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Entrissen

Entrissen

Titel: Entrissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tania Carver
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mit Botox präpariertes Gesicht fähig war.
    »Warum sind Sie dann in ihrem Terminkalender als ihr Freund eingetragen?«, wollte Phil wissen.
    »Schwachsinn!«
    »Es stimmt, Mr Brotherton. In ihrem Adressbuch steht noch Ihr Name, und in ihrer Geldbörse trug sie ein Foto von Ihnen bei sich.«
    »Sie wissen doch, wie Weiber sind«, meinte er sichtlich bemüht, Oberwasser zu behalten. »Können einfach nicht loslassen. « Seine Miene drückte allerdings etwas anderes aus. Und seine Augen wirkten verändert. War das Angst?
    »Mr Brotherton, wo waren Sie gestern Nacht zwischen zweiundzwanzig und zwei Uhr?«
    »Was?« Brotherton sah von einem zum anderen.
    »Sie haben die Frage gehört«, sagte Clayton.
    »Ich war ...« Hilfesuchend sah er zu Sophie.
    »Er war mit mir zusammen«, sagte sie. Sein stummer Hilferuf war ihr nicht entgangen.
    »Wo?«, fragte Phil.
    »Zu Hause«, sagte sie wie aus der Pistole geschossen. »Und was haben Sie gemacht?«, fragte Clayton. »Was geht Sie das an?«, blaffte sie. Endlich kam Leben in ihre Züge.
    »Dies hier ist eine Mordermittlung, bitte beantworten Sie die Frage.«
    »Wir haben eine DVD angeschaut. Eine Flasche Wein getrunken. Was zu essen bestellt.«
    »Welchen Film?«
    »Was?«
    »Welchen Film haben Sie sich angesehen?«, wiederholte Phil.
    »Wir ... es waren mehrere«, stammelte Brotherton.
    »Und welche?« Claytons Stimme war ruhig und emotionslos.
    »Irgendwas ... irgendwas, was Sophie sich ausgesucht hatte, und dann noch einen, den ich sehen wollte.« Wieder sah Brotherton die Frau an, als wolle er, dass sie etwas sagte.
    »Geht das noch genauer?« Auch Phils Stimme war vollkommen sachlich. Eine Fragemaschine.
    »Abbitte«,
sagte Sophie.
    »No Country for Old Men«,
sagte Brotherton.
    »Gibt es den überhaupt schon auf DVD?«, wollte Clayton wissen.
    »War 'ne Raubkopie.«
    Phil erlaubte sich ein kleines Lächeln. »Sollen wir Sie dafür auch anklagen?«
    »Hören Sie ... warum verpissen Sie sich nicht einfach? Sie haben, was Sie wollten, wir haben Ihnen gesagt, was wir gemacht haben. Sie haben Ihre Informationen, also hauen Sie ab. Und zwar sofort. Ich hab eine Firma zu leiten.« Brotherton redete sich wieder in Rage, mit jedem Wort kehrte ein Stück seines Selbstbewusstseins zurück. »Und Sie sind schlecht fürs Geschäft. «
    Phil und Clayton blickten sich erneut an. Sinn und Zweck dieses Blicks war es, Brotherton und Sophie noch mehr zu verunsichern, als ihre Fragen es bereits getan hatten. Sie beließen es dabei und wandten sich zur Tür.
    Phil ging als Erster hinaus, Clayton folgte ihm. Als er an Brotherton vorbeikam, drehte er sich um.
    »Und? Wie fanden Sie Romola Garai?«
    »Wen?«, fragte er verdattert.
    »Briony«, sagte Clayton.
    Brotherton sah ihn verständnislos an. Dann wandte er sich an Sophie, aber die war genauso ratlos wie er.
    »Romola Garai«, wiederholte Clayton. »Sie hat die erwachsene Briony gespielt. Die Hauptfigur in
Abbitte.«
Er lächelte. »Sie müssten sich doch an sie erinnern. Schließlich haben Sie den Film erst gestern gesehen.«
    Damit verließ er das Büro und folgte Phil über den Hof zum Wagen.
    »Gut gemacht, mein Junge«, lobte Phil. »Danke, Boss. Alles, was ich weiß, habe ich von Ihnen gelernt.«
    »Abbitte
hat Ihnen gefallen, was?«
    Clayton grinste. »Hab ihn nie gesehen. Hab bloß ein paar Bilder von dieser Romola Garai im
Playboy
gesehen. Fand sie ziemlich scharf. Deswegen weiß ich noch, in welchem Film sie mitgespielt hat.«
    Jetzt war es an Phil zu grinsen. »Da sag noch einer, diese Heftchen seien Zeitverschwendung.«
    Sie erreichten den Audi und stiegen ein.
    »Also, was denken Sie, Boss? Hat er Dreck am Stecken?«
    »Schwer zu sagen. Aber irgendetwas ist da auf jeden Fall faul. Er ist groß und kräftig genug, um als Täter in Frage zu kommen, und er ist vorbestraft. Und so wie er reagiert hat, als wir Claire Fielding erwähnt haben, scheint es einige offene Rechnungen zwischen ihm und ihr gegeben zu haben.«
    »Am Boden zerstört über ihren Tod war er nicht gerade«, meinte Clayton.
    »Stimmt.«
    »Und er hat uns belogen, als wir ihn gefragt haben, wo er gestern Abend war.«
    »Sie belügen uns doch immer alle, Clayton. Haben Sie das noch nicht begriffen?« Phil legte den Gang ein. »Also. Zurück nach Colchester.« Er dachte an Marina. Inzwischen musste sie bereits im Büro eingetroffen sein. Er verspürte ein Kribbeln im Bauch und versuchte sofort, es zu unterdrücken. Sie hatten einen Job zu erledigen.
    Clayton warf

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