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Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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so wie Amerika sich verändert hat, es wird eine Nation von Selfmademen, Männern und Frauen werden.«
    Sie standen sich jetzt gegenüber, Nash sah sie prüfend an. »Großer Gott«, sagte er schließlich. »Ihr seid nicht einfach nur eine hübsche Frau, nicht wahr?«
    »Nein, ich bin eine Geschäftsfrau«, sagte sie mit frostiger Gewissheit. »Und meine Loyalität gilt dem, was in Nevilles Finanzbericht unter dem Strich als Profit steht, nicht irgendeinem dummen Ideal von blaublütiger Krone und Vaterland.«
    Er nahm ihren Arm und zog sie zu sich. »Vorsicht, meine Liebe«, murmelte er, während sein Blick über ihr Gesicht glitt. »Diese Worte klingen nach Hochverrat.«
    Sie hob das Kinn, und ihre Augen funkelten. »Seid Ihr etwa ein kleinkarierter Paragrafenreiter, Nash?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, aber ich bin auch kein unbedachter Dummkopf.«
    Miss Neville schien sich ein wenig zu entspannen. »Ihr habt ganz recht damit, vorsichtig zu sein«, entgegnete sie. »Doch manchmal verzweifle ich, weil ich meine Reederei nicht nach Amerika verlegt habe. Englands Steuerpolitik ist lästig geworden, und die politischen Restriktionen, die unserem Unternehmen auferlegt werden, sind ... ah, aber genug davon. Ich langweile Euch auf unverzeihliche Art und Weise.«
    »Ich bezweifle, dass Ihr das je könntet, Miss Neville. Eher könnet Ihr mich mit Euren Laissez-faire -Überlegungen schockieren. Und Ihr versteht, nicht wahr, dass es für eine Frau Eurer Herkunft als höchst ungewöhnlich gilt, solche Ansichten zu haben, ganz zu schweigen davon, in ein Unternehmen eingebunden zu sein.«
    Sie warf einen neugierigen Seitenblick in seine Richtung. »Findet Ihr es ungehörig, Lord Nash?«, fragte sie. »Oder fasziniert es Euch? Fühlt Ihr Euch abgestoßen von einer Frau, die sich der traditionellen Rolle als Ehefrau verweigert und persönlicher und wirtschaftlicher Freiheit den Vorzug gibt?«
    Ihre deutlichen Worte verblüfften Nash. War sie eine solche Frau? Fühlte er sich abgestoßen? Es war eine zulässige, wenn auch seltsame Frage. »Ich bin mir nicht sicher«, erwiderte er ehrlich. »Mir war nicht bewusst, dass Eure Ansichten so weit gehen, dass Ihr die traditionelle Rollenverteilung verwerft.«
    »Kommt schon, Nash, Ihr dürft eine Lady niemals anlügen«, sagte sie spöttisch. »Natürlich war es Euch bewusst. Andernfalls würdet Ihr nicht Arm in Arm mit mir spazieren gehen. Ihr seid wohl kaum auf der Suche nach einer Ehefrau.«
    »In der Tat bin ich das nicht. Aber was hat das eine mit dem anderen zu tun?«
    »Ihr habt eine alleinstehende, offensichtlich nicht heiratswürdige Frau vor aller Augen eingeladen, mit Euch spazieren zu gehen«, erwiderte sie. »Sicherlich ist Euch die Bedeutung Eures Handelns bewusst?« Sie blieb stehen und wandte sich ihm zu. »Seht, wir sind jetzt außer Sichtweite der anderen. Aber es kümmert Euch nicht, weil Ihr bereits wisst, Nash, dass Eurem kostbarsten Besitz – Eurem geliebten Junggesellenstatus – von mir keine Gefahr droht.«
    Nash starrte auf den Fluss hinunter und begriff, dass sie recht hatte. Er machte sich keine Gedanken darüber. Mehr noch – Miss Neville war vielleicht die einzige Frau hier, bei der er ganz er selbst sein konnte. Und abgelenkt von der Hitze ihrer Debatte hatte er vergessen, wachsam zu sein. Sie hatten die Grenzen von Henslow House längst hinter sich gelassen. Widerstrebend erkannte er, dass es an der Zeit war kehrtzumachen.
    »Ein kleines Stück Weg zurück habe ich eine Bank unter den Bäumen gesehen«, sagte er. »Warum kehren wir nicht um und lassen uns dort nieder?«
    »Eine Umkehr zurück in die Grenzen der Schicklichkeit?«, neckte sie ihn.
    »Ich versuche meine Besorgnis um Euren guten Ruf zu zeigen, Miss Neville, so sehr mich das auch selbst überrascht«, entgegnete er trocken. »Euren guten Namen zu ruinieren ist eine Schuld, mit der ich lieber nicht leben möchte.«
    »Wie äußerst fürsorglich von Euch, Nash. Aber ich glaube, Ihr habt mir nicht zugehört.«
    »Ich habe zugehört«, widersprach er. »Aber Ihr seid sehr jung, meine Liebe. Und zudem ist da noch Lady Louisa, an die es zu denken gilt.«
    Miss Nevilles Gesichtsausdruck fiel in sich zusammen. »Ich will zugeben, Nash, dass Ihr recht habt, was meine Cousine angeht«, räumte sie ein. »Ich wünsche nichts zu tun, was sie schlecht beeinflussen oder ihre Chance auf eine gute Partie zunichtemachen könnte. Aber abgesehen davon, Nash, bin ich nicht sehr jung. Ich bin fast

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