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Entscheidung der Herzen (German Edition)

Entscheidung der Herzen (German Edition)

Titel: Entscheidung der Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thorne
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widerrufen. Im Grunde ging alles drunter und drüber, und Cathryn rechnete einfach nicht damit, dass Sir Baldwins Einfluss in diesem Chaos irgend etwas Schlechtes für ihre Familie bewirken könnte. Auβerdem hatten ihre Eltern sich ja noch gegenseitig und obendrein David. Cassian dagegen war allein. Ja, sie hatte richtig gehandelt vor Wochen in London, als sie Sir Baldwin begleitet hat. Sie hatte damit auch Cassians Leben gerettet. Und ganz sicher verzehrte er sich irgendwo genauso sehnsüchtig nach ihr wie sie sich nach ihm.
    Cathryn war so in Gedanken versunken, dass sie den Reiter nicht bemerkte, der sich im Schatten der Bäume langsam näherte.
    »Gott zum Gruβe, meine Liebe!«
    Die Stimme Sir Baldwins riss sie aus ihren Gedanken. Der Mann stieg vom Pferd, klopfte ihm kurz den verschwitzten Hals, dann lieβ er die Zügel los und das Pferd ging ein paar Schritte, um am Wegesrand frisches Gras zu rupfen.
    »Nun, wie ich sehe, erholt Ihr Euch an der frischen Luft. Das ist gut, sehr gut sogar. Euer Teint ist schon viel rosiger als noch vor einigen Tagen. Allerdings sehe ich, dass Ihr Euch herausgeputzt habt wie eine Hure. Habt Ihr vergessen, dass ich es nicht mag, Tand und Putz an Euch zu sehen?«
    Er machte Anstalten, ihr die Wange zu tätscheln, doch Cathryn entzog sich der Berührung.
    »Was soll das?«, herrschte Sir Baldwin sie an. »Du gehörst mir. Ich habe das Recht dich zu berühren. Oder hast du etwa vergessen, was du mir schuldest?« Dass er das höfliche »Ihr« gegen das vertrauliche oder untergebene »Du« eintauschte,war für Cathryn ein Zeichen seiner groβen Verärgerung, aber auch eins der Verachtung, die Baldwin gegen sie hegte.
    Sie nahm den Sonnenhut ab und blitzte Sir Baldwin an. »Es gibt nichts, das ich Euch schulde. Gar nichts. Ihr habt mich erpresst, habt mir mit Schaden für Leib und Leben gedroht, wolltet Cassian dem Tod überlassen. Nicht freiwillig bin ich mit Euch gegangen, sondern nur, weil Ihr mich gezwungen habt. Meine Haltung zu Euch hat sich nicht verändert, im Gegenteil: Ich verabscheue Euch aus tiefstem Herzen.«
    Sir Baldwin grinste. Nein, er grinste nicht, sondern sein Gesicht verzog sich zu einer üblen Fratze. Die dünnen Lippen gaben die gelben Zähne frei, seine Augen waren zu schmalen Schlitzen verengt.
    »Es ist mir gleichgültig, ob du mich verabscheust oder nicht«, zischte er. »Ich verlange nur, dass du mir gehorsam bist.«
    »Warum besteht Ihr dann auf einer Heirat?«
    Baldwin trat einen Schritt vor, griff nach Cathryns Haar und zog es so straff nach hinten, dass sie einen leisen Schmerzenslaut von sich gab. »Die Zeiten ändern sich, mein Liebling. Gut möglich, dass sich das Blatt bald wendet. Ich war schon immer ein Freund aller Menschen. Doch nun, da ich bald in ein anglikanisches Adelshaus einheirate, bin ich nach allen Seiten abgesichert. Meine Liebe zu dir hält sich ebenfalls in Grenzen, doch mit deiner Mitgift dehnen sich die Grenzen meines Besitzes noch weiter aus. Auβerdem gebe ich zu, dass dein Leib vielversprechend ist. Es wird mir eine Freude sein, ihn in Besitz zu nehmen und daraus auch die allerletzten Spuren des Schwächlings Cassian von Arden zu tilgen. Du wirst meinen Samen in dir tragen, ich werde ihn dir einpflanzen, ob du willst oder nicht.«
    Er zog noch ein wenig fester an Cathryns Haar, sodass sie leise aufstöhnte, dann griff er mit der anderen Hand nach ihrem Gürtel und riss ihn roh von ihrem Leib. Als er ihren Schrei des Entsetzens hörte, lachte er und zog ihren Kopf noch ein wenig stärker nach hinten, sodass Cathryn vor Schmerz aufschrie.
    »Ich werde dir beibringen, was Gehorsam heiβt«, versprach er, während seine Hand nach dem Ausschnitt ihres Kleides griff und an den Spitzen riss, bis sie zerfetzten.
    »Du bist nicht mehr wert als eine Magd und du wirst gehen wie eine Magd. Gott, der Herr, lässt sich nicht durch Tand beeindrucken. Genauso wenig wie ich. Und ich dulde nicht, dass meine zukünftige Gemahlin mehr wert auf ihr äuβeres legt als auf Gehorsam und die Liebe zu ihrem Bräutigam.« Noch einmal riss er an ihrem Kleid, riss auch das Band. das ihr Haar zusammenhielt, ab und beugte sich über ihr Gesicht, sodass sie seinen säuerlichen Atem roch. Dann zwang er seine Zunge in ihren Mund und fuhrwerkte darin herum, dass Cathryn würgen musste. Die andere Hand Baldwins knetete ihren Busen so fest, dass sie zusammenzuckte. Einen Augenblick lang war sie ganz starr, doch dann erwachten ihr Stolz, ihr Mut und Kampfgeist. Sie

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