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Enthuellung

Enthuellung

Titel: Enthuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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ihm gesagt habe. »Ich weiß alles, was ich wissen muss, Sara.«
    Wieder schüttele ich den Kopf. »Nein. Du verstehst nicht, wie schlimm es war. Ich bin mit diesem Mann in meinem Bett erwacht, und ich kann niemandem außer mir selbst die Schuld daran geben. Ich habe ihm erlaubt, mir einen Ring an den Finger zu stecken und mir zu befehlen, nach Las Vegas zurückzukehren.«
    »Aber du bist nicht gegangen.«
    »Nein.« Bei dem bloßen Gedanken an diesen Morgen bekomme ich Gänsehaut, bei dem Gedanken daran, wie Michael mich berührt hat, wie er sich benommen hat, als wäre ich sein Besitz.
    »Erzähl es mir«, drängt er. »Was ist passiert?«
    Ich starre auf seine Brust und hole Luft, versuche, mich zu beruhigen, aber es scheint in meiner Kehle festzustecken. Ich kriege kein Wort heraus.
    Chris legt die Finger unter mein Kinn. »Was ist als Nächstes passiert, Sara?«
    »Ich habe ihm eingeredet, dass ich nach Kalifornien zurückkehren wolle, um zu packen. Dann hab ich gewartet, bis ich in San Francisco gelandet war, habe ihn angerufen und ihm mit einer einstweiligen Verfügung gedroht.«
    »Und?«
    »Er hat gelacht und mir gesagt, ich hätte ihn praktisch angebettelt, es mir zu besorgen, und genau das würde er den Cops erzählen. Ich sagte ihm, ich würde an die Öffentlichkeit gehen, und er erwiderte, er würde mich als die enterbte Tochter hinstellen, die auf Rache aus sei.«
    »Und was hast du gesagt?«
    »Nur zu. Mein Ruf scherte mich nicht, aber seiner war ihm wichtig.«
    »Und er hat sich ferngehalten.«
    »Bis heute Abend.«
    Chris umfasst mein Gesicht und küsst mich, aber es ist nicht nur ein Kuss. Es ist Feuer und Eis und Leidenschaft und Hitze und Liebe. Da ist Liebe in diesem Kuss, und ich lehne mich an ihn, umfasse seine Handgelenke, und ich will nicht, dass dieser Moment endet. Seine Lippen verweilen auf meinen, und für diesen Moment gibt es nichts anderes als uns, keinen Michael, keine Vergangenheit, keine Zukunft, um die ich mich sorgen müsste.
    »Sara«, flüstert er, streicht mir übers Haar und sieht mich an. »Dass du denken kannst, ich würde dich deswegen hassen, zeigt nur, wie sehr dieser Mann dir seinen Willen aufgezwungen hat.«
    »Ich
hasse mich für diese Nacht, Chris. Ich hasse es, wie schwach und jämmerlich ich war. Ich hasse es, wie …«
    Er schneidet mir die Worte mit einem Kuss ab, dann streichelt er mit dem Daumen über meine Lippen. »Du bist alles andere als schwach. Du warst sehr mutig und klug, wie du damit umgegangen bist. Und er wird dich nie wieder anfassen. Du hast mein Wort.«
    »Chris«, flüstere ich und greife nach seiner Hand. »Chris, da ist noch mehr. Heute Abend …«
    »Später. Erzähl es mir später. Bleib einen Moment hier. Ich werde zurückkommen und dich holen.«
    Er macht Anstalten wegzugehen, und Panik überwältigt mich. Ich halte ihn am Arm fest. »Nein. Halt. Was hast du vor?«
    »Ich werde mich selbst um Michael kümmern.«
    »Nein!«, sage ich schnell. »Das ist es, was ich dir erzählen muss. Ich glaube, er weiß von dem Club, und er hat gedroht, dich mit seinem Wissen zu ruinieren. Er wird es tun. Ein solches Monster ist er.«
    Chris umfasst meine Wange. »Wenn du denkst, dieser Mistkerl kann mich vernichten, kennst du mich nicht so gut, wie du mich eines Tages kennen wirst.« Er beugt sich vor und küsst mich abermals fest auf den Mund. »Er wird dich nicht noch einmal anfassen.«
    Er ist verschwunden, bevor ich ihn aufhalten kann.
    Ich berühre meine Lippen, schmecke ihn immer noch, diesen Mann, der in mein Leben gerauscht ist und
mich
wieder geweckt hat. Wie konnte ich ihm jetzt nur von Michael erzählen?
    Ich schiebe mich durch die Tür und gehe auf den Ausgang zu. Ich muss Chris daran hindern, etwas zu tun, das er bereuen wird.

21
    Ich schaffe es halb bis zum Ausgang der Damentoilette, als Gina hereinrauscht und mir den Weg verstellt. »Oh nein.« Sie hebt die Hand. »Sie werden nicht so hier herausgehen. Die Presse wird Sie und Chris abschlachten. Die sind grausam.«
    »Lassen Sie mich vorbei, Gina«, befehle ich. Ich hatte noch nie zuvor den Wunsch, einer anderen Person Gewalt anzutun, aber jetzt verspüre ich ihn. Ich will, dass sie aus dem Weg geht. »Ich muss Chris daran hindern, etwas zu tun, das er bereuen wird.«
    Sie fixiert mich mit einem entschlossenen Blick. »Sie werden mir später dafür danken. Chris hat den Sicherheitsdienst gebeten, die Person, die Ihnen Ärger gemacht hat, in die Kabine im hinteren Teil des Museums zu bringen.

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