Entscheidung auf Tortola
war wütend und verletzt. Steve hatte sie hierher gebracht, damit sie andere Leute kennen lernte. Jetzt führte er sich auf, als ob sie sich danebenbenommen hätte. Was war nur los mit ihm? War er etwa eifersüchtig? Lacey verdrängte diesen Gedanken sofort, da er ihr völlig abwegig erschien.
Endlich gab Steve ihren Arm frei und ging voran durch das Zimmer. Lacey folgte ihm mit einem aufgesetzten strahlenden Lächeln, während sie einigen ihrer neuen Bekannten zum Abschied zuwinkte.
Lynn holte sie ein, bevor sie die Eingangshalle erreicht hatte.
“Wollen Sie schon gehen?”, fragte sie.
“Ja, aber ich hoffe, wir sehen uns bald einmal”, antwortete Lacey.
“Bestimmt. Ich rufe Sie an”, versprach Lynn. “Ich habe Ihre Telefonnummer, meine Mutter ist mit Eleanor befreundet. Schön, Sie kennen gelernt zu haben, Lacey.” Mit diesen Worten wandte sie sich ab. Anschließend suchte Lacey ihre Gastgeber auf und verabschiedete sich auch von ihnen.
“Wann sehen wir uns wieder?”, fragte Sally.
“Ich weiß nicht, aber ich rufe Sie vor meiner Abreise noch einmal an.” Sollte Steve das mit seiner Mutter klären. Lacey wollte jetzt nur noch nach Hause.
Steve hatte den Wagen bereits vorfahren lassen, als sie aus dem Haus kam. Sie hatte sich beeilt und trug den Regenmantel über dem Arm. Es nieselte nur noch leicht. Steve hielt ihr die Beifahrertür auf, und sie bedankte sich mit einem höflichen Lächeln. Er verzog keine Miene, nahm neben ihr Platz und fuhr schweigend davon.
Lacey starrte geradeaus in die Dunkelheit und fragte sich, warum Steve so aufgebracht war. Er hatte vorgeschlagen, zu dieser Party zu gehen, und hatte sie praktisch gezwungen, mitzukommen.
Die Nachtluft war kühl und feucht, und sie begann zu frieren. Sie bereute es, den Mantel nicht übergezogen zu haben, denn in der Enge des Autos war es schwierig, das nachzuholen. Steve, der ihr Unbehagen bemerkte, stellte die Heizung an.
“Vielen Dank”, sagte sie verbindlich. Als es im Auto warm wurde, begann sie, sich ein wenig zu entspannen. Es war spät, außerdem war sie müde nach diesem ereignisreichen Tag.
Steve stoppte den Wagen vor ihrem Haus und schaltete den Motor und die Scheinwerfer aus. Er öffnete die Tür auf seiner Seite.
“Von hier schaffe ich es allein.” Lacey stieg aus, denn sie war nicht daran interessiert, diesen Abend zu verlängern.
“Ich bringe dich zur Tür”, sagte er nur.
Sie holte den Schlüssel aus ihrer Handtasche. Steve nahm ihn ihr ab und schloss auf. Im Flur brannte eine kleine Lampe, der Rest des Hauses war dunkel.
“Nochmals vielen Dank.” Lacey blieb im Eingang stehen. Wenn Steve es so eilig hatte, heimzukommen, wollte sie ihn schließlich nicht aufhalten.
“Jetzt kennst du also noch ein paar Leute auf der Insel.” Da sein Gesicht im Schatten war, konnte Lacey ihn kaum sehen.
“Das bedeutet, dass du mich nicht mehr um Hilfe bitten musst”, fuhr er gespielt fröhlich fort. “Du kannst deine Verführungskünste bei anderen ausprobieren. Ich gebe dir nur einen Rat, lass die Finger von Kyle.”
Lacey wies ihn nicht darauf hin, dass die meisten Männer, die sie heute Abend kennen gelernt hatte, verheiratet waren. Das wusste er schließlich selbst, und wenn Steve glaubte, dass sie hinter verheirateten Männern her war, schätzte er sie falsch ein. Sie war nicht nach Barbados gekommen, um ein Abenteuer zu erleben.
“Mach dir keine Sorgen um mich”, sagte sie und wollte die Tür vor ihm schließen.
Er fuhr ihr mit dem Finger über die Wange, und Lacey war überrascht. Sie versuchte, den Ausdruck auf seinem Gesicht zu deuten, aber es war zu dunkel. Sein Finger glitt von ihrer Wange über ihren Hals zu der Vertiefung zwischen ihren Brüsten, und Lacey hielt den Atem an. Ein fast schmerzhaftes Sehnen erfüllte ihren Körper, und sie begann zu zittern.
Sie griff nach seiner Hand und zog sie weg, aber Steve umfasste ihr Handgelenk und schob ihr den Arm auf den Rücken. Obwohl er ihr nicht wehtat, zwang diese unbequeme Position Lacey, sich ihm entgegenzubiegen.
Steve trat noch näher, legte seine freie Hand an ihren Hinterkopf und senkte seinen Mund auf ihren.
Sie ließ den Regenmantel fallen und umschlang Steves Schultern. Sie war bereit für ihn und doch erschrocken über die Heftigkeit seines Kusses. Seine Lippen waren heiß und fordernd, und er hielt sie so fest an sich gepresst, dass sie kaum noch atmen konnte. Die Hitze seines Mundes schien sie zu verbrennen, erregte sie und weckte ein nie
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