Entfuehrung auf die Insel des Gluecks
Lächeln auf sein Gesicht.
Verlegen senkte Cara den Blick. âIch meine ⦠Also, ich wollte sagen â¦â Sie schluckte. âIch würde mich gern frisch machen.â
âGute Idee. Erstmal eine Dusche und trockene saubere Kleidung. Und dann essen wir was.â
âIch möchte nichts essen.â
âDas sagtest du bereits.â Er legte ihr eine Hand auf die Taille. âAuf gehtâs.â
âWohin?â
âNach oben.â
âWozu?â
Langsam verlor er die Geduld mit ihr. âNun hör mir mal genau zu: Ich bin todmüde, habe einen leeren Magen und stecke seit einer halben Ewigkeit in diesen Klamotten. AuÃerdem habe ich Kopfschmerzen. Ich kann mir also etwas Besseres vorstellen, als mich mit einem weinerlichen Kleinkind abzugeben. Also halt jetzt lieber den Mund und tu, was ich dir sage.â
âIch habe doch nur gefragt â¦â
âDu machst mich wahnsinnig!â Wütend hob Alex sie hoch und marschierte mit ihr in den ersten Stock, wobei er ihre Protestrufe einfach ignorierte. Er stieà eine halb offen stehende Tür mit der Schulter auf, betrat das Zimmer und setzte Cara ab. Kurz darauf erhellte auch hier eine Kerze den Raum.
âDu kannst dich nützlich machenâ, sagte Alex kühl. âHier sind Streichhölzer, zünde bitte die anderen Kerzen an.â
âBist du sicher, dass du mir das zutraust?â, fragte Cara zuckersüÃ. âIch bin doch noch ein Kleinkind.â
âZünde gefälligst die verflixten Kerzen an!â
Sie gehorchte, aber nur, weil sie selbst neugierig auf ihr neues Gefängnis war. Na ja, als Gefängnis konnte man das riesige Schlafzimmer mit dem eingebauten Kamin und dem Himmelbett vielleicht doch nicht bezeichnen.
âGefällt dir deine neue Unterkunft?â
Erschrocken fuhr Cara herum. Alex hatte sich geräuschlos angeschlichen â wie eine Raubkatze.
âLass das bitte, Alex.â
âWas denn? Darf ich nicht fragen, ob es dir hier gefällt?â
âDu sollst dich nicht so anschleichen. Ich mag das nicht.â
âSonst noch irgendwelche Beschwerden, da wir gerade dabei sind?â
Seine Augen glitzerten gefährlich, doch sie war zu müde, um sich zu fürchten.
âJa, ich möchte wissen, warum du mich hergebracht hast.â
âDas habe ich dir doch gesagt: Weil du hier in Sicherheit bist.â
âIn New York war ich auch sicher.â
âKlar, wenn man die Videokamera, die Abhörgeräte und den Typen vergisst, der in deine Wohnung eingebrochen ist. Ganz zu schweigen von dem anderen Killer auf der StraÃe.â
Vielleicht stimmte das. Trotzdem sah sie keine Veranlassung, ihm zu vertrauen. Wahrscheinlich war das alles eine abgekartete Sache. Und woher sollte sie wissen, ob die Typen nicht zu ihrem Schutz abgestellt worden waren?
Das sagte sie Alex auch sofort.
Er musterte sie ungläubig. âWillst du etwa behaupten, ich hätte mir die Videokamera und die Wanzen nur ausgedacht?â
âIch finde lediglich, dass es ganz schön praktisch für dich war, die Geräte zu finden. So konntest du bequem als edler Ritter auftreten.â
Alex lachte. âDu hast wirklich eine blühende Fantasie. Und was ist mit den Typen? Die hältst du wohl für Pfadfinder, die dich beschützen sollten?â
Natürlich hatte er recht, sie glaubte ja selbst nicht daran, dass er das alles fingiert hatte. Und diese schrecklichen Männer waren ganz sicher nicht zu ihrem Schutz abkommandiert worden.
Kein Mensch interessierte sich dafür, sie zu beschützen. Alle wollten etwas von ihr, auch Alexander Knight, doch sie war nicht bereit, es ihnen zu geben.
âDie Kerle wollten dir wehtun, Baby. Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Sie wollten dich aus dem Weg räumen.â
âUnd du willst das nicht?â, fragte sie leise.
Am liebsten hätte er sie an sich gezogen und ihr versichert, dass sie bei ihm sicher sei. Er würde sie beschützen. Aber vor wem eigentlich? Vor dem Mafiaboss, mit dem sie das Bettgeteilt hatte? Vor der Staatsanwaltschaft, mit der sie nicht zusammenarbeiten wollte?
Auf keinen Fall durfte er auf ihre Mitleidstour hereinfallen. Sonst käme er noch in Teufels Küche.
Alex machte die Tür zu, wobei er Cara keine Sekunde lang aus den Augen lieÃ.
âMoment malâ, sagte sie. âAlex â¦â
âJetzt bin ich also wieder der liebe Alex,
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