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Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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kannte. De Vendenheims Anschuldigungen hatten bei ihr das unerklärliche Gefühl ausgelöst, von Lord Nash getäuscht worden zu sein. Wie konnte er ... was sein? Nicht ihr Ritter in schimmernder Rüstung.
    Aber das war lächerlich! Falls Nash eine Rüstung besaß, bestünde sie aus einem Kettenhemd und wäre von metallischem Schwarz. Xanthia schaute an sich hinunter und bemerkte, dass sie angefangen hatte ihr Taschentuch zu verknoten. Verdammt, sie wollte es wissen! Sie musste die Wahrheit über Lord Nashs Charakter erfahren – ein erschreckender Entschluss, wenn man die Folgen eines solch dringenden Wunsches bedachte. Ihr Versprechen de Vendenheim gegenüber hatte wenig mit Patriotismus oder Pflichtbewusstsein zu tun, aber alles mit reiner weiblicher Neugier. Darin lag die Gefahr. Aber Xanthia wusste bereits, dass niemand mehr sie von ihrem Vorhaben würde abbringen können. Auf die eine oder andere Weise wollte sie die Wahrheit über Lord Nash wissen.
    Ein leises Geräusch holte sie in die Gegenwart zurück. Sie schaute auf und sah die Silhouette eines der Hausmädchen in der Tür. »Soll ich Eure Lampe anzünden, Miss?«, fragte es. »Es ist fast Zeit für das Dinner.«
    Xanthia legte ihr zerknülltes Taschentuch aus der Hand. »Ein wenig Licht wäre gut, ja.«

Kapitel 5
    Ein schockierender Vorschlag in Richmond
    L ord und Lady Henslow waren selbst in der besseren Gesellschaft ein bedeutendes Paar und wurden vielfach um das Gartenfest beneidet, das sie in jeder Saison auf ihrem Besitz in Richmond gaben. Auch heute sah alles nach einem weiteren großen Erfolg aus, denn die Gäste, die das Buffet umlagerten, waren bereits voller Erwartung. Der französische Koch Ihrer Ladyschaft hatte es – wie auch immer – geschafft, ein Schwein von der Größe eines Bierfasses zu rösten, und war gerade damit beschäftigt, das Tier al fresco mit raschen, anmutigen Bewegungen seiner Küchenmesser zu zerlegen.
    Als eines der Messer unerwartet auf einen Knochen traf, blitzte es in der Sonne gefährlich auf. Ein kollektiver Ruf des Schreckens erhob sich. Lord Nash ging am Zelt und dem unglücklichen Schwein rasch vorbei. Es wäre nicht gut, seinem Schöpfer schon heute gegenüberstehen zu müssen – erlegt vom Messer eines geltungsbedürftigen Franzosen –, wenn von der Familie erwartet wurde, dass man den Heldentod durch die Hand eines blutdürstigen Sultans starb.
    Er schlenderte auf die Treppe zu, die zu den üppig grünen Rasenflächen von Henslow House hinunterführte. Im Sonnenschein schimmerten sie wie Teppiche aus Smaragden, jede der Flächen war ein wenig tiefer angelegt worden als die vorhergehende. Eine der unteren Terrassen bot zu einer Seite der Treppe eine Rasenfläche zum Bowling, während auf der gegenüberliegenden Seite der Stufen in Weiß und Gelb dekorierte Tische und Stühle aufgestellt worden waren. Unterhalb all dessen floss die Themse dahin, die hier noch ein funkelnder, makelloser Wasserweg war und nicht die stinkende, aufgewühlte Schifffahrtsstraße, zu der sie einige wenige Meilen flussabwärts wurde.
    Auf einer der unteren Rasenflächen erblickte Nash inmitten einer Schar Damen die Gastgeberin, die wie ein rosafarbener Ballon inmitten eines Meeres aus pastellfarbenem Musselin hin und her schwebte. Lady Henslows beträchtliche Leibesfülle sorgte dafür, dass sie selbst in einer Menschenmenge unübersehbar blieb. Nash machte sich auf den Weg zu ihr. Er mochte Lady Henslow. Sie war die ältere Schwester seiner Stiefmutter und hatte stets ihre schützende Hand über seine beiden jüngeren Schwestern Phaedra und Phoebe gehalten. Sie hatte den Einfluss ihres Mannes, eines glühenden Torys, genutzt, um Tony einen raschen Aufstieg zur Macht zu ermöglichen. Und Edwina hatte sie immer die schwesterliche Schulter geboten, wenn diese sich daran hatte ausweinen wollen. Für all das war Nash Lady Henslow dankbar, auch wenn nichts davon der Grund war, aus dem er zu ihrem Picknick gekommen war, wie er im Stillen zugab.
    Auch Lady Henslow hatte ihn jetzt entdeckt und bahnte sich ihren Weg durch die pastellfarbene Gästemenge. Auf ihrem Gesicht lag ein entzücktes Glühen. »Nash! Oder täuschen mich meine Augen?«, sagte sie, während sie ihm, die Arme – sehr weit – nach oben gestreckt, die Hände auf die Wangen legte. »Ich hätte niemals erwartet, dich hier zu sehen!«
    Nash ergriff eine Hand und führte sie an seine Lippen. »Meine Liebe, es ist mir eine Freude«, sagte er und verbeugte sich tief. »Ich

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