Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Entscheidung aus Liebe

Titel: Entscheidung aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Navin
Vom Netzwerk:
unwiderstehlichen männlichen Duft überdeckte.
    Mit sanftem Druck brachte er sie dazu, die Lippen zu öffnen. Als seine Zunge kühn ihren Mund erkundete, breitete sich ein warmes Gefühl in ihrem Unterleib aus, wie geschmolzenes Wachs. Wohlige Schauer liefen durch ihren Körper, und ihre Beine schienen sie nicht mehr tragen zu wollen.
    Sie war zu keinem einzigen Gedanken mehr fähig. Niemals hätte sie solche wunderbaren, überwältigenden Empfindungen für möglich gehalten ...
    Unvermittelt brach er den Kontakt zwischen ihnen ab und hob den Kopf, um tief Luft zu holen. Ihr war so schwindlig, dass sie sich an seinem Arm festhielt, bis sie ihr Gleichgewicht wieder gefunden hatte.
    „Guter Gott", murmelte er, bevor er sie mit entsetztem Blick von sich schob. Dann drehte er ihr den Rücken zu und ging auf die Tür zu. Inmitten des Raumes blieb er jedoch stehen, zögerte einen Moment und fuhr sich mit der Hand durch sein dichtes Haar.
    Mit dem Rücken zu ihr blieb er schwer atmend stehen. Eine Ewigkeit schien zu vergehen, während sie ungeduldig auf seine Reaktion wartete. Allmählich breitete sich ein schreckliches Gefühl des Verlustes in ihrem Herzen aus.
    Sie wartete darauf, was er als Nächstes sagen würde. Es war
    nicht allzu schwer vorherzusehen. Sicher würde er sich höflich entschuldigen und ihr versprechen, es würde niemals wieder geschehen. Er würde sie zurückweisen.
    Sie musste dieses furchtbare Schweigen brechen. „Wagen Sie es ja nicht, mir zu sagen, dass alles nur ein Fehler war!"
    Zu ihrem Erstaunen schüttelte er den Kopf und begann zu lachen. Nach einer Weile drehte er den Kopf und sah sie an.
    Sein Haar war zerzaust, und um seine braunen Augen hatten sich Lachfältchen gebildet. Chloe sehnte sich danach, ihn wieder zu berühren. „Geben Sie denn niemals auf, Mademoiselle?"
    Sie lächelte erleichtert. „Der Krieg zwischen den Franzosen und den Engländern besteht bereits seit Jahrhunderten, Monsieur. Was lässt Sie glauben, dass er so schnell beendet sein könnte?"
    Der Duke kam zu ihr zurück und berührte zärtlich ihr Kinn. Offensichtlich spielte er mit dem Gedanken, sie wieder zu küssen. „Es war ein Fehler, Chloe. Sie wissen das, und ich weiß es. Ich wünschte, es wäre anders, so viel gebe ich zu. Und in Ihren Augen sehe ich, dass Sie ebenso fühlen. Aber es ändert leider nichts an der Tatsache."
    Ihre Augen wurden feucht. Sie hatte sich wie eine Närrin verhalten!
    Er ließ die Hand sinken, dann sagte er in einem völlig anderen, förmlichen Tonfall: „Ich sehe keinen Grund, warum dieser Vorfall etwas an unserem harmonischen beruflichen Verhältnis ändern sollte, das wir so mühevoll erarbeitet haben. Schließlich war es nur ein Kuss, nicht wahr?"
    Sie hörte, wie er den Raum verließ, aber sie sah es nicht. Gegen ihren Willen traten Tränen in ihre Augen, und sie war froh, dass er es nicht bemerkt hatte.
    Nur ein Kuss.
    Ihr Körper bebte noch immer, und ihr Herz schlug so schnell, dass sie heftig atmete. Ihre Lippen fühlten sich geschwollen an, und alles in ihr sehnte sich nach seinen Berührungen.
    Nur ein Kuss?
    „Du bist heute Abend auffallend schweigsam, Strathmere."
    Die Stimme der Dowager Duchess unterbrach seine düsteren Gedanken. Er hatte gerade über die Niedertracht seines eigenen verachtenswerten Charakters nachgegrübelt.
    „Es ist höchst unhöflich unseren Gästen gegenüber", fügte sie tadelnd hinzu.
    Jareth blickte auf und brachte ein Lächeln für Helena zustande. „Verzeih mir, Mutter", sagte er nur.
    Helena gesellte sich an seine Seite und sah mit ihm aus dem Fenster zum Garten hinaus. „Ich bin sicher, dass die Verantwortung Ihres neuen Ranges manchmal schwer auf Ihnen lastet. Es ist verständlich, wenn diese Bürde Sie ermüdet."
    Es waren schöne Worte, und sie benutzte genau den sanften Tonfall, den man von einer verständnisvollen zukünftigen Ehefrau erwartete. Eigentlich hätte ihn ihre Äußerung trösten müssen, trotzdem klangen ihre Worte hohl in seinen Ohren.
    Er sagte sich, dass es nur an seiner schlechten Stimmung lag. „Ich muss nur Ihre Stimme hören, um neuen Lebensmut zu fassen, Helena. Würden Sie bitte für mich singen?"
    Lächelnd senkte sie den Kopf, um ihre Zustimmung zu bekunden. „Wenn es Sie erfreut, Euer Gnaden", sagte sie gefällig. Anschließend wandte sie sich ihrer Mutter zu, die sich gerade in einem angeregten Gespräch mit der Duchess befand. „Mama, würdest du mich bitte begleiten? Der Duke hat mich um eine

Weitere Kostenlose Bücher