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Entfuehrung nach Gretna Green

Titel: Entfuehrung nach Gretna Green Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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sicher, dass du das willst?“
    Ein Schauer durchlief ihren Körper.
    Gregor legte ihr eine Hand auf die Schulter und strich von dort aus quälend langsam an ihrem Arm entlang. „Ich möchte dein Haar lösen und zusehen, wie es auf deine nackten Schultern fällt. Aber ich kann es nicht tun. Nicht hier.“ Er ließ seine Hand sinken und bewegte sich von ihr fort. „Doch in London ... wenn wir allein sind ... “ Er ließ den Rest des Satzes in der Luft hängen, und die unausgesprochenen Worte füllten die Luft zwischen ihnen.
    Einen winzigen Moment lang geriet sie ins Schwanken, als wollte sie sich seinen verführerischen Worten ergeben, doch dann erlangte sie die Kontrolle über sich selbst wieder und verschränkte schützend die Arme vor der Brust.
    Gregor betrachtete sie mit einem leisen Anflug von Befriedigung. Das Verlangen hatte ihren Blick verdunkelt und ihre Haut mit zarter Röte überzogen. Auch sie konnte das, was zwischen ihnen geschah, nicht aufhalten, ganz gleich, was sie sagte.
    „Wir wären dumm, würden wir uns diese Gelegenheit entgehen lassen,Venetia.“
    Bei seinen Worten waren ihre Lippen schmal geworden. „Ganz gleich, ob es der Schnee war, Gregor oder die erzwungene Nähe in diesem Gasthaus oder ganz einfach Verwirrung, die sich in ... was auch immer verwandelt hat, ich will nicht mehr darüber wissen, und ganz sicher will ich es nicht wieder erleben.“
    Er wusste, dass er ihr mit einer einzigen Berührung hätte beweisen können, wie sehr sie sich irrte.
    Und als ihr Blick seinem begegnete, wurde ihm klar, dass auch sie es wusste. Sie wusste es und kämpfte mit aller Kraft dagegen an.
    Mit kochendem Blut und einem Körper, der vor Verlangen vibrierte, machte er einen Schritt auf sie zu, doch sie wirbelte herum und floh fast im Laufschritt in Richtung des Gastraumes. Bevor sie die Tür öffnete und ins Zimmer schlüpfte, warf sie ihm über die Schulter einen letzten Blick zu, dann fiel auch schon die Tür hinter ihr ins Schloss. Gregor machte sich auf, ihr zu folgen, doch die Frauenstimmen, die sich zu Venetias Begrüßung im Zimmer erhoben, ließen ihn innehalten. Sie war nicht allein, verdammt.
    Lange stand er bewegungslos da, den Blick auf die geschlossene Tür geheftet, der Körper schmerzend vor Verlangen. Im Stillen verfluchte er sie dafür, dass sie die körperliche Anziehung abstritt, die zwischen ihnen war. Das würde niemals aufhören, wenn sie sich diesen Gefühlen nicht stellten.
    Niemals.
    Schließlich ging Gregor nach draußen und spürte erleichtert, wie die frische Luft kühlend über seine Haut strich. Für den Moment mochte Venetia sicher vor ihm sein, aber die Zeit würde kommen, zu der sie wieder allein waren.
    Und dann würde alles ganz anders aussehen.

11. Kapitel
    Die MacLeans sind sehr, sehr leidenschaftliche Männer, und das kann ein Segen und ein Fluch sein ...
    ...so sprach die alte Heilerin Nora von Loch Lomond in einer kalten Nacht zu ihren drei jungen Enkelinnen.
    Gregor schlenderte auf die Scheune zu. Verdammt noch mal, was erwartete sie von ihm? Sollte er etwa die Leidenschaft ignorieren, die zwischen ihnen brannte? Das wäre die dümmste Art gewesen, mit der Situation umzugehen. Sie mussten ihre Leidenschaft leben, mussten sie erforschen und mussten herausfinden, was sie schürte. Nur dann konnten sie auch anfangen, diese Gefühle zu kontrollieren. Die einzige Alternative war, ihre Freundschaft aufzugeben und sich niemals wiederzusehen ... und er war absolut nicht bereit, sich auf diese Lösung einzulassen.
    Vor der Scheune blieb Gregor stehen und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen. Es war immer noch so kalt, dass der Schnee nicht vollständig wegschmolz, und er schauderte kurz und wünschte sich, er wäre noch einmal in sein Zimmer gegangen und hätte seinen Mantel geholt.
    Laute Geräusche aus dem Stall erregten seine Aufmerksamkeit, und er sah das warme Licht, das durch die Ritzen der Tür nach draußen fiel. Dort drinnen würde es wärmer sein, als wenn er hier draußen auf dem Hof herumstand.
    Während er auf den Stall zuging, knirschten die Sohlen seiner Stiefel im frisch gefallenen Schnee, als wollten sie sich über ihn lustig machen. Was für eine scheußliche Situation!
    Gregors Atem bildete weiße Wölkchen in der Luft, als er die Stalltür erreichte. Er blieb stehen und drehte sich zu dem großen Fenster des Gastraumes im Erdgeschoss, konnte aber zwischen den Vorhängen kein Gesicht sehen.
    Entsetzt über seine eigene Enttäuschung, wandte

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