Entscheidung auf Tortola
gekanntes Verlangen.
Lacey erwiderte den Kuss, ließ ihre Hände über Steves Brust, gleiten, fühlte die kräftigen Muskeln unter der weichen Seide des Hemdes. Sie glaubte am ganzen Körper zu glühen und spürte nichts mehr von der Kühle des Abends.
Ein vorbeifahrendes Auto brachte sie beide in die Wirklichkeit zurück. Steve löste sich von Lacey und schaute ihr ins Gesicht. Seine Augen glitzerten im schwachen Licht der Flurlampe. Lacey atmete schwer. Ihr Puls raste, und sie befürchtete, die Kontrolle über ihre Beine zu verlieren.
Sie merkte, dass auch Steve um Fassung rang, doch sein Blick war zornig.
“Du bist eine Hexe, aber ich lasse mich von deinem Zauber nicht einfangen”, sagte er leise. Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und ging zu seinem Auto.
Lacey stand noch immer in der offenen Tür und sah zu, wie Steves Wagen davonfuhr. Sie verharrte in dieser Position noch lange, nachdem Steve in seinem Haus verschwunden war.
Am nächsten Morgen vergewisserte Lacey sich, dass Steves Wagen verschwunden war, bevor sie zum Strand hinunterging. Nach dem Mittagessen setzte sie sich mit einem Buch unter einen schattigen Baum im Garten. Von dem gestrigen Sturm war nichts mehr zu spüren. Die Luft war wieder warm und erfüllt von Blütenduft, und Lacey atmete tief durch.
Als sie ein Auto vorfahren hörte, stand sie auf und ging um das Haus, um nachzuschauen, wer da kam. Ein junger Mann kletterte aus Mrs. Tuttles Wagen.
“Sind Sie Miss Stanford?”, fragte er, während ein weiteres Auto vor der Einfahrt hielt.
“Ja”, bestätigte sie.
“‘George’s Autowerkstatt’. Wir haben Ihren Wagen repariert. Es war der Verteiler, eine üble Sache. Aber jetzt ist alles in Ordnung”, berichtete er. “Wenn Sie bitte hier unterschreiben würden.” Er reichte ihr einen Zettel.
Lacey war wie versteinert. Sie hatte Mrs. Tuttles Auto ganz vergessen. Wie konnte das nur geschehen, und wer hatte daran gedacht? Es musste Steve gewesen sein.
Sie unterzeichnete das Formular und gab es dem jungen Mann zurück. “Soll ich das Geld überweisen, oder nehmen Sie einen Scheck?”, fragte sie.
“Das ist alles erledigt.” Er nickte ihr zu und ging zu dem Wagen, der auf ihn wartete.
Lacey schmunzelte. Steve war wirklich sehr rücksichtsvoll. Er rettete sie aus dem Unwetter, nahm sie mit zur Party, und jetzt auch noch das. Natürlich musste sie ihm die Kosten für die Reparatur erstatten und sich bei ihm bedanken, sobald er zurückkam.
Steve traf ein, als Lacey gerade beim Essen war. Sie hörte sein Auto vorfahren und lief sofort nach draußen, um ihn abzufangen, bevor er sein Haus betrat.
Er blieb stehen, als er seinen Namen hörte, und sah Lacey entgegen. Sie lächelte zaghaft zu ihm auf, er verzog hingegen keine Miene. “Vielen Dank, Steve, dass du dich um mein Auto gekümmert hast. Das war lieb von dir.”
“Schon gut”, sagte er ruhig, aber er hatte die Hände zu Fäusten geballt, als er Lacey ansah. Dann schaute er weg und blickte schweigend hinaus zum Meer. Lacey redete schnell weiter, um die peinliche Stille zu unterbrechen.
“Trotzdem vielen Dank. Und sag mir bitte, was es gekostet hat, damit ich dir das Geld geben kann.” Sie hoffte, dass er endlich etwas sagen und nicht so abweisend vor ihr stehen würde.
“Ich lasse dir die Rechnung vom Büro aus zuschicken.” Steve bedachte sie wieder mit einem Blick, zögerte einen Moment, als ob er etwas sagen wollte, doch dann drehte er sich um und ging ins Haus.
Lacey beobachtete ihn dabei und fühlte sich auf einmal sehr einsam. Steve machte sich nichts aus ihr, während ihre Gefühle für ihn immer stärker wurden. Seufzend drehte sie sich um und ging zu ihrem Haus zurück.
7. KAPITEL
Während der nächsten beiden Tage achtete Lacey sorgfältig darauf, Steve nicht zufällig über den Weg zu laufen. Sie hielt sich nur am Strand auf, wenn sie Steve im Büro wusste, und abends blieb sie im Haus, um ihm nicht bei einem nächtlichen Spaziergang zu begegnen.
Als sie am Donnerstagmittag vom Strand zurückkam, bemerkte sie zwei Autos in Steves Einfahrt, seine dunkle Limousine und einen fremden Wagen. Doch das ging sie nichts an. Steve konnte schließlich tun und lassen, was er wollte.
Sie machte sich etwas zu essen, duschte und zog sich Shorts und ein leichtes Oberteil an. Da es heiß war, wollte sie heute nicht mehr wegfahren. Sie band ihr Haar im Nacken zusammen und kam mit einem Buch unter dem Arm nach unten. Dabei blickte sie aus dem Fenster und sah, dass
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