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Entscheidung der Herzen (German Edition)

Entscheidung der Herzen (German Edition)

Titel: Entscheidung der Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thorne
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Deck eines Schiffes zu rollen.
    Einen Augenblick wanderten seine Gedanken zu einem Gespräch, das er heute am Hafen belauscht hatte. Zwei Handelsherren, die das Beladen ihrer Schiffe überwachten, hatten von Oliver Cromwell gesprochen.
    Sein Stern war dabei zu sinken, so hieβ es. Die Parlamentarier murrten und Cromwell hatte dem nichts entgegenzusetzen, als das Parlament aufzulösen und ein neues zu bilden. Vor kurzem hatte Cromwell den Westminster-Palace besetzt und die Handelsherren vermuteten, dass das Parlament in Kürze ganz und gar aufgelöst und die Monarchie wieder hergestellt würde.
    »Wir werden weder von einem König, noch von Cromwell oder dem Parlament regiert«, sagte einer der Handelsherren und strich sich dabei über seinen gewaltigen Bauch. »England ist kein Königreich mehr, sondern ein Land im Kriegsrecht. So kann und wird es nicht weitergehen.«
    Obwohl Cassian seine ganze Kraft zusammennehmen musste, um das Fass auf das Schiff zu rollen, hatte er doch jedes Wort des Gespräches mitbekommen.
    Bald wird England wieder einen König haben, dachte er mit einem Anflug von Hoffnung und Glück. Und dieser wirdsich seiner treuen Lehnsmänner erinnern und ihnen zurückgeben, was die Puritaner ihnen gestohlen haben.
    Auch wenn dieser Tag noch nicht in greifbare Nähe gerückt war, so wusste Cassian doch, dass er auch nicht mehr hinter einem fernen Horizont unsichtbar verborgen lag.
    Cathryn bewegte sich. Sie stöhnte leise, dann schlug sie die Augen auf.
    »Cassian«, rief sie erschrocken und versuchte, mit beiden Händen ihr wirres Haar zu glätten.
    »Ich muss eingeschlafen sein. Bitte verzeih.«
    Cassian lächelte sie an, strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Bleib liegen, Liebste. Du brauchst Ruhe. Ich sehe doch, wie erschöpft du bist.«
    »Aber du musst essen, Cassian.«
    »Und du ebenfalls. Wir nehmen das Brot und den Käse einfach mit ins Bett, trinken einen Becher Wasser dazu.«
    Er schlüpfte aus seinen Sachen, holte die Lebensmittel und legte sich zu Cathryn.
    »Ich möchte nicht mehr, dass du als Wäscherin arbeitest. Du ruinierst dich dabei. Ich sehe, dass du von Tag zu Tag schwächer und blasser wirst. Du wirst nicht mehr in die Baker Street gehen, Cathryn.«
    »Aber, Cassian, ich muss. Wir brauchen jeden Penny, damit wir endlich aus diesem Loch hier herauskommen. Dein Lohn reicht nicht, um zwei Mäuler zu stopfen.«
    »Nun, ich werde ein wenig mehr arbeiten. Ich kann auf keinen Fall länger zulassen, dass du deine Gesundheit ruinierst.«
    Er schwieg und sah nachdenklich in die Ferne. Cathryn sah ihn an, bemerkte den feuchten Glanz in seinen Augen.
    »Meinst du nicht, du solltest auf die Jourdan-Manorszurückkehren? Es war unverantwortlich und egoistisch von mir, dich davon abzuhalten, ins Kloster zu gehen oder Sir Baldwin Humbert zu heiraten. Du gehst mir hier vor die Hunde, Liebste.«
    Cathryn schüttelte den Kopf. »Rede nicht so. Du hast mich nicht gezwungen, mit dir zu gehen. Ich habe es freiwillig getan, das weiβt du doch. Ein Leben ohne dich, wie komfortabel es auch sein mag, ist für mich kein Leben. Ich gehöre zu dir. Was immer auch geschieht.«
    Sie beugte sich über ihn und bedeckte seine spröden, aufgesprungenen Lippen mit zarten Küssen. »Wir werden es schaffen, Cassian. Eines Tages werden wir so leben, wie wir es uns immer gewünscht haben.«
    Wie um das Gesagte zu bekräftigen, lächelte sie so munter es eben ging, nahm sich ein Stück Brot und biss herzhaft hinein. Während Cathryn mit groβem Appetit aβ, nahm Cassian nur ein paar Bissen. Dafür trank er mehrere Becher Wasser, hatte aber dennoch nicht das Gefühl, seinen Durst gelöscht zu haben.
    Später lagen sie nebeneinander. Cathryn hatte ihren Rücken an Cassians Bauch geschmiegt. Seine Arme hielten sie umschlungen, sein heiβer Atem erwärmte ihren Nacken.
    Behutsam strich sie über seinen Arm.
    »Du glühst, Cassian. Geht es dir nicht gut?«
    »Ich bin ein wenig benommen«, erwiderte er. »Wahrscheinlich war ich heute zu lange in der Sonne.«
    »Wir haben Juni«, erwiderte die Cathryn. »Die Sonne brennt noch nicht so unerbittlich, dass sie deinen Körper für Stunden aufheizen könnte.«
    Sie drehte sich um, presste ihre Lippen auf seine Stirn, die von kaltem Schweiβ bedeckt war.
    »Du hast Fieber, Cassian.«
    Sie richtete sich auf. »Lass mich deine Wunde sehen. Ich muss wissen, ob das Fieber dort seinen Ursprung hat. Mit Wundbrand ist nicht zu spaβen.«
    Sie beugte sich über ihn, löste den

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