Entfuehrung mit Folgen
irgendeine hübsche Frau, und tanz mit ihr oder auf was auch immer du Lust hast.“
Nach einer kurzen Pause antwortet er. „Die hübscheste Frau aus dem ganzen Club sitzt doch schon bei mir.“
Erstaunt sehe ich ihn an, sein Blick ist unergründlich. Dann fange ich an zu lachen.
„Du kannst ja doch lustig sein, wenn du willst“, kichere ich, fühle mich aber trotzdem irgendwie geschmeichelt.
Jason geht nicht weiter darauf ein und bestellt sich anstatt dessen einen Whiskey.
„Wie bist du eigentlich Vampir geworden?“, frage ich neugierig.
Er sieht mich einen Augenblick an und weiß offenbar zunächst nicht, wie er auf diese Frage antworten soll.
„Das ist lange her“, murmelt er.
„Egal, ich will es wissen“, beharre ich. Worüber soll ich schon sonst mit ihm reden? Und es ist ja wohl klar, dass ich einige Fragen habe.
„Jemand hat mich gebissen, ganz normal.“ Er schaut auf sein Glas, während er das sagt.
Der Bass wummert und die Lichter tanzen über unseren Köpfen. Trotz der eindeutigen Offenheit dieses Ortes scheint es vertrauter zwischen uns zu werden.
Ich merke, dass er nicht näher darauf eingehen will. Vielleicht hat er Schlimmes durchgemacht. Wahrscheinlich. Sonst wäre er ja kein Vampir.
„Und du trinkst auch so richtig Blut und so?“
Er nickt und grinst. Ich bin ganz überrascht, wie schön sein Lächeln ist. Bisher habe ich es so selten gesehen.
„Wirst du auch mein Blut trinken?“, frage ich und kann ein nervöses Vibrieren in meiner Stimme nicht unterdrücken.
„Nochmal? Das wäre ja dumm. Ich stecke ja jetzt schon in einem ganz schönen Schlamassel.“
„Wieso hast du mich im Club eigentlich gebissen, wenn du das doch gar nicht darfst?“
Wieder macht er eine Pause, bevor er antwortet. Es scheint, als ob er sich erst darüber klar werden muss, welche Worte er wählt, oder wie viel er mir wirklich erzählen will.
„Ich hatte wirklich viel getrunken und befand mich an dem Abend in einer Verfassung, die ihr Menschen als emotional instabil bezeichnet. Und dann habe ich dich gesehen… Du hast mich sofort fasziniert, das muss ich wirklich zugeben. Als wir auch noch getanzt haben, konnte ich mich einfach nicht mehr beherrschen. Ich habe dich auf den Parkplatz geschleppt und konnte mich nicht bremsen. Als mir klar geworden ist, was ich da überhaupt mache, hatte ich die größten Schuldgefühle. Aber jetzt kann ich auch nichts mehr daran ändern.“
Wow, ich bin total beeindruckt davon, wie sehr Jason sich mir gerade geöffnet hat. Er war fasziniert von mir? Mhh, wie soll ich das denn verstehen?
Wir gehen nicht weiter darauf ein, sondern kippen unsere Tequila-Shots endlich runter. Das tut gut!
Eine halbe Stunde später befinde ich mich mehr oder weniger eng an Jason gepresst mitten auf der Tanzfläche. Er hat mir noch ein bisschen von seinem Leben erzählt. Anscheinend hatte er es nicht immer einfach, aber so viel hat er mir nicht verraten. Das ist nur das, was ich herausgehört habe.
Der Vorschlag, zu tanzen, kam von mir.
Und jetzt sind wir uns so nahe, wie zuletzt, als er mich über seiner Schulter getragen hat.
Bei mir dreht sich immer noch alles. Naja, ich habe ja auch nichts unternommen, um dem entgegenzuwirken. Auf meinem Gesicht befindet sich ein fettes Grinsen, das ich irgendwie nicht mehr abstellen kann.
Man muss es doch mal von der positiven Seite sehen! Ich habe jetzt mindestens eine Woche lang keine Schule, habe die Chance mal was anderes zu sehen und die beiden Typen, die mich festhalten sind weder böse noch hässlich. Okay, sie sind Vampire. Was genau das für mich heißt habe ich noch nicht herausgefunden. Ich weiß nicht, ob sie mir wehtun werden oder gefährlich für mich sein können. Und ob sie Menschen töten, darüber möchte ich im Moment lieber nicht nachdenken. Aber alles in allem ist meine Situation gar nicht mal so schlecht.
Ich bin erstaunt, wie gut ich auf den hohen Schuhen tanzen kann, die ich anhatte, als Jason mich entführte. Doch dann schubst mich jemand von hinten an und ich falle erschrocken nach vorne.
Jason fängt mich im letzten Moment auf. Ich lehne an seiner Brust und seine Hände sind gefährlich nahe an meinem Hintern. Einen kurzen Augenblick sehe ich ihm in die Augen und kann seinen Blick nicht deuten. Aber egal, jetzt bekomme ich Lust auf mehr. Also grinse ich ihn frech an und lasse meine Hüften kreisen.
Obwohl wir schon seit einer Weile tanzen, scheint er überrascht zu sein. Als er nicht reagiert, lege ich meine Hände auf seine Brust und
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