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Entscheidung der Herzen (German Edition)

Entscheidung der Herzen (German Edition)

Titel: Entscheidung der Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thorne
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war das Fieber gesunken, jetzt ist er allerdings wieder sehr heiβ.«
    Megan nickte. Sie trat zu Cassians Bett und befühlte seine Stirn.
    »Du bist dem Gevatter im schwarzen Mantel noch einmalvon der Schippe gesprungen«, teilte sie ihm mit. »Tot wärest du ohne deine kleine tapfere Frau.«
    Cassian lächelte und streckte die Hand nach Cathryn aus. »Sie ist alles, was ich habe«, sagte er. »Ohne sie würde ich in jedem Fall sterben.«
    Die Worte schnitten Cathryn wie Messer ins Herz. Sie stürzte zu ihm, bedeckte sein Gesicht mit Küssen. Scham über ihre morgendlichen Gedanken erfüllten sie.
    »Ich verlasse dich niemals, Cassian«, schwor sie. »Niemals werde ich von dir gehen!«
    Megan stand dabei und betrachtete die beiden. »Nun ja,«, sagte sie schlieβlich zu Cassian. »Du bist noch nicht über den Berg. Noch immer hängt dein Leben an einem seidenen Faden. Aber wenn es stimmt, dass Liebe Berge versetzen kann, so bin ich sicher, wirst du schon bald gesund sein. Doch zunächst muss ich sehen, was deine Wunde macht.«
    Cassian drehte sich auf die Seite und presste das Gesicht in das Kissen.
    Megan öffnete das Gefäβ und wollte gerade den alten Stoffstreifen von der Wunde entfernen, als Cathryn ihr eine Hand auf den Arm legte.
    »Ich kann Euch nicht bezahlen«, flüsterte sie und Tränen stiegen ihr dabei in die Augen.
    Megan aber lächelte sie freundlich an. »Mach dir keine unnötigen Sorgen, mein Kind. Eines Tages wirst du vielleicht zu Geld kommen und dann begleichst du deine Schuld.«
    Dankbar lächelte Cathryn.
    Als Megan die Wunde erneut versorgt hatte, kramte sie noch einmal in den Taschen ihres Rockes und brachte ein kleines Stück Speck zu Tage.
    »Da«, sagte sie. »Gib deinem Liebsten davon, aber nicht zuviel auf einmal. Und iss selbst ein paar Bissen. Du musst jetzt stark sein.«
    Cathryn schüttelte den Kopf. »Ihr habt selbst nichts. Und ich kann auch den Speck nicht zahlen.«
    »Du hast Recht«, bestätigte Megan. »Auch ich habe nicht viel. Doch ihr habt noch euer ganzes Leben vor euch. Meines geht bald zu Ende. Man braucht nicht mehr viel am Ende seiner Tage. Es gibt nicht viel, wofür es sich zu leben und zu kämpfen lohnt, mein Kind. Aber eines ist gewiss: Die Liebe ist der beste Grund zum Leben.«
    Sie legte den Speck auf den Tisch, dann ging sie und lieβ Cathryn und Cassian allein.
    Die Sonne war noch nicht hinter den Dächern verschwunden, als Cathryn auch schon neben Cassian im Bett lag.
    Sie spürte seine Haut und schmiegte sich eng an ihn. Das Fieber war wieder gestiegen und sie versuchte, mit der Wärme ihres Körpers Cassians Leib zu wärmen.
    Sie spürte seinen warmen Atem, den vertrauten Geruch und alle Sorgen, die so schwer auf ihren Schultern lasteten, dass sie sie kaum zu tragen vermochte, wurden plötzlich leichter. Die Angst vor Sir Baldwin Humbert, die Demütigungen von Sir Longland fielen von ihr ab.
    Es ist nicht wichtig, was mir geschehen ist, dachte sie und spürte seit langem wieder einmal einen Hauch von Glück. Wichtig allein ist, dass er wieder gesund wird. Gleich morgen werde ich mir eine neue Arbeit suchen. Wir werden es schaffen, da bin ich ganz sicher.
    Sie beugte sich über Cassian, küsste seine trockenen Lippen und flüsterte: »Ich liebe dich, Cassian. Mehr als mein Leben, mehr sogar als meinen Stolz.«

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    Kapitel 7
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    D er Morgen war kaum angebrochen, die ersten Hähne noch heiser von ihren Weckrufen, da eilte Cathryn bereits durch die Gassen der Stadt, um eine neue Anstellung zu finden.
    Doch obwohl sie London kaum kannte, spürte sie mit aller Deutlichkeit, dass heute etwas anders war als sonst.
    Sie dachte darüber nach, was es sein konnte, doch es fiel ihr nichts ein.
    Als sie das Viertel der reichen Kaufleute und Ratsherren erreicht hatte, klopfte sie gleich an der ersten Tür.
    Eine Magd, ein junges Ding, kaum älter als sie selbst, öffnete die Tür einen winzigen Spalt. Sie hielt sich ein Tuch vor den Mund.
    »Was wollt Ihr?«, fragte sie.
    Cathryn lächelte freundlich. »Arbeit suche ich. Als Wäscherin könnte ich deiner Herrschaft gute Dienste leisten.«
    Sie hatte den Satz kaum zu Ende gesprochen, da knallte die Tür vor ihrer Nase schon wieder zu.
    Verwundert schüttelte Cathryn den Kopf, doch dann ging sie weiter und klopfte an der nächsten Tür.
    Wieder wurde ihr von einer Magd geöffnet, wieder wurde ihr wortlos die Tür vor der Nase zugeschlagen.
    Cathryns Verwunderung wich Bestürzung. Sie sah an sich herab, kontrollierte ihre

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