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Entflammte Herzen

Entflammte Herzen

Titel: Entflammte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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viel zu schnell gegangen ist«, gestand sie Becky. »Und dass es deshalb auch nicht lange halten kann.«
    »Sei einfach nur froh, dass es überhaupt geschehen ist«, riet Becky. »Und sorg dafür, dass eure Ehe hält. Denn das ist deine Entscheidung, meine Liebe.« Und damit gab sie Mandy einen sanften Schubs in Kades Richtung und ging weiter zu Doc Boylen, um auch ihm ein Wort des Trostes und einen Kuss zu geben.
    Angus lächelte Mandy an, als sie Kade erreichte. »Der Doc sagte, du wärst ihm bei den Sussex-Kindern eine große Hilfe gewesen«, bemerkte ihr Schwiegervater. »Ich bin stolz darauf, dich Tochter nennen zu dürfen.«
    Heiße Tränen brannten hinter Mandys Lidern, aber sie blinzelte rasch, um sie wieder zurückzudrängen. Sie wusste nicht, was sie erwidern sollte, wagte im Grunde sogar nicht einmal zu sprechen. Niemand war je stolz auf sie gewesen, oder jedenfalls nicht so, wie diese Menschen hier es meinten. Verbunden mit dem Rat, den Becky ihr gegeben hatte, und aus dem Munde des Oberhauptes des McKettrick-Clans genügte dieses Kompliment schon fast, um sie ganz und gar zu überwältigen.
    »Habt ihr Emmeline gesehen?«, fragte Concepcion, als sie mit zwei dampfend heißen Bechern Apfelwein für sich und ihren Mann kam. »Ich mache mir Sorgen um sie. Sie war auf der Beerdigung so durcheinander.«
    Mandy schämte sich. Wie hatte sie ihre Freundin auch nur für einen Moment vergessen können? »Ich werde sehen, wie es ihr geht«, meinte sie und wandte sich in Richtung Treppe, nachdem sie einen raschen Blick mit Kade gewechselt hatte.
    Leise klopfte sie an die Tür des Zimmers, das Rafe und Emmeline während ihrer Aufenthalte in der Stadt bewohnten, und ging auf Rafes beinahe schroffes »Ja?« hinein.
    Emmeline lag still und mit geschlossenen Augen auf dem Bett, und Rafe hatte sich einen Sessel zu ihr herangezogen und hielt ihre Hand. Ein düsterer Ausdruck stand in seinen Augen, als er zu Mandy aufblickte, aber sie sah auch die für die McKettricks so charakteristische Kraft in diesem Blick.
    »Ich werde mich eine Weile zu Emmeline setzen«, entschied Mandy. Und dann riskierte sie es sogar, ihm vorzuschlagen, hinunterzugehen und mit Kade zu reden.
     

Kapitel 56
     
    R afe blieb am Fuß der Treppe stehen und ließ seinen Blick durch die Eingangshalle schweifen, um ihn schließlich nicht gerade wohlwollend auf Kade verweilen zu lassen, der allein an einem der Fenster stand und auf die Straße hinaus-starrte. Er schien die anderen Leute im Raum nicht einmal wahrzunehmen, aber das war ja wieder mal typisch Kade! Er war ein Bücherwurm, der sich die meiste Zeit mehr für die toten, verstaubten Philosophien der alten Griechen und Römer interessierte als für die Lebenden. Es hätte Rafe nicht überrascht herauszufinden, dass Kade in Gedanken mal wieder irgendeine alte Schlacht durchging, Parallelen zwischen ihr und seinem derzeitigen Banditenproblem zog und eine Strategie daraus zu entwickeln versuchte.
    Mit einem ergebenen Seufzer setzte Rafe sich in Bewegung, durchquerte den großen Raum und blieb dann direkt neben Kade stehen. Die Straße erschien ihm leer, wie ausgestorben, doch wer wusste schon, was Kade dort sah?
    Ein ungemütliches Schweigen entstand zwischen den Brüdern, aber Rafe war sich durchaus im Klaren darüber, dass es seine Aufgabe sein würde, es zu brechen. Schließlich war er es, der zu Kade gegangen war, und so musste er dann wohl auch das Gespräch beginnen.
    »Ich hörte, ihr habt geheiratet, du und Mandy...«
    Kade hob einen Becher Apfelwein an seine Lippen und nahm einen kleinen Schluck daraus, drehte sich aber weder zu Rafe um noch blickte er in seine Richtung. »Das stimmt«, antwortete er nach einer Weile. »Wie geht es Emmeline?«
    Rafe verkniff sich eine scharfe Erwiderung. »Ich denke, mit der Zeit wird sie wieder genesen.«
    Kade trank noch etwas Punsch. »Und was ist mit dir?«
    »Es ging mir schon mal besser.« Rafe verschränkte die Arme, fragte sich, was seinen Bruder an dieser menschenleeren Straße wohl so faszinieren mochte, und zwang sich, weiterzureden und es hinter sich zu bringen. »Neulich abends, als ich sagte, es sei deine Schuld, dass Emmeline das Kind verlor, da habe ich mich geirrt. Wahrscheinlich hast du ihr sogar das Leben gerettet.«
    Mit einem Anflug von Belustigung im Blick wandte Kade sich endlich zu Rafe um und schlug sich grinsend mit der flachen Hand aufs Ohr. »Komisch«, meinte er gedehnt. »Es kommt mir fast so vor, als hätte ich gerade gehört,

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