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Entscheidung aus Liebe

Titel: Entscheidung aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Navin
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Gesangsdarbietung gebeten."
    Lady Rathford sprang begeistert auf ihre Füße. „Oh, aber natürlich, Euer Gnaden!" Sie hob den Saum ihres Rockes und eilte zum Pianoforte.
    Jareths Mutter war nicht weniger erfreut als Lady Rathford. Zufrieden faltete sie die Hände im Schoß und nickte ihm anerkennend zu. „Gerald!" rief sie streng. „Würdest du uns bitte deine Aufmerksamkeit schenken? Lady Helena wird ein Lied für uns singen."
    Gerald war bereits den ganzen Abend über in eine Unterhaltung mit Lord Rathford vertieft. Sie hatten festgestellt, dass sie beide eine Leidenschaft für die Jagd besaßen.
    Sofort fügte sich Gerald dem Wunsch seiner Tante, doch Lord Rathford entschied offenbar, der Anweisung der Duchess nicht zu gehorchen, da er seinen Vortrag über die Jagd ungerührt fortsetzte.
    „Christopher!" rief seine Gattin empört. Lord Rathford rollte mit den Augen, lehnte sich jedoch zurück und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.
    „Sing die Arie aus La Traviata, Liebes", schlug die Duchess vor.
    „Natürlich, Euer Gnaden", antwortete Helena.
    Das Lied war wie Magie.
    Jareth ließ sich von der Leidenschaft der Musik ergreifen und davontragen. Gleichzeitig warf er der jungen Frau einen nachdenklichen Blick zu.
    Er mochte Helena über alle Maßen. Sie war äußerst talentiert und besaß ein angenehmes, freundliches Wesen, obgleich sie ihm für seinen Geschmack zu oft schmeichelte.
    Sie war alles, was sich ein Mann für seine zukünftige Gemahlin wünschen konnte. Er musste damit aufhören, sie für langweilig und geistlos zu halten, nur weil sie sich nicht wie ein Wildfang benahm und erstaunlich tiefsinnige Meinungen äußerte ... Er war ein Narr gewesen, einem kurzen Moment der Unbesonnenheit zu viel Bedeutung beizumessen. Schließlich hatte er die ganze Angelegenheit selbst äußerst treffend in wenigen Worten beschrieben. Es war nur ein Kuss.
    Die Arie strebte ihrem Höhepunkt zu, und die Musik besänftigte beinahe die innere Unruhe, die ihn seit Stunden quälte. Er hätte die Geschehnisse dieses Tages beinahe vergessen, wenn sein Blick nicht wieder einmal in Richtung des Gartens gewandert
    wäre.
    Sie war dort.
    Chloe.
    Er schloss die Augen und schluckte schwer. Gerade erst war ihm bewusst geworden, dass er bereits den ganzen Abend über Ausschau gehalten und auf sie gewartet hatte.
    Es war eine erfreuliche Abwechslung für die Kinder, die Ställe besuchen zu dürfen. Besonders Rebeccah war begeistert, weil eine der Katzen gerade Junge bekommen hatte. Sarah ahmte ohnehin alles nach, was ihre große Schwester sagte und tat, daher lächelte auch sie fröhlich, während alle drei gemeinsam auf die alte Scheune zusteuerten, in der die Stallungen untergebracht waren.
    „Nein, du kannst sie nicht auf den Arm nehmen", erklärte Rebeccah ihrer jüngeren Schwester, „weil die Mutterkatze das nicht mögen würde. Sie würde dir die Augen auskratzen."
    „Rebeccah", warnte Chloe das Mädchen, ohne stehen zu bleiben. Solche Übertreibungen waren typisch für Rebeccah.
    „Aber es stimmt", erwiderte Rebeccah, die wie immer das letzte Wort behalten wollte. Chloe warf Sarah einen prüfenden Blick zu, aber das kleine Mädchen schien sich von der großen
    Schwester nicht im Geringsten einschüchtern zu lassen.
    Rebeccah setzte ihre Anweisungen fort. „Du musst erst warten, bis ich die Kätzchen halte. Ich muss jedes Einzelne zuerst nehmen, damit nichts passiert. Du bist kleiner als ich, weißt du, und wenn die Mutterkatze wütend wird, kann ich sie wegstoßen. Ich bin größer. Also warte, bis ich dir ein Kätzchen gebe."
    Chloe beobachtete wieder die Reaktion des jüngeren Mädchens, bemerkte ihren unbeeindruckten Gesichtsausdruck und lächelte. Trotz Rebeccahs Ungestüm würde Sarah tun, was immer ihr beliebte. Niemals zuvor hatte Chloe ein Kind gesehen, das so schwer aus der Ruhe zu bringen war.
    Als sie sich den Stallungen näherten, wuchs die Aufregung der Kinder, und sie begannen zu rennen. Gemeinsam verschwanden sie durch das offene Tor. Rebeccah rief ihrer Schwester laute Befehle zu, um das Kommando nicht zu verlieren.
    Wie sehr sie doch ihrer Großmutter ähnelte!
    Ein spitzer Schrei ertönte aus dem Inneren der Scheune. Erschrocken rannte Chloe in Richtung des Aufruhrs, doch im Eingang prallte sie beinahe mit einer Gestalt zusammen, die aus der Scheune flüchtete.
    „Oh, meine Güte, ich bitte um Verzeihung ... Chloe, du bist es!"
    Es war ihre Freundin Mary. Ihre Haare waren zerzaust, ihre Wangen

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