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Enthüllung

Enthüllung

Titel: Enthüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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intelligenten jungen Frauen eine echte Chance geben.«
    »Also«, sagte Blackburn, »ich denke einfach, daß es klug wäre, wenn Sie sich mal anhören, was Meredith zu der Sache zu sagen hat, Bob.«
    »Ich werde es mir anhören. Ich werde herausfinden, was da, verdammt noch mal, passiert ist. Sie wird es mir sagen, ich bin mir ganz sicher. Trotzdem – die Sache muß vom Tisch.«
    »Ja, Bob.«
    »Und ich sage Ihnen in aller Deutlichkeit: Ich erwarte, daß Sie alles Erforderliche unternehmen, damit sie vom Tisch kommt.«
    »Okay, Bob.«
    »Alles Erforderliche. Setzen Sie Sanders unter Druck. Sorgen Sie dafür, daß er den Druck spürt. Rütteln Sie an seinem Käfig, Phil.«
    »Okay, Bob.«
    »Das mit Meredith regle ich selbst. Sie kümmern sich um Sanders. Rütteln Sie an seinem verdammten Käfig, bis der Kerl grün und blau ist.«

    B ob!« Meredith Johnson hatte an einem der Tische in der Mitte des Konstruktionslabors gestanden und sich mit Mark Lewyn die auseinandermontierten Twinkle-Laufwerke ang e sehen. Als sie Garvin am anderen Ende des Raums bemerkte, ging sie sofort zu ihm hinüber. »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie leid mir diese Sache mit Sanders tut!«
    »Ja, sie bereitet uns einige Probleme«, sagte Garvin. »Ich denke ständig darüber nach und überlege mir, was ich hätte tun sollen. Aber er war wütend und völlig außer sich. Er hatte zuviel getrunken und benahm sich gräßlich. Ich will gar nicht b e haupten, daß nicht jeder von uns irgendwann mal so reagiert hat, aber …«Sie hob die Schultern. »Auf jeden Fall tut es mir sehr leid.«
    »Er hat offenbar vor, wegen sexueller Belästigung zu klagen.«
    »Das ist sehr bedauerlich«, sagte Meredith. »Aber wah r scheinlich gehört es einfach zu seinem Plan, mich zu demütigen und bei den Leuten in der Abteilung unmöglich zu machen.«
    »Das werde ich nicht zulassen«, versicherte ihr Garvin.
    »Er hat sich darüber geärgert, daß ich den Job bekam, und konnte es einfach nicht ertragen, daß ich seine Vorgesetzte bin. Also versuchte er, mich in meine Schranken zu weisen. Manche Männer sind eben so.« Sie schüttelte traurig den Kopf. »Trotz des vielen Geredes über die neuen vernünftigen Männer glaube ich, daß es nur sehr wenige Männer wie Sie gibt, Bob.«
    »Nun, ich habe die Befürchtung, daß durch seine Klage die Fusion behindert werden könnte, Meredith.«
    »Ich wüßte nicht, warum das ein Problem werden sollte«, sagte sie. »Ich denke, wir haben das im Griff.«
    »Wenn er vor der bundesstaatlichen Menschenrechtsko m mission klagt, wird es sehr wohl ein Problem werden.«
    »Soll das heißen, daß er die Sache nach draußen tragen will?«
    »Ja. Genau das soll es heißen.«
    Meredith starrte in die Luft. Zum erstenmal schien sie die Fassung zu verlieren. Sie biß sich auf die Unterlippe. »Das könnte äußerst unangenehm werden.«
    »Das meine ich auch. Ich habe Phil zu ihm geschickt; er soll ihn fragen, ob er mit einer Schlichtung einverstanden ist – mit einem erfahrenen Schlichter, der nicht der Firma angehört. Jemand wie Richterin Murphy vielleicht. Ich versuche, schon für morgen einen Termin zu bekommen.«
    »Gut«, sagte Meredith. »Ich kann morgen ein paar Termine aus meinem Kalender schmeißen. Aber ich weiß nicht, was wir von der Sache erwarten dürfen. Er wird niemals zugeben, was passiert ist, dessen bin ich mir sicher. Und es gibt weder Aufnahmen noch Zeugen.«
    »Ich möchte, daß Sie mir in aller Ausführlichkeit erzählen, was gestern abend vorgefallen ist.«
    »Ach, Bob«, sagte sie aufseufzend, »jedesmal wenn ich daran denke, mache ich mir solche Vorwürfe …«
    »Das dürfen Sie nicht.«
    »Ich weiß, aber es ist eben so. Wenn meine Sekretärin nicht gegangen wäre, um ihre neue Wohnung anzumieten, hätte ich sie reinholen können, dann wäre das alles nicht passiert.«
    »Ich denke, Sie erzählen es mir besser, Meredith.«
    »Klar, Bob.« Sie trat näher zu ihm hin und sprach mehrere Minuten lang leise und ohne zu stocken auf ihn ein. Garvin schüttelte immer wieder zornig den Kopf, während er lauschte.

    D on Cherry plazierte seine Nikes auf Lewyns Schreibtisch. »Ja, und dann? Garvin kommt rein – und was dann?«
    »Also, Garvin steht drüben in der Ecke und tritt von einem Fuß auf den anderen, wie er es eben immer macht. Wartet darauf, daß sie ihn endlich wahrnimmt. Er geht nicht zu ihr rüber, sondern wartet, bis sie ihn sieht. Und Meredith unterhält sich mit mir über das Twinkle-Laufwerk, dessen

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