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Entfuehrt

Entfuehrt

Titel: Entfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Tyler
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wollte nicht wieder in das Bett gehen und sich in seinen Decken und Kissen wälzen. Nicht ohne ihn. Und mit ihm stand nicht zur Debatte. Noch nicht.
    »Bist du hungrig?«
    »Vielleicht ein bisschen.«
    »Du könntest uns ja was kochen«, schlug er vor. Und er meinte das vollkommen ernst! »Wir haben einen Gasherd. Der wird noch funktionieren.«
    »Dies ist dein Haus. Wie wär’s denn, wenn du uns Frühstück machst?«
    Er schüttelte ungehalten den Kopf. »Ich koche nicht. Und ich will Pfannkuchen. Kannst du Pfannkuchen machen?«
    Sie wollte schon ablehnen, aber langsam machte sich in ihr die Erkenntnis breit, dass sie auf dem besten Weg war, ihm überhaupt nichts mehr abschlagen zu können.
    Der Gedanke ließ sie erschaudern. Ihr Blick ruhte auf seinen muskulösen Unterarmen, die trotz der herrschenden eisigen Temperaturen gebräunt und mit feinen, hellblonden Härchen überzogen waren. Seine Oberarmmuskeln spannten sich an, während er am Türrahmen Klimmzüge machte.
    »Komm mit«, sagte er plötzlich, als hätte er eine Entscheidung getroffen. Er bewegte sich, nahm eins der Windlichter und reichte ihr das andere. Sie hatte gedacht, er würde sie nach unten in die Küche führen, aber stattdessen folgte sie ihm eine Treppenflucht nach oben, wo sich weitere Räume befanden, die ähnlich wie Jakes geschnitten waren. Sie waren geschmackvoll eingerichtet und sauber. Aber es war offensichtlich, dass dort niemand wohnte.
    »Was ist das?«, fragte sie und hielt das Windlicht hoch, um den Raum besser überblicken zu können.
    »Ein paar Räume, die wir vermieten«, sagte er. Sie wirbelte zu ihm herum und starrte ihn an.
    »Du meinst das ernst.«
    »Ich mache nicht so viele Witze, Isabelle.«
    »Wie kommst du darauf, ich würde bei dir und deinen Brüdern einziehen?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Wahrscheinlich bist du lieber beim Admiral. Da wirst du mit Zuwendung überhäuft.«
    »Du weißt, dass ich das nicht mag.«
    »Ich weiß, dass es dich zerreißt, weil du einerseits gern allein sein willst und andererseits Angst davor hast, tatsächlich auf dich gestellt zu sein.«
    »Woher weißt du das denn?«
    Er starrte an ihr vorbei aus dem Fenster. Sein Gesicht war regungslos. »Ich habe dort gelebt.« Dann ruhte sein Blick auf ihr. »Nimm das Angebot an, oder lass es. Ich stelle keine weiteren Bedingungen.«
    Sie ging durch die einzelnen Zimmer. Die Einrichtung hatte eindeutig einen eher weiblichen Charakter. Klassisch, aber nicht rüschig. Und trotzdem. Irgendwann hatte hier einmal eine Frau gelebt.
    Sie drehte sich zu ihm um. »Es ist perfekt. Ich nehme an. Und ich werde natürlich Miete zahlen.«
    »Wie wär’s, wenn du einfach für uns kochst?«, fragte er. Sie seufzte. »Ich meine, ich weiß, du wirst sehr beschäftigt sein, sobald der Offizierslehrgang losgeht. Aber bis dahin solltest du dir deine Zeit ziemlich frei einteilen können, wenn du nur als Ärztin auf dem Stützpunkt arbeitest.«
    »Du bist wirklich unmöglich.«
    »Das sollte dich nicht überraschen. Im Übrigen willst du es doch gar nicht einfach haben.«
    Sie machte sich nicht die Mühe, ihm zu sagen, dass er recht hatte. Das hatte er bestimmt schon oft genug gehört. »Wenn wir schon darüber sprechen, was alles nicht einfach ist, meinst du, ich werde es beim Offizierslehrgang schwer haben?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Jeder hat es da schwer.«
    »Auch du?«
    Er warf ihr einen Seitenblick zu. »Ich dachte, du wolltest mir Frühstück machen.«
    »Aha, es gibt also etwas, das dieser Mann aus Stahl schwierig findet«, überlegte sie laut. Er ignorierte diese Bemerkung.
    »Du wirst eine harte Zeit durchstehen müssen, wenn du beschließt, diesen Weg bis zum Ende zu gehen. Warum machst du nicht einfach weiterhin das, was du jetzt tust?«
    »Weil ich das tun will, was ich vorher gemacht habe. Ich will wieder zurück und dort helfen, wo ich was verändern kann.«
    »Und du glaubst, irgendeine magische Blase wird dich schützen, wenn du mit dem Militär dorthin gehst? Das wird nicht passieren.«
    »Das weiß ich doch. Gott, ich weiß es nur zu gut. Ich bin keine Idiotin«, sagte sie. Zugleich wurde ihr aber bewusst, dass sie tatsächlich in gewisser Weise eine Idiotin war, denn ungefähr so hatte sie es sich vorgestellt. »Ich werde dann wissen, wie ich mich besser schützen kann«, erklärte sie heftiger als beabsichtigt.
    »Hey.« Er trat näher und legte seine Hand auf ihren Arm. »Wenn du lernen willst, dich zu verteidigen, kann ich dir

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