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Enthuellung

Enthuellung

Titel: Enthuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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es jetzt noch nicht weißt, dann später.«
    Er zieht mich in das Gedränge und überlässt es mir, die Bedeutung seiner Worte zu erraten, was mich nicht überrascht. Es ist eine dieser doppeldeutigen und verschlüsselten Botschaften, die ich später verstehen werde – wenn überhaupt.
    Wir betrachten mehrere Tische mit Speisen und bleiben an einem stehen, auf dem eine Auswahl Fingerfood angerichtet ist. Wir füllen kleine Teller und tun unser Bestes zu essen, während wir mit den vielen Leuten plaudern, die mit Chris reden wollen. Ich schiebe mir gerade das letzte kleine Sandwich in den Mund, als plötzlich Gina Ray an seiner Seite erscheint, eine berühmte Schauspielerin, die laut Google mit Chris zusammen war.
    Ihr Haar ist wie braune Seide, ihr Kleid rot und tief ausgeschnitten, um ihr üppiges Dekolletee zur Schau zu stellen, das sie an Chris’ Arm presst, während sie ihn umarmt. »Chris!«, ruft sie aus. »Wie schön, dich zu sehen.« Ihre Stimme ist voll, eine entzückende Mischung aus zänkischem Weib und Hollywoodvamp, genau wie sie selbst.
    Das Einzige, was an mir üppig ist, ist meine Unsicherheit, von der ich mir geschworen habe, sie im Krankenhaus zurückzulassen, aber anscheinend hat sie Widerhaken. Verglichen mit Gina Ray fühle ich mich unbeholfen und undamenhaft und absolut nicht Star- oder Chris-würdig. Ich fühle mich wie die süße kleine Lehrerin, die nichts auf dieser Party zu suchen hat, schon gar nicht mit einem Mann wie Chris. Ich stelle meinen Teller beiseite und kämpfe gegen den Drang wegzulaufen, obwohl ich keine Ahnung habe, wohin.
    Chris scheint meine Reaktion zu spüren und macht sich aus Ginas Umarmung los, dann legt er mir den Arm um die Taille. »Sara, das ist Gina Ray. Gina unterstützt schon seit mehreren Jahren unsere Wohltätigkeitsveranstaltungen, und« – er sieht mich vielsagend an – »anders als die Paparazzi zu wissen vorgeben, die sie wie verhungernde Tiere jagen, bin ich nie mit ihr ausgegangen. Gina, das ist Sara McMillan, mit der ich tatsächlich ausgehe und die du hoffentlich noch oft an meiner Seite sehen wirst.«
    Seine Ankündigung erleichtert mich und verschafft mir ein warmes Gefühl in der Brust. Ich schmiege mich an Chris, seine Finger spannen sich um meine Hüfte.
    Gina verdreht spielerisch die Augen. »Ich habe mich mit meinem Scheckbuch für diesen Datingskandal entschuldigt, Chris. Hör auf, mir ein schlechtes Gewissen zu machen, weil ich dir das zugemutet habe.« Sie richtet ihre Aufmerksamkeit auf mich, und ihre hellblauen Augen, so anders als meine schokoladenbraunen, erinnern mich an Diamanten im Mondlicht. »Und ich freue mich sehr, Sie kennenzulernen, Sara.« Sie streckt die Hand aus, und ich ergreife sie. Eine Kamera blitzt auf, und sie wirft Chris, während sie noch immer meine Hand hält, einen Seitenblick zu. »Es ist nicht meine Schuld, wenn die Nachrichten von morgen lauten, dass Gina Ray eine Begegnung mit der neuen Freundin ihres Exliebhabers hatte. Wirklich nicht meine Schuld.« Irgendjemand ruft Ginas Namen, und sie lässt meine Hand los. »Ich komme gleich wieder.«
    »Du hast den Tratsch darüber gelesen, dass ich mit ihr zusammen war«, beschuldigt mich Chris, sobald wir wieder allein sind.
    »Warum sagst du das?«, frage ich schuldbewusst.
    »Du hättest dich fast an deinem Sandwich verschluckt, als sie mich umarmt hat.«
    Ich zucke die Achseln. »Sie ist ein Filmstar. Ich habe sie angehimmelt.«
    Seine Lippen zucken. »Ist das so?«
    »Okay. Ich könnte dich auch irgendwann gegoogelt haben.«
    »Gibt es noch irgendetwas, das ich erklären muss?«
    »Nein. Nichts.« Und ich meine es ernst. Ich glaube, dass er immer noch Geheimnisse vor mir hat, aber keins davon wird ein Google-Treffer sein. Sie werden inmitten seines Schmerzes zu finden sein, von dem ich hoffe, dass er mir eines Tages erlauben wird, ihn zur Gänze zu verstehen. Meine Stimme wird weich. »Ich weiß alles, was ich wissen muss.«
    Ein Anflug von Sorge blitzt in seinen grünen Augen auf – darauf scheine ich mich wirklich gut zu verstehen.
    »Sara …« Er wird unterbrochen, und plötzlich umringt uns eine Gruppe Leute, die alle mit Chris sprechen und mich kennenlernen wollen. Wir werden in ein Gespräch verwickelt, aber unsere Blicke treffen sich und halten einander fest. Unausgesprochene Worte zwischen uns, die gehört sein wollen.
    Im Laufe der nächsten Stunde mischen Chris und ich uns unter die lebhafte Menge, und ich bin erleichtert, als sich die Atmosphäre

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