    Die exotischen Augen blickten kühler. »Darüber sind wir uns niemals ganz sicher geworden«, sagte er und stellte den Dekanter ruckartig ab. »Während sie sich darauf vorbereitete, England zu verlassen, bat sie mich, sie nach Danilovgrad zu begleiten. Ich war ein groß gewachsener, starker Junge für mein Alter und ans Reisen gewöhnt, doch Vater sagte, ich sei zu jung. Also bestand Petar darauf mitzureisen, auch wenn er damit Vaters Befehl missachtete. Wenige Tage nach ihrer Abreise, gerieten auch sie – wie hast du es genannt? – in ein Kreuzfeuer .«
    Xanthia nickte.
    »Nun, es war Napoleons Kreuzfeuer.« Der Schmerz in seinen Augen war unmissverständlich. »Sie hatten die Absicht, um Spanien

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