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Entscheidung aus Liebe

Titel: Entscheidung aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Navin
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wollte ich natürlich sagen."
    „Merci. Ich werde Sie nicht lange aufhalten. Ich wollte nur um Ihre Erlaubnis bitten, mit den Kindern einen Ausflug unternehmen zu dürfen."
    Sein Lächeln wurde breiter. Das war ein gutes Zeichen. Offenbar war es ihm gut gelungen, ihr seine Autorität bezüglich der Erziehung seiner Nichten zu verdeutlichen.
    Chloe trat zu ihm und legte ein ordentlich beschriebenes Blatt vor ihm auf den Tisch. „Sehen Sie, hier habe ich einen Zeitplan für jeden Wochentag aufgestellt. Regelmäßige körperliche Ertüchtigung ist wichtig für die Kinder, finden Sie nicht auch?" Bevor er ihr antworten konnte, machte sie wieder eine dieser anmutigen
    Gesten, die ihn immer wieder fesselten. „Als ich ein Kind war, gingen wir durch den Wald und die Felder. Jeder Tag war ein neues Abenteuer. Es stärkt die Gesundheit. Wenn man sich zu viel im Haus aufhält..." Sie warf ihm einen bedeutungsvollen Blick zu und formte die Lippen zu einem entzückenden Schmollmund. „Ohne frische Luft hat man keinen klaren Kopf, Euer Gnaden."
    Jareth hob die Hände, als wolle er sich ergeben. „Sie haben Ihren Standpunkt deutlich gemacht, Miss Chloe. Und obwohl
    es den üblichen medizinischen Ratschlägen widerspricht, bin ich zufällig der gleichen Ansicht. Als Kind liebte auch ich die Natur. Ich würde niemals daran denken, meinen Nichten dieses Vergnügen zu verweigern. Nun, lassen Sie mich sehen. Für den Dienstag haben Sie vorgesehen, mit den Mädchen zum Teich zu gehen. Welche Lektion möchten Sie denn mit diesem Ausflug verbinden?"
    Chloe sah ihn verwirrt an. „Nun, ich wollte ihnen die Enten zeigen."
    „Ausgezeichnet. Eine Studie der Natur, genauer gesagt des örtlichen Tierreiches." Er nahm eine Feder aus seinem Tintenfass und setzte einen kleinen Haken unter diese Aktivität. „Und welchen Zweck hat der Ausflug am Mittwoch?"
    „Pardon, was hatte ich bei ,Mittwoch' geschrieben, Euer Gnaden?"
    „Ein Spaziergang in die westlichen Wälder."
    „Oh, nun ... das war ... mon Dieu, ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern." Als sie seinen strengen Gesichtsausdruck sah, fuhr sie schnell fort: „Ja, nun fällt es mir wieder ein. Wir werden nach kleinen Tieren suchen und uns ansehen, wo sie leben."
    Über diesen Ausflug schien Jareth sogar noch erfreuter zu sein. „Sehr klug von Ihnen, Miss Chloe. Sie regen die Kinder zum Nachdenken an, damit sie nicht nur das weiche Fell oder die großen Augen sehen. Sie müssen etwas über die Lebensgewohnheiten dieser nützlichen Wesen erfahren, mit denen wir das Land teilen."
    Er setzte einen weiteren Haken auf das Papier und überprüfte auch den restlichen Plan. „Ich denke, am Donnerstag sollten Sie mit den Kindern im Haus bleiben.
    Mutter und ich werden wieder nach Rathford Manor fahren, und ich würde es vorziehen, wenn Sie die geplante Lektion über die örtliche Fauna verschieben könnten."
    Chloe lächelte wie ein Engel. „ Certainement."
    Jareth erwiderte das Lächeln. „Abgesehen von dieser kleinen Änderung haben Sie meine Zustimmung."
    „Merci, Euer Gnaden."
    Nach einem hastigen Knicks wirbelte sie herum und verließ den Raum. Er sah ihr nachdenklich nach und fragte sich, ob er wirklich einen Sieg errungen hatte. Eine böse Vorahnung überkam ihn ...
    Entschlossen schob er den Gedanken beiseite und wandte sich wieder seinen Geschäftsbüchern zu. Es gab keinen Grund, an ihren Motiven zu zweifeln, nur weil sie endlich zu Verstand gekommen war - sie, Miss Chloe, die normalerweise ohne
    jegliche Vernunft handelte ...
    Einige Zeit später wurde ihm bewusst, wie töricht er gewesen war. Wie hatte er nur glauben können, dass es so leicht werden würde! Miss Chloe und die beiden Mädchen marschierten über den Rasen. Die junge Frau brüllte lautstark Befehle, und die Kinder folgten ihr wie Soldaten. Er hörte sie gerade noch rufen, dass ihnen eine Herde Elefanten dicht auf den Fersen sei. Daraufhin rannte das Trio mit ohrenbetäubendem Geschrei den Hügel hinunter und verschwand.
    Wahrscheinlich zum Ententeich, dachte er resignierend.
    In dieser Nacht war es wunderbar kühl im Garten, was Jareth nach dem langen Tag genoss. Er hatte seinen Rock ausgezogen und die Ärmel seines Hemdes bis zu den Ellbogen hochgekrempelt.
    Dieser Garten, der ihm seit seiner Kindheit in vielen ruhelosen Nächten Zuflucht gewährt hatte, brachte ihm den Seelenfrieden, den er so dringend brauchte.
    Er beschäftigte sich mit den Einstellungen des großen Teleskops, das er mitgebracht

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