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Entrissen

Entrissen

Titel: Entrissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tania Carver
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blitzte in Sophies Augen auf. »Das ist alles, ja? Schön für dich? Viel Glück? Das hättest du wohl gerne. Du schuldest mir noch was, Clayton.«
    Clayton spürte, wie auch er langsam ungehalten wurde. »Ach wirklich? Ich schulde dir was? Wofür denn? Du bist erwachsen, Sophie. Du triffst deine eigenen Entscheidungen.«
    Er wandte sich ab. Sie sprang auf, umrundete den Tisch und packte ihn am Arm. Ihr Griff war überraschend fest, ihre Finger bohrten sich in sein Fleisch. Er blieb stehen.
    »Wenn du jetzt hier rausmarschierst, Clayton, dann lässt du mich im Stich, und das wird dir noch leidtun. Richtig leidtun. «
    »Ach ja?«
    »Ja. Weil es immer noch Dinge gibt, die ich deinem Boss über dich erzählen kann. Oder deiner Kollegin. Detective Constable Hepburn heißt sie, richtig?« Wieder kroch ein Lächeln in ihr Gesicht. Es lag keine Wärme darin, nur kranke, berechnende Kälte. »Sie kann dich nicht leiden, stimmt's? Oder vielleicht doch. Vielleicht ist das ihr Problem. Soll ich mit ihr reden? Ich könnte ihr so einiges über deine Vergangenheit erzählen. Na, was meinst du?«
    Schon wieder bekam Clayton Angst vor Sophie, und das nicht nur weil sie etwas über ihn enthüllen konnte - diese Drohung war nichts Neues -, sondern wegen ihres merkwürdigen Benehmens. Sie zeigte eine Seite, die er nicht kannte. Eine, die er gar nicht kennen wollte. Sie war nicht nur furchteinflößend, sondern auch zutiefst beunruhigend. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber sie kam ihm zuvor.
    »Und glaub ja nicht, dass ich mich nicht traue. Du weißt genau, dass ich es tun würde.«
    Clayton seufzte. Er war zu wütend und vor allem zu verwirrt, um zu sprechen. Wieder lächelte Sophie, und diesmal war es ein warmes Lächeln. Zumindest enthielt es eine Andeutung von Wärme.
    »Warum setzen wir uns nicht wieder hin?«, schlug sie vor. »Und reden noch mal über alles.«
    Der Griff um seinen Arm lockerte sich und wurde sanft. Da war sie wieder, die Sophie, die er kannte. Oder zu kennen glaubte. Er setzte sich wieder neben sie.
    »Also«, begann sie, als wären sie zwei alte Freunde. »Lass uns die Sache in aller Ruhe besprechen.« Sie nippte an ihrem Longdrink und setzte sich zurecht. »Ich hab Ryan verlassen. Jetzt weiß ich nicht, wo ich hinsoll, Clayton.«
    Ein Schauer durchrieselte ihn, als ihm klar wurde, was sie da von ihm verlangte. »Das ist nicht dein Ernst.«
    »Doch, das ist es, Clayton.«
    Ständig sagte sie seinen Namen, wie ein Vertreter, der versuchte, ihm etwas aufzuschwatzen.
Sophie in Reinform,
dachte er. Obwohl er langsam das Gefühl hatte, sie überhaupt nicht mehr zu kennen.
    »Nein. Du kannst nicht im Ernst...«
    Sie beugte sich dicht zu ihm, und plötzlich lag ihre Hand auf seinem Schenkel. Dazu ein verführerisches Lächeln. Falls irgendjemand von der Theke herübersah, würde er sie für ein verliebtes Pärchen halten, das eine intime Unterhaltung führte, die später im Bett enden würde.
    »Ich kann bei dir wohnen, Clayton. Du lebst allein, und du bist schuld an dem ganzen Schlamassel. Du hast keine Wahl.«
    Er seufzte und schwieg.
    »Außerdem, wenn Ryan rausfindet, was ich gemacht hab, wird er ausrasten. Er wird bestimmt versuchen, mich zurückzuholen.« Sie rückte näher an ihn heran. Ihre Hand wanderte seinen Arm hinauf, ihr Schenkel rieb sich in einem langsamen, genüsslichen Rhythmus an seinem. »Jemand muss mich doch beschützen. Und wer wäre da besser geeignet als ein großer, starker Polizist...«
    In Claytons Kopf drehte sich alles. Seine Hände zitterten, und er hatte das Gefühl, als würde er in einen tiefen, dunklen Strudel hinabgerissen. Aber da war auch noch etwas anderes. Etwas, das er nicht hätte empfinden sollen. Denn trotz allem hatte er eine Erektion.
    Sophie war das nicht entgangen. Ihr Blick wanderte zu seinem Schritt hinab. Lächelnd streichelte sie ihn. Er ächzte.
    »Ooh«, sagte sie. »Ist das für mich?«
    Er konnte nicht antworten. Sie lachte.
    »Also«, sagte sie, zog ihre Hand zurück und kippte den Rest ihres Drinks in einem Zug hinunter. »Jetzt wissen wir ja, wo wir stehen. Wollen wir los?«
    »Was soll das heißen?«
    »Na, zu dir«, sagte sie, als würde sie einem begriffsstutzigen Kind etwas erklären. Sie deutete auf die Tasche neben dem Sofa. »Meinen Kram hab ich schon mitgebracht.« Erneut wanderte ihr Blick zu seinem Schritt. »Außerdem hätte ich gedacht, du willst so schnell wie möglich nach Hause, damit ich dir zeigen kann, wie dankbar ich bin.«
    Er

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