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Entscheidung auf Tortola

Entscheidung auf Tortola

Titel: Entscheidung auf Tortola Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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Schwester den Koffer mit Steves Anzug ab und legte ihn in den Kofferraum. Sie bot Steve keine Hilfe an, da er diese ohnehin abgelehnt hätte. Kyle würde hoffentlich darauf achten, dass sein Freund sich nicht übernahm.
    Kyle begleitete sie bis zum Auto und wartete, bis beide darin Platz genommen hatten. Erst dann sagte er beiläufig: “Lynn und ich möchten euch beide heute Abend gern zum Essen zu uns einladen, wenn es dir gut genug geht, Steve. Wir wollen auf der Terrasse grillen.”
    “Wenn Lacey uns fährt”, sagte Steve, ohne sie anzusehen.
    “Ich komme gern. Kann ich etwas mitbringen?”, fragte Lacey und beugte sich aus dem Fenster, um Kyle besser sehen zu können. “Soll ich Lynn anrufen, wenn ich zu Hause bin?”
    “Das wäre schön. Und, Steve, belaste den Gips nicht vor morgen früh. Bis später dann.”
    Lacey lenkte den Wagen vorsichtig vom Parkplatz und fuhr dann in die Richtung nach Hause. Als sie an einer Ampel halten musste, schaute sie Steve an und sah, dass er sich mit geschlossenen Augen in seinem Sitz zurückgelehnt hatte. War er eingeschlafen?
    “Wie war es?”, fragte sie leise, denn sie wollte ihn nicht aufwecken, falls er schlief.
    “Es tut fast so weh wie an dem Tag, als ich gestürzt bin.”
    “Kyle hat mir gesagt, dass es sehr schmerzen würde. Haben sie dir Tabletten mitgegeben?”
    “Ja, aber ich will jetzt keine nehmen. Vielleicht heute Abend, bevor ich schlafen gehe. Ich kann warten.”
    Es war noch früh am Nachmittag, und auf den Straßen herrschte nur leichter Verkehr. Schon bald hatte Lacey den Spring Garden Highway erreicht, auf dem sie nach Norden fuhr. Vom Meer wehte ein kühler Wind durch das offene Wagenfenster und blies ihr die Haarsträhnen, die sich im Nacken gelöst hatten, ins Gesicht.
    Lacey genoss das Gefühl des angenehmen Luftzugs auf der Haut, denn die Sonne schien warm durch die Windschutzscheibe. Die verschiedenen Grüntöne der Bäume und Büsche am Straßenrand vermittelten die Illusion von Kühle. Schon bald bog Lacey in ihre Straße ab und stoppte den Wagen vor Steves Haus.
    Steve rollte den Kopf auf dem Sitz zur Seite und öffnete die Augen. “Möchtest du heute Abend dahin fahren?”, fragte er. “Wir können immer noch absagen.”
    “Was möchtest du denn? Wie fühlst du dich überhaupt?”
    “Im Augenblick grässlich. Aber wenn ich mich eine Weile hingelegt habe, geht es mir bestimmt besser.”
    “Dann warten wir ab, wie du dich nachher fühlst”, schlug sie vor. “Ich komme um sechs Uhr rüber, und dann entscheiden wir uns. Oder ist das zu spät?”
    “Nein, ich rufe Lynn an und sage ihr Bescheid. Vielen Dank, dass du mich heute in die Stadt gefahren hast.” Steve drehte sich um und schaute auf den Rücksitz. “Wo sind deine Einkaufstüten?”
    “Im Kofferraum.” Dort befand sich nur eine Tüte, aber Lacey wollte Steve nicht wissen lassen, dass sie keineswegs nach Bridgetown gefahren war, um einzukaufen.
    Er griff nach ihrer Hand und legte sie auf seinen Oberschenkel. Da er die Augen geschlossen hatte und sich nicht rührte, wagte Lacey ebenfalls nicht, sich zu bewegen, um den Zauber des Moments nicht zu zerstören. Steve umschloss ihre zarte Hand mit seinen langen, festen Fingern, und Lacey fühlte die harten Muskeln an seinem Oberschenkel.
    “Wenn ich nicht gleich aussteige, schlafe ich hier ein”, sagte Steve, die Augen noch immer geschlossen.
    “Und das wäre sehr unbequem. Hinaus mit dir. Brauchst du Hilfe?” So ungern Lacey dieses friedliche Zusammensein auch beendete, wusste sie doch, dass er müde war und sich ausruhen musste.
    “Nein.” Steve zog Lacey an sich und drückte ihr einen kleinen Kuss auf die Wange.
    “Das nächste Mal nehmen wir meinen Wagen. Da haben wir mehr Platz.” Er öffnete die Tür und kletterte hinaus. Ohne sich noch einmal umzusehen, humpelte er zu seinem Haus.
    Lacey schaute ihm nach, während ihr Herz heftig pochte. Das nächste Mal, hatte er gesagt, als ob er plante, öfter mit ihr wegzufahren. Sie seufzte und fuhr den Wagen hinüber zu ihrer Einfahrt. Es gab noch diesen Abend, und was kam danach? Bald musste sie abreisen, und es blieb nicht mehr viel Zeit für gemeinsame Unternehmungen.
    Dabei konnte sie sich nichts Schöneres vorstellen.

10. KAPITEL
    Lacey zog ihren Badeanzug an. Es war zwar schon spät am Nachmittag, aber sie hatte noch etwas Zeit, bis sie sich für den Besuch bei den Lincolns zurechtmachen musste. Bis dahin wollte sie schwimmen gehen.
    Auf dem Weg hinunter zum Strand

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